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Nacht-GP: Liebe Formel 1, muss das sein?

Sebastian Vettel Credit: Ferrari

Sebastian Vettel Credit: Ferrari

Der Bahrain-GP ist das erste Nachtrennen des Jahres. Doch warum eigentlich? Der Ökogedanke der Formel 1 wird so ad absurdum geführt.

Schon gewusst? Eine Fußball-WM ist hinsichtlich der CO2-Bilanz so schädlich wie ganze zehn Formel-1-Saisons! Heißt: Die Königsklasse ist sauberer als ihr Ruf. Dennoch will sich Formel 1 einen noch grüneren Anstrich verpassen: Spätestens 2025 fahren die Autos mit 100% Biosprit, spätestens 2030 will die Formel 1 klimaneutral sein, wie es so schön heißt.

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Doch wenn ein Nachtrennen in Bahrain die Antwort der Königsklasse auf die Frage nach mehr Nachhaltigkeit ist, dann gute Nacht. 495 Flutlichtanlagen mit mehr als 5000 Einzelleuchten auf zehn bis 45 Meter hohen Masten, für die 50 Kilometer Kabel verlegt werden mussten – das ist vieles, aber nicht Öko. Wie viel Strom dafür gebraucht wird, wird nicht veröffentlicht. Bekannt ist nur, dass 120 Aggregate im Einsatz sind.

Credit: LAT/Mercedes

Nachtrennen im Motorsport sind nicht ungewöhnlich. In den Ovalen der IndyCar und NASCAR wird immer wieder mal nachts gefahren. Doch zu Bahrain ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht: Ovalstrecken sind wie Fußballanlagen und damit von der Größe überschaubar. Es werden also viel weniger Lampen und damit viel weniger Energie benötigt. Zudem finden die entsprechenden Rennen oft Samstagabend statt, weil dann die TV-Quoten höher sind. Das hat also zumindest einen wirtschaftlichen Faktor.

Auch das Nachtrennen der Formel 1 in Singapur ist noch einigermaßen verständlich. Es war das erste in der Geschichte, hatte damit ein Alleinstellungsmerkmal und die Szenerie in der Mega-Metropole hat ein eigenes Flair. Dazu kommt die Zeitverschiebung, die das Nachtrennen in Europa zur besten Tageszeit stattfinden lässt. Aber Bahrain liegt mitten in der Wüste. Hier wird also keine Skyline zur Schau gestellt. Ein Nachtrennen dort macht schlicht keinen Sinn.

Auch die Formel E springt jetzt übrigens auf den Nachtzug auf. Die beiden Rennen in Saudi-Arabien im Februar werden erstmals in der Nacht ausgetragen. Das ist sogar noch sinnfreier, bedenkt man, dass die Formel E sich immer als Öko-Rennserie verkauft.

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