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Renault protestiert gegen pinken Mercedes

Credit: Racing Point

Credit: Racing Point

Was viele Insider befürchtet haben, ist jetzt eingetreten. Renault hat nach dem Großen Preis der Steiermark offiziell Protest gegen die beiden Autos von Racing Point eingelegt.

Begründung: Es sei ein möglicher Verstoß gegen die Artikel 2.1 und 3.2 des Sportlichen Reglements zu prüfen, außerdem ein möglicher Verstoß gegen die Absätze 1, 2(a) und 2(c) aus dem Anhang 6 des Dokuments.

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Kurz gefasst heißt das: Renault glaubt, dass der diesjährige Racing Point, längst auch als „pinker Mercedes“ im Visier der Konkurrenz, nicht nur eine zufällige Kopie des Mercedes-Weltmeisterautos von 2019 ist, sondern dank Insiderinformationen detailliert nachgebaut wurde und deshalb gegen das bestehende Reglement verstößt.

Der Verdacht von Renault – und auch den meisten anderen Teams im Fahrerlager: Das Team des kanadischen Milliardärs Lawrence Stroll hat Zeichnungen und/oder Daten von Mercedes als Vorlage verwendet, um das Auto zu konstruieren. Laut Reglement dürfen aber nur wenige Teile von anderen Teams eingekauft werden. Andere, sogenannte „Listed Parts“ muss man selbst konstruieren.

Dazu gehören auch die Bremsbelüftungen. Und um genau diese geht es im aktuellen Protest, so erfuhr F1-Insider.com. Tatsächlich gleichen sich die sogenannten Brake Ducts am Silberpfeil von 2019 und Racing Point von 2020 extrem. Renault selbst will sich vorerst nicht äußern, sondern meldet nur: „Wir bestätigen, dass wir eine Bitte bei den Sportkommissaren zur Klarstellung der Legalität des Racing Point RP20 eingereicht haben. Solange die Sportkommissare nicht zu einer Entscheidung gekommen sind, haben wir nichts weiter zu sagen.“

Der Vulkan, der schon lange gebrodelt hat, ist jetzt endgültig ausgebrochen. Die Legalität des RP20 wird bereits seit den ersten Metern des Fahrzeugs bei den Formel-1-Wintertests in Barcelona im Februar angezweifelt. Seither versicherte Racing Point immer wieder, man habe das Auto ohne Hilfe des Mercedes-Werksteams entwickelt und gebaut – natürlich aber das Design des erfolgreichen W10 als Vorbild genommen.

Die Konkurrenz aber glaubt Racing Point nicht. Schon lange wird vermutet, dass die enge Freundschaft und Geschäftsbeziehung zwischen Mercedes-Teamchef Toto Wolff und Lawrence Stroll der wahre Grund für die „Ähnlichkeit“ des Mercedes von 2019 und des Racing Point des 2020er-Jahrgangs seien. Brisant: Racing Point testet das Auto nach F1-Insider.com-Informationen im Mercedes-Windkanal in Brackley.

Wie ernst das Thema in der Szene genommen wird, zeigt eine Aussage von Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Obwohl er und Renault-Teamchef Cyril Abiteboul eigentlich spinnefeind sind, unterstützt der Brite den Prostest seines Erzfeindes. Horner: „Ich denke, jeder sollte sich Sorgen machen wegen Racing Point.“

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