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Red Bull: Kampfansage an Mercedes

Max Verstappen, Credit: Albert Gea/Pool via Getty Images

Max Verstappen, Credit: Albert Gea/Pool via Getty Images

Mercedes dominiert das Qualifying in Barcelona. Red Bull freut sich trotzdem

War Barcelona die letzte Qualifying-Party für Überflieger Lewis Hamilton? Der Brite, der am Samstag auf dem Kurs vor den Toren Barcelonas die 92. Pole Position seiner Karriere einfuhr, muss ab dem nächsten Rennen in Spa zumindest auf den von ihm so getauften „Party-Mode“ verzichten – jene Motoreinstellung im Qualifying, die je nach Strecke bis zu einer halben Sekunde bringen kann. 

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F1-Insider.com erfuhr: Die FIA wird ab die entsprechende Motor-Einstellung im Qualifying ab sofort verbieten. Der Beschluss wird den Teams nächste Woche schriftlich mitgeteilt.

Red Bull freut sich

Red-Bull-Chefberater Helmut Marko (77) bestätigt das. „Für uns ist das gut“, freut sich der Grazer, „denn dann ist sogar die Pole für uns möglich.“ Gegenüber F1-Insider.com erklärt der er den Grund: „In Barcelona haben wir im Qualifying wegen des Party-Modus bestimmt eine halbe Sekunde auf Mercedes verloren, in Spa wären es acht Zehntel gewesen. Wir verbessern uns jedes Wochenende im Chassis-Bereich, kommen so Mercedes immer näher. Deshalb glaube ich, dass wir in Belgien auch im Qualifying mit Mercedes auf Augenhöhe sein werden.“ 

Marko weiter: „Das ist sehr wichtig für uns, denn wir haben unser großes Ziel noch nicht aufgegeben: Wir wollen Max Verstappen immer noch zum jüngsten Weltmeister aller Zeiten zu machen. Wir wissen, was noch im Auto steckt. 2012 haben wir sogar 60 Punkte Rückstand auf Alonso noch aufgeholt.“ Damals übrigens mit Sebastian Vettel am Steuer.

Max Verstappen, Credit: Mark Thompson/Getty Images/Red Bull Content Pool

Jetzt ist es Verstappen, der einmal noch den Party-Mode-Nachteil im Rennen wettmachen muss. „Ich fühle mich wohl im Auto”, sagt der Holländer. „In den Longruns sahen wir gut aus. Überholen ist hier zwar schwer, aber wir werden Druck machen.“ Mit „wir“ kann Verstappen aber nur seinen Red Bull und das Team meinen. Teamkollege Alex Albon ist pro Runde auch in Barcelona 0,7 Sekunden langsamer und wird so kaum in den Kampf gegen Mercedes eingreifen können.“ 

Zurück zur verbotenen Mercedes-Party: Auch wenn die Freude bei Red Bull verständlich ist: Die Maßnahme der FIA wird nicht von jedem unterstützt. Grund: Es ist zu offensichtlich, dass Mercedes so eingebremst werden soll. 

Sky-Experte Ralf Schumacher: „Das Verbot ist nicht richtig, besonders nicht während der Saison. Mercedes hat sich ganz legal einen Vorteil verschafft, weil sie die beste Arbeit geleistet haben. Jeder andere hatte die gleiche Möglichkeit, konnte sie aber nicht nutzen. Ich bin dagegen, dass man Leistung und gute Arbeit bestraft.“

Der sechsmalige Formel-1-Sieger glaubt auch nicht, dass der Mercedes-Vorstand davon begeistert sein wird. Schumacher: „Mercedes hat insgesamt das beste Gesamtpaket, aber legt speziell Wert auf die Effizienz ihres Hybridmotors. Das ist ihr Marketinginstrument, mit dem sie der ganzen Welt ihre überlegene Technik zeigen können. Ich wäre nicht begeistert, wenn man mir in Zukunft einen Teil dieser Werbemöglichkeit nimmt.“

Schumacher warnt aber vor der Hoffnung, dass sich durch das Verbot die Kräfteverhältnisse entscheidend verändern werden. „Red Bull und die anderen kommen zwar im Qualifying näher ran, aber Mercedes wird auch in Zukunft noch den besten Motor haben. Denn es geht ja nicht nur um reine Leistung, sondern auch um Benzinverbrauch, optimales Aufladen der Batterien und Fahrbarkeit.“

Ralf Bach und Bianca Garloff

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