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Reifendrama: 50 Schnitte bei Verstappen

Credit: McLaren

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Drei Reifenschäden in den letzten Runden haben den Großbritannien-GP zu einem Thriller gemacht. Nächste Woche kommen noch weichere Pneus zum Einsatz.

Das hat die Formel 1 in 70 Jahren noch nie erlebt: Der Sieger fährt mit einem völlig platten Reifen vorne links über die Ziellinie. „Mir ist das Herz fast in die Hose gerutscht“, sagt Hamilton nach dem Rennen.

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Fakt ist: Nach dem Großbritannien-GP sind die Formel-1-Teams in Sorge: Nächste Woche wird wieder in Silverstone gefahren – dann sind die Reifen sogar noch eine Stufe weicher. Hintergrund: Reifenhersteller Pirelli hat fünf verschiedene Mischungen im Kontingent und bringt zu einem Grand Prix immer drei verschiedene davon mit. Dieses Wochenende kamen die Mischungen C1, C2 und C3 zum Einsatz. Es sind die härtesten drei Mischungen.

Beim Jubiläums-GP kommendes Wochenende wird eine Stufe weicher gefahren – also mit C2-, C3-, und C4-Reifen. „Dann werden auch die anderen Teams Probleme mit den Reifen bekommen“, glaubt Bottas.

Dabei klagten nicht nur die drei Fahrer über die Reifen, bei denen am Ende der Schaden auftrat. Auch Lance Stroll fiel mit stark abbauenden Pneus am Ende zurück. Und auch Red Bull war sich nicht sicher, ob Max Verstappen mit dem Satz über die Runden kommt. Teamchef Christian Horner: „Auch wenn es mich ärgert, dass wir nicht wissen, ob wir ohne den Zusatzstopp am Ende das Rennen gewonnen hätten: Es gab keine Garantie dafür, dass wir mit diesem Satz über die Runden gekommen wären.“

Räikkönen-Teile Schuld an Reifenplatzern?

Mercedes-Teamchef Toto Wolff gibt Pirelli keine Schuld. „Es könnte genauso gut sein, dass Teile von Kimi Räikkönens Frontflügel die Schäden verursacht haben“, so Wolff. Dazu passt, dass Red Bull auch an Verstappens Reifen laut Horner „50 Schnitte“ gefunden hat. Davon weiß auch Sebastian Vettel zu berichten. „Ich hatte keine Vibrationen oder Anzeichen, aber als ich im Parc Ferme anhielt, sah ich, dass da ein ziemlich großer Schnitt war. Ich denke, ich hatte Glück.“

Nick Heidfeld, Experte bei „Sky“ und früherer Formel-1-Fahrer, glaubt nicht an diese Theorie: „Ich bin mal gespannt, was bei der Analyse rauskommt, ob es wirklich an den Teilen lag, die auf der Strecke lagen, was mich verwundern würde, weil es bei allen dreien der vordere linke Reifen war – von dem wir schon vor dem Rennen gesagt haben, dass das der ist, der am meisten beansprucht wird. Und bei Valtteri sah man auch, während er gefahren ist, dass es aussah wie Blasen links rum.“

Welche Lösung gibt es für den Jubiläums-GP nächste Woche? Option eins: Pirelli fährt wieder mit den gleichen Mischungen wie schon dieses Wochenende. Option zwei: Pirelli schreibt den Teams vor, wie viele Runden sie einen Reifensatz maximal am Auto lassen dürfen. Denn klar ist auch: Im Rennen heute versuchten die Teams mit nur einem Stopp durchzukommen. Es gibt immer noch die Option für Zwei- oder Dreistoppstrategie-Rennen, die ohnehin mehr strategische Möglichkeiten bieten würden.

So oder so: Pirelli wird die Reifenschäden genau analysieren.

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