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F1: Renault wird disqualifiziert

Renault Suzuka 2019. Credit: Renault

Renault ist nachträglich vom Japan-GP 2019 disqualifiziert worden. Technisch ist das Bremssystem legal, sportlich aber nicht.

Daniel Ricciardo verliert damit seinen sechsten, Nico Hülkenberg seinen zehnten Platz. In der Konstrukteurs-WM gerät Renault unter Druck: Die Franzosen liegen auf Rang fünf (68 Punkte), gefolgt von Toro Rosso (62) und Racing Point (58). 

Hintergrund: Es geht es um das Bremssystem. Racing Point hatte nach dem Japan-Rennen einen 12-seitigen Protest eingereicht. Anklage: Die Franzosen fahren ein illegales System zur Verstellung der Bremsbalance verwenden.

Die Rennkommissare entschieden: Technisch ist am Renault alles regelkonform. „Die Software zur Kontrolle der Hinterradbremse von Renault arbeitet gemäß entsprechenden Vorgaben in den Artikeln 11.1.3 und 11.1.4 der technischen Regeln. Das System arbeitet nicht nach einer Programmierung, die von der Position des Wagens auf der Strecke abhängt, wie es unterstellt worden ist. Die Renault-Fahrer benutzten Knöpfe am Lenkrad zur Verstellung der Bremsbalance, gemäß Artikel 8.6.3 der technischen Regeln. Vor diesem Hintergrund bricht das von Renault verwendete System keine technischen Regeln, nutzt aber auf einfallsreiche, neuartige Weise gewisse Doppeldeutigkeiten des Reglements.“ 

Trotzdem wurden Ricciardo und Hülkenberg ausgeschlossen.

Denn das System verstößt gegen Artikel 27.1 des sportlichen Reglements, wonach der Fahrer das Auto ohne unerlaubte Fahrhilfen selbst steuern muss. „Letztlich wird auf diese Weise die Bremsbalanceverstellung als unerlaubte Fahrhilfe missbraucht, weil der Fahrer gewisse Einstellungen nicht mehr selber vornehmen muss. Daher wird es als illegal eingestuft.“

Renault erklärt: „Das Renault-F1-Team nimmt die Entscheidung der Rennkommissare bezüglich des Protests von Racing Point und der Legalität des Bremssystems zur Kenntnis. Die FIA hat betont, dieses System sei aus technischer Sicht legal. Die Kommissare sind jedoch zum Schluss gekommen, es verletzte die Sportregeln in Sachen Fahrhilfen.“ 

Renault legt keine Berufung ein. Das Team begründet das mit den Worten: „Wir haben keine neuen Beweise wollen keine weitere Zeit verschwenden mit einer sterilen Debatte vorm Berufungsgericht. Die Formel 1 besteht aus der ständigen Suche nach dem kleinsten Vorteil. Den werden wir auch weiter suchen, aber mit genaueren internen Checks, bevor wir eine Innovation auf die Strecke bringen.“

Die Entscheidung im Original:

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