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Ferrari-Desaster: Darum sitzt Binotto trotzdem fest im Sattel

Ferrari 2020 GP Italien. Credit: Ferrari

Ferrari 2020 GP Italien. Credit: Ferrari

Wäre Ferrari eine Mannschaft in der Fußball-Bundesliga, dann würde längst die Trainerfrage aufkommen. Allein in dieser – erst drei Spiele alten – Saison sind schon zwei Cheftrainer ausgewechselt worden. Ferrari fährt in der Formel 1 der schlechtesten Konstrukteurs-Platzierung seit 1980 entgegen! Aber Rennleiter Mattia Binotto sitzt noch fest im Sattel.

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Binotto erklärt im Interview mit der „Corriere della Sera“ selbstkritisch: „Ich habe mich selbst hinterfragt. Ich habe darüber nachgedacht, ob ich für die Rolle des Teamchefs geeignet bin“, gesteht er. „Ich hätte in einigen Bereichen bessere Arbeit leisten können. Zum Beispiel bei der Neuorganisation unserer technischen Struktur. Die hätten wir früher umsetzen können. Aber ich glaube, dass meine 25 Jahre Erfahrung in der Formel 1 und mein Wissen über dieses Unternehmen Schlüsselfaktoren sind, um diesen Job gut zu machen.“

Im Gespräch mit „Sky“ verweist Binotto auf die Erfolge: „Wenn ich auf diese Saison aus der Perspektive des Teamchefs zurückblicke, haben wir auch einiges geschafft: das Concorde-Agreement, die Vertragsverlängerung mit Charles, die Entscheidung für Carlos. Das Team macht Fortschritte. Wir stehen intern eng zusammen und erkennen den Handlungsbedarf der Situation.“ Dazu ergänzt der 50-Jährige: „Ich glaube, dass Stabilität ein Schlüsselfaktor ist, um ein Team weiterzuentwickeln.“

GP RUSSIA F1/2020 – SABATO 26/09/2020 credit: @Scuderia Ferrari Press Office

Fest steht: Die Italiener wollen sich von der Strategie der Angst verabschieden. Ferrari-Präsident Louis Camilleri verrät der „New York Times”: „In der Vergangenheit gab es zu viel Druck, wurden zu viele Leute entlassen. Es herrschte eine Atmosphäre, in der die Leute Angst davor hatten, gefeuert zu werden.“ 

Auto aus 2019 kein Thema

Binotto fordert nun Durchhaltevermögen: „Jetzt gilt es konzentriert zu bleiben. Wir müssen die Gerüchte von außen vergessen und uns einzig auf unsere Arbeit konzentrieren – und auf die kommenden Entwicklungen.“

Ferrari ist 2020 teilweise langsamer als 2019. Warum also setzt man nicht einfach auf den roten Flitzer des Vorjahres? „Das Auto ist ziemlich anders, auch wenn es eine Weiterentwicklung ist. Man kann nicht einfach Teile von einem auf das andere Auto packen, von daher ist das nicht möglich“, so Binotto. 

Dazu kommt: Ferrari verliert vor allem im Bereich der Motoren – seit die FIA gewisse Regeln etwa beim Benzindurchfluss präzisiert beziehungsweise klargestellt hat. Das wäre auch mit dem alten Auto so. Auch deshalb sitzt der Teamchef weiter fest im Sattel des springenden Pferdes.

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