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Revision! Ferrari lässt Vettel-Strafe neu prüfen

Vettel Zielflagge Kanada 2019

Vettel im Ziel beim GP Kanada 2019. Credit: Ferrari

Formel 1: Der Fall der Vettel-Strafe in Montreal ist noch nicht beendet! Ferrari hat eine nochmalige Begutachtung der Strafe von Sebastian Vettel beim Großen Preis der Formel 1 von Kanada beantragt.

Möglich macht’s das sogenannte „Right for review“, das Recht der Revision. Dies ist in Artikel 14.1.1. des Internationalen Sporting Codes geregelt. 

Das besagt: Bringt die Scuderia neue Belege, die Vettels Unschuld beweisen, müssen die Rennkommissare erneut beraten. Dieser Weg hat mehr Aussicht auf Erfolg als ein Protest gegen eine Tatsachenentscheidung.

Ferrari hat bereits vergangene Woche via Teamchef Mattia Binotto ausrichten lassen: „Nach dem Studium aller Bilder und Daten, die wir zur Verfügung haben, sind wir überzeugt davon, dass Sebastian nichts falsch gemacht hat. Er hat einen Fehler gemacht, aber er hat nur versucht, das Auto zurück auf die Strecke zu bringen. Er ist vom Gas gegangen und hat das Auto sicher zurück auf die Piste gesteuert.“ 

Für das Erbringen neuer Beweise bleibt Ferrari bis zum Großen Preis von Frankreich in Le Castellet. Theoretisch könnten die Stewards in Le Castellet den Fall dann neu bewerten. Das müssen laut Regelwerk nicht die Kommissare aus Kanada sein. Allerdings muss die Revision zunächst einmal von der FIA zugelassen werden.

Einschätzung durch F1-Insider: Hätte Ferrari nicht genügend neue Beweise, würde Teamchef Binotto nicht soweit gehen, die Stewards erneut anzurufen. Wahrscheinlich kann die Scuderia beweisen, dass Vettel auf dem Gras verlangsamt hat und damit nicht „unsicher“ auf die Strecke zurückgefahren ist.

Eine wichtige Rolle dürfte dabei auch spielen, dass der Deutsche Lewis Hamilton anders als immer wieder behauptet eine Wagenbreite Platz gelassen hat und damit das Rennen auf der Ideallinie kontrolliert wieder aufgenommen hat.

Gut möglich auch, dass Ferrari nun auch darauf hofft, dass in Frankreich andere Stewards als noch in Kanada den Fall neu bewerten müssen. Nicht ganz unwichtig dabei: die Meinung der Fans, die sich mehrheitlich für besseres Racing und gegen eine Strafe ausgesprochen haben.

Der Deutsche Steward Gerd Ennser, der in Montreal neben Ex-Le-Mans-Sieger Emanuele Pirro einer der vier Stewards war, hatte zuletzt gesagt: „Der Fünf-Sekunden-Zeitzuschlag für Sebastian Vettel ist die geringste Strafe, die für solch ein Vergehen ausgesprochen werden kann. Demnach seien auch „zehn beziehungsweise 20 Sekunden oder eine Stop-and-Go-Strafe möglich gewesen.“

Pirro ergänzte bei FormulaPassion: „Als Fan des Racings und vor allem von Ferrari war ich natürlich auch nicht glücklich darüber, wie dieses Rennen ausging. Aber wie man vielleicht verstehen kann, muss man sich vor allem sportlich integer handeln.“ Er betont zudem: „Die Welt hat sich geändert und somit auch die rennen. In der Vergangenheit wurden viele Schlachten im Sinne der Sicherheit geschlagen. Und das wirkt sich heute auf die Rennen aus.“

Noch mehr Infos zur Vettel-Strafe und seinen Emotionen beim Schildertausch gibt’s hier! Unser Podcast in Kooperation mit F1-Reporterin Inga Stracke!

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