getyourguide

„Ferrari mit Learning by Doing“

Russian Grand Prix 2019 Mercedes Victory

Ferrari schenkt Mercedes in Sotschi einen Doppelsieg: Erst Absprachen-Durcheinander, dann Panne und unnötiger Stopp. Toto Wolff freut sich.

Auf Sotschi ist verlass: Mercedes bleibt auch beim sechsten Rennen in Russland ungeschlagen. Silberpfeil-Sportchef Toto Wolff steht nach der Zieldurchfahrt und dem Doppelsieg seines Teams die Erleichterung ins Gesicht geschrieben: „Das tut uns richtig gut. Platz eins und zwei, der Hauptgegner fällt aus, ein richtig großer Schritt in beiden Meisterschaften“, fasst Wolff zusammen: „Gemessen an der schwierigen Situation, in der wir uns gerade befinden, ist das wahrscheinlich einer der besten Siege überhaupt.“

Möglich macht ihn neben dem Safety-Car auch das Chaos bei Ferrari. Den Stallzoff bei der Scuderia hatte Wolff schon vor zwei Wochen in Singapur als Mercedes‘ große Chance im Kampf gegen die aufstrebende Konkurrenz aus Maranello ausgemacht – bereits in Sotschi sollte er recht behalten.

Credit: Mercedes

„Wir können das natürlich nachvollziehen“, erinnert sich Wolff an das eigene Stallduell zwischen den Silberfeinden Lewis Hamilton und Nico Rosberg. In Bezug auf Ferrari sagt er: „Sie betreiben jetzt Learning by Doing.“ Zwei Alphatiere zu managen sei allerdings „keine ganz triviale“ Aufgabe, so Wolff.

Mehr Verwunderung als über Ferraris Streithähne gibt es beim Österreicher schon über die Strategie der Roten. „Natürlich war das Safety-Car eine unserer wenigen Hoffnungen. Deshalb sind wir lange draußen geblieben. Dass Ferrari es dann auch noch selbst ausgelöst hat, macht die Sache umso skurriler.“ Leclerc dann aber ein zweites Mal zum Stopp auf weiche Reifen zu holen, kann Wolff nicht nachvollziehen. „Das hätten wir nicht gemacht. Wahrscheinlich haben sie auf ihren Motor vertraut, dass sie auf den Geraden schnell genug sind. Es hat aber nicht gereicht.“

Auch dank Valtteri Bottas: Der Finne rutscht durch Leclercs zweiten Stopp ebenfalls vor den Ferrari – und spielt dann mal wieder Bremsklotz für den Führenden Hamilton.“

Valtteri ist brillant gefahren und hatte heute großen Anteil am Sieg. Wenn Charles durchgekommen wäre, hätte der Erfolg gewackelt“, spart Wolff nicht mit Lob für den Mann, der nur noch auf dem Papier Hamiltons erster WM-Gegner ist. Noch so ein Vorteil, wenn man bereits gelernt hat, was eine klare Hierarchie im Team wert ist…

*Dieser Artikel ist als Erstes in AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erschienen.

F1-Insider folgen

Verwandte Artikel

Die mobile Version verlassen