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Ferrari: Interner Zoff nach Strategie-Fehlentscheidung?

Formel 1 Leclerc Binotto Ferrari Silverstone Großbritannien GP 2022

Mattia Binotto und Charles Leclerc. Credit: F1 TV

Bei der Scuderia herrscht dicke Luft zwischen den Rennen in Silverstone und Spielberg

Das gibt es nur bei Ferrari. Ihr Fahrer Carlos Sainz gewinnt den GP in Silverstone und trotzdem ist die Stimmung im Traditionsteam im Keller.

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Hintergrund: Italienischen Insidern zufolge hat der falsche Ferrari-Pilot gewonnen. Beim Boxenstopp in einer Safetycar-Phase kurz vor Rennende ließ Ferrari ihren in Führung liegenden WM-Jäger Charles Leclerc auf der Bahn, während sein Teamkollege Sainz genau wie die anderen Piloten der Führungsgruppe mit neuen und vor allem weichen Reifen ausgestattet wurde.

Ergebnis: Leclerc verhungerte mit seinen harten Pneus und wurde trotz heldenhafter Gegenwehr am Ende nur Vierter. „Sie haben Leclerc den Sieg genommen,“ schüttelt Ex-Formel-1-Pilot Marc Surer bei F1-Insider den Kopf. „Ich bin fassungslos.“ Ähnlich sieht es Sky-Experte Ralf Schumacher. Der ehemalige F1-Star zu F1-Insider.com: „Dümmer geht es nicht. Leclerc war in der WM viel besser aufgestellt als Sainz. Im engen Kampf mit Weltmeister Max Verstappen hätte man alles dafür tun müssen, dass er den Sieg nach Hause fährt – vor allen Dingen an einem Tag, an dem Verstappen Probleme hatte.“

Lewis Hamilton im Duell mit Charles Leclerc. Credit: Mercedes

Kein Wunder, dass der Niederländer, der mit einem beschädigten Red Bull mit Ach und Krach Siebter wurde, Ferraris Faux Pas mit einem erleichterten Lächeln zur Kenntnis nahm: „Der Kampf mit Ferrari ist eng, da zählt jeder Punkt. Ich hatte heute deshalb noch Glück im Unglück.“

In Zahlen ausgedrückt heißt das: Verstappen büßte nur sechs WM-Punkte ein. Hätte Ferrari alles richtig gemacht, wären es 20 gewesen. So führt der Niederländer vor dem Red-Bull-Heimrennen am Sonntag in Spielberg die WM-Tabelle mit 34 Punkten Vorsprung auf Teamkollege Sergio Perez an. Verstappen-Jäger Leclerc hat 43 Punkte Rückstand und liegt nur noch elf Zähler vor seinem Stallgefährten Sainz, der durch seinen geschenkten Sieg plötzlich auf Tuchfühlung zum Monegassen geht.

Ex-Teamchef Eddie Jordan bringt die Ferrari-Situation in gewohnter sarkastischer Art auf den Punkt. Der Ire zu F1-Insider: „Wer wie Leclerc die Ferrari-Strategen als Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.“

Allein: Schlimmer noch als die von Ferrari weggeworfenen 20 Punkte ist: Die Stimmung bei der Scuderia hat gelitten. Leclerc blieb angeblich einen Tag länger in London, anstatt zusammen mit dem Team zurückzufliegen. Er verzichtete offenbar sogar auf einen persönlichen Sponsorentermin, um direkt in seine Heimat Monaco zu fliegen.

Dazu passt: Über Unruhe bei Ferrari berichtet auch ihr ehemaliger Pressesprecher Alberto Antonini. Der Italiener, der unter Mattia Binottos Vorgänger Maurizio Arrivabene tätig und in dieser Zeit unter anderem für Sebastian Vettel verantwortlich war, berichtet von einer Spaltung des Teams. So hätten sich einige Ferrari-Mitarbeiter aus Frust zunächst geweigert, an der Podiumszeremonie von Sainz teilzunehmen. Laut Antonini wollte die Belegschaft den Rennsieg zunächst nicht feiern.

„Mir wurde – und ich vertraue der Quelle – eine hässliche Episode erzählt, die sich unmittelbar nach dem Rennen in Silverstone ereignete“, schrieb Antonini auf formulapassion.it „Ein bisschen gesunde Rivalität in der Garage ist in Ordnung, es ist in Ordnung, wenn jeder Mechaniker und jeder Techniker ,seinen‘ Fahrer anfeuert, aber das gemeinsame Interesse muss sein, auf den Sieg abzuzielen.“

Mattia Binotto. Credit: Ferrari

Teamchef Binotto wirkt überfordert. Seine Begründung für die missglückte Strategie klingt lau. „Ich denke, wenn wir gestoppt hätten, wären die anderen vielleicht draußen geblieben, und er (Leclerc; d. Red.) wäre auf weichen Reifen vielleicht Vierter gewesen, mit anderen Autos vor ihm. im Nachhinein ist man immer schlauer.“

Fest steht: Ferrari hat ein Auto und mit Leclerc einen Piloten, mit dem man die WM gewinnen kann. In Österreich müssen die Italiener deshalb alles tun, um die Sympathien Leclercs zurückzugewinnen. Ob das gelingt? Manche bezweifeln das.

So urteilt Ex-Ferrari-Pilot Gerhard Berger bei F1-Insider: „Sie standen sich mal wieder selbst im Weg. Das erinnert mich an meine Zeit, als das Chaos regierte. Deshalb sehe ich schwarz für die WM.“

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