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Mercedes feiert Auferstehung: Das sind die Gründe

Formel 1 Lewis Hamilton Mercedes Spanien 2023

Lewis Hamilton. Credit: Jiri Krenek / Mercedes

Mercedes präsentiert sich in Barcelona als erster Red-Bull-Verfolger und atmet auf: Erfolgreiches Upgrade löst viele Probleme, selbst auf personeller Ebene.

Ausgerechnet Ex-Silberpfeil-Star Nico Rosberg trifft den Nagel am Sonntag in Barcelona auf den Kopf: „Es war so eine harte Zeit für Mercedes. Aber jetzt ist wirklich Licht am Ende des Tunnels zu sehen“, sagt der Deutsche nach den Plätzen zwei und drei für Lewis Hamilton und George Russell beim Spanien Grand Prix und gratuliert seinem ehemaligen Chef Toto Wolff zur Wiederauferstehung.

Der Österreicher reicht die Glückwünsche jedoch direkt an seine Mitarbeiter weiter: „Mit mir hat das am wenigsten zu tun. Wenn ich anfangen würde das Auto zu designen, wäre das keine so gute Situation“, lacht Wolff. „Die Ingenieure haben das Auto hinbekommen und der Weckruf zu Beginn der Saison war gut. Ich denke, wir haben diesen Schock gebraucht, um zu verstehen, dass wir damit nicht weiterkommen und da keine Performance mehr drinnen steckt. Das hat uns wachgerüttelt und dann haben wir umgebaut“, verrät Wolff.

Russell verrät Grund für Mercedes-Aufschwung

Ins Auge sticht bei der B-Version des W14 vor allem die Flanke, von der Philosophie ohne Seitenkästen ist Mercedes abgerückt. Doch glaubt man George Russell, war nicht dieses Detail der Gamechanger. „Wir haben das Design überarbeitet, um die Seitenkästen auszuschließen (als Fehlerquelle; d. Red.), aber es sind nicht die Seitenkästen, die den Unterschied machen. Vielleicht sind sie ein Faktor, aber da steckt die Magie nicht drinnen. Die spielt sich eher unter dem Auto ab, beim Unterboden“, verrät der Brite.

George Russell. Credit: Mercedes

Plaudert Russell da etwa Mercedes‘ endlich gefundenen Stein der Weisen aus? Wegen der neuen Ground-Effect-Autos winkt der Dritte vom Sonntag ab: „Das gilt doch für alle Teams. Ich bin mir sicher: Red Bull könnte sogar ganz ohne Seitenkästen fahren und wäre immer noch das schnellste Auto.“

Auch Wolff tritt angesichts eines Rückstands von 24 Sekunden auf Sieger Verstappen die Euphoriebremse: „Wir müssen realistisch bleiben mit unseren Erwartungen. Um Red Bull einzuholen, ist es noch ein langer Weg und heute haben uns auch die Temperaturen geholfen: Es war weder zu kalt, noch zu heiß und das Auto war absolut im richtigen Fenster“, erklärt der Wiener, der explizit vor den kommenden beiden Rennen warnt: „Kanada und Österreich waren in den letzten Jahren immer schwierige Pflaster für uns.“

Wolff: „Aktie“ Mercedes im Aufwind

Dass die Richtung bei Mercedes aber stimmt, daraus zieht Wolff dann doch viel Genugtuung: „Ich sage immer, es ist wie mit einem Aktienpreis: Solange der hinaufgeht, ist es gut. Es wird immer wieder Ausreißer nach unten geben, ein bisschen Zickzack. Aber es fühlt sich jetzt zumindest besser an.“ Wolff weiter: „Wir haben einige Entscheidungen getroffen, um eine andere Richtung einzuschlagen, haben so viele Teile geändert. Das war ein riskanter Move, aber jetzt haben wir ein gutes Rennauto.“

Lewis Hamilton. Credit: Mercedes

Das findet auch Lewis Hamilton, der sein Team nach dem zweiten Platz in Barcelona in höchsten Tönen lobt: „Alle können stolz sein auf die Schritte, die wir an den letzten Wochenenden gemacht haben. Das hier war viel mehr, als ich erwartet habe, das Auto fühlte sich großartig an.“ Was den Briten zusätzlich freut ist der Ort der Leistungsexplosion, denn: „Solange ich Rennen fahre, galt immer: Wenn du hier schnell bist, solltest du es auch überall anders sein“, so Hamilton mit Blick auf Barcelonas besondere Streckencharakteristik.

Bei der Konkurrenz gehen ob des Aufschwungs jedenfalls die Alarmglocken an. Fernando Alonso, dessen Aston-Martin-Team Mercedes im Kampf um Rang zwei in der Konstrukteurs-WM am Sonntag wieder überholt, warnt: „Die sind schnell und ein Grund zur Besorgnis für uns, denn sie haben zwei sehr konstante Fahrer. Ferrari hat zum Vergleich ein schnelles Auto, meistens punktet bei ihnen jedoch nur ein Auto und sie haben Probleme im Rennen. Aber Mercedes ist immer da, die werden noch ein sehr harter Gegner.“

Angriff auf Red Bull erst 2024?

Worte, die Hamilton gerne unterschreibt: „Ich denke auch, dass wir das stärkste Team haben. George und ich hauen Wochenende für Wochenende starke Resultate raus“, sagt der Rekordweltmeister und verrät seinen internen Zeitplan im Kampf für die Rückkehr an die Spitze: „Ich hoffe, dass wir Red Bull am Jahresende zumindest wieder herausfordern können. Noch mehr bin ich aber darauf fokussiert sicherzustellen, dass wir nächstes Jahr von Beginn an das Auto dafür haben. Je weiter wir dieses Auto schon pushen, desto mehr hilft es uns auch nächstes Jahr.“

Lewis Hamilton. Credit: Stephen Reuss / Mercedes

Die Zielsetzung des Rekordweltmeisters richtet sich also schon auf 2024: Bleibt die offene Frage, wann Hamilton dafür seinen neuen Mercedes-Vertrag unterschreibt? Dass beide Parteien gut daran täten, die Zusammenarbeit fortzusetzen, daran hat zumindest Ex-Rivale Nico Rosberg keine Zweifel: „Lewis ist wieder in Bestform. Es ist schön, das zu sehen, zumal sie sich ja gerade in Vertragsverhandlungen befinden. Da sind solche Tage vielleicht schon ein entscheidender Faktor, dass er motiviert ist zu unterschreiben.“

Zuletzt wurde Hamilton von den Medien auch mit einem Wechsel zu Ferrari in Verbindung gebracht, Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist allerdings überzeugt davon, dass der Brite seinen Vertrag bei den Stuttgartern verlängert: „Wir müssen einfach mal die Zeit finden und uns für einen Kaffee zusammensetzen, dann dauert das Ganze wahrscheinlich eine halbe Stunde“, schmunzelt Wolff – wohl wissend, dass er seinem Superstar das beste Argument für eine Verlängerung mit dem überarbeiteten Auto längst geliefert hat.


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Formel 1: Grand Prix von Spanien
Ergebnis

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:27:57,940 Std.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +24,090 Sek.
3. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +32,389
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +35,812
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +45,698
6. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1:03,320 Min.
7. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +1:04,127
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1:09,242
9. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1:11,878
10. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1:13,530

Formel 1: Fahrer-Wertung
Stand nach 7 von 22 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 170 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 117
3. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 99;
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 87
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 65
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 58
7. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 42
8. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 35
9. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 25
10. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine 15

Formel 1: Konstrukteurs-Wertung
Stand nach 7 von 22 Rennen

1. Red Bull 287 Pkt.
2. Mercedes 152
3. Aston Martin 134
4. Ferrari 100
5. Alpine 40
6. McLaren 17
7. Haas 8
8. Alfa Romeo 8
9. Alpha Tauri 2
10. Williams 1

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