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Formel 1 vor Windkanalverbot?

Formel 1 Mercedes Windkanal

Credit: Mercedes

Die Formel 1 sucht nach Lösungen für mehr Klimaschutz. Jetzt sprechen sich viele Teams für ein Verbot der Windkanäle aus.

Haben Sie das gewusst? Eine Fußball-WM sorgt für so viele CO2-Emissionen wie zehn Formel-1-Weltmeisterschaften. Und das, obwohl beim Fußball nur 22 Mann auf dem Platz kicken und bei der Formel 1 20 Autos rund 1,5 Stunden lang „im Kreis“ fahren. Der Betrieb der Motoren sorgt in der Königsklasse gerade mal für 0,7 Prozent ihrer Emissionen. Wie im Fußball ist es der ganze Apparat, die Logistik und die Arbeiten im Hintergrund, die Energiefresser sind.

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Trotzdem will sich die Formel 1 auf diesen Zahlen nicht ausruhen. Wer kennt diese Fakten auch schon? Wirklich werben kann eine Rennserie erst, wenn sie klimaneutral operiert. Genau da will die Formel 1 bis 2030 hin.

Bloß, wie? Mit den neuen Motoren ab 2025 kommt Biosprit. An Strecken sollen Plastikbecher und dergleichen verboten werden. Aber, wenn die Antriebseinheiten nur 0,7 Prozent der Emissionen ausmachen und die Veranstaltungen nur gut 7 Prozent, dann ist klar, dass das nicht reichen wird.

Windkanalzeit schon eingeschränkt

Der Weltmeister darf 36 Stunden pro Woche im Kanal arbeiten. Credit: Mercedes

Also diskutiert die Formel 1 derzeit über ein Verbot des Windkanals. Schon jetzt sind die Stunden reduziert. Der Weltmeister (also Mercedes) darf 36 Stunden pro Woche im Kanal arbeiten, der Letzte (also Williams) 45, alle anderen Teams je nach WM-Position dazwischen.

Pro Tag wird dafür die Energie gebraucht, die ein Zwei-Personen-Haushalt im ganzen Jahr benötigt. Die Stromrechnung durch den Windkanal geht in die Millionenhöhe.

Das Virgin-Team, das 2010 in die Formel 1 kam, hat sein Formel-1-Modell ganz ohne Windkanal gebaut – und wurde zum Flop. Das Brabham-Team war 1964 der erste Rennstall im Windkanal, seit den 1980er Jahren wird die perfekte Aerodynamik in solchen Anlagen ausgetüftelt. Zwar arbeiten immer mehr Ingenieure auch mit CFD-Programmen am Computer. Aber wie wichtig Windkanäle heute noch sind, zeigt die Tatsache, dass McLaren gerade einen neuen baut – der erst in zwei Jahren fertig wird.

Acht Teams für Verbot

Acht der zehn Teams sind offen für die Idee, die Windkanalnutzung ab 2026 stark herunterzufahren und ab 2030 komplett zu verbieten. Denn nicht nur die Stromkosten sind hoch. Die Teams müssen auch extra Modelle bauen, die um die 600.000 Euro kosten.

Bald dürfte es sich in der Formel 1 also ausgepustet haben…

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