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Hat sich Albon endgültig ins Aus gedreht?

Alexander Albon Credit: F1

Alexander Albon Credit: F1

Alex Albon hat sich mit einem Dreher erneut nicht mit Ruhm bekleckert. Ist jetzt der Weg frei für Nico Hülkenberg oder Sergio Perez?

Von Michael Zeitler und Ralf Bach

Die Konstrukteurs-WM hatte Red Bull schon vor dem Rennen in Imola abgeschrieben. Deshalb nahm man den siebten Erfolg in Folge von Mercedes, der in Sachen Konstrukteursmeisterschaft seit Sonntag amtlich ist, auch gelassen. Die Planungen laufen bei den Österreichern, die in den Jahren 2010 bis 2013 besonders Sebastian Vettel geradezu magische Flügel verliehen haben, schon längst für nächste Saison. 2021 will man den Worten endlich Taten folgen lassen und wieder den ersten WM-Titel seit 2013 einfahren. Dazu, das ist auch Motorsport-Chefberater Helmut Marko (77) klar, braucht man eine starke Fahrerpaarung. 

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Von der reinen sportlichen Logik her dürfte dann für Max Verstappens Teamkollegen Alexander Albon kein Platz mehr sein im Eliteteam des Getränkekonzerns. Der Brite mit thailändischen Wurzeln lieferte in Imola eine erneute Visitenkarte ab, dass er im Kampf mit Goliath Mercedes keine Hilfe ist. Im Qualifying war er wie schon oft klar langsamer als der holländische Wunderknabe Verstappen. Im Rennen, bisher noch die kleinste Schwäche des Günstlings von den Red-Bull-Mehranteilseignern aus Thailand, drehte er sich sogar und kam als 15. und Letzter ins Ziel. Dabei war der Grand Prix in Imola ein perfektes Beispiel dafür, wie wichtig ein schneller zweiter Fahrer ist. Nur weil Mercedes die Strategie splitten konnte, haben die Schwarzpfeile gewonnen.

Kein Wunder: Teamchef Christian Horner tadelt deshalb auch Albon: „Es ist frustrierend, dass er wieder ohne Punkte nach Hause kommt, für ihn und das Team.“ Der Brite sagt aber auch: „Wir versuchen jetzt mit ihm zwischen hier und der Türkei zu arbeiten und ihn wieder aufzubauen.“

Nico Hülkenberg Credit: Racing Point

Indes: Zahlen lügen nicht: Albon sitzt im zweitschnellsten Formel-1-Auto des Feldes. Heißt: Er müsste eigentlich jedes Mal mindestens auf Rang vier ins Ziel kommen. De facto schaffte er das aber nur zwei Mal in 13 Rennen – als Vierter beim Steiermark-GP und als Dritter in Mugello. Dagegen Verstappen: neun Mal auf dem Podium, vier Ausfälle. Immer, wenn der Niederländer ins Ziel kommt, beendet er das Rennen unter den ersten Drei. In der Tabelle liegt Albon mit 64:162 Zählern hinter dem Teamkollegen. Helmut Marko fordert deshalb für die Zukunft: „Verstappen ist ein Ausnahmetalent. Trotzdem geht es darum, dass wir einen Fahrer brauchen, der zumindest zwei bis drei Zehntelsekunden an ihn herankommt.“

Daher fasst Marko als Alternative Nico Hülkenberg oder Sergio Pérez ins Auge. Racing Point-Teamchef Otmar Szafnauer kennt beide uns ist sich sicher: „Beide haben die mentale Stärke, um an der Seite von Max zu bestehen.“ Für Alex Albon wird es also langsam eng. Helmut Marko sagt auf Nachfrage aber noch mal: „Noch ist er unter Fahrer. Ende des Jahres werden wir unsere Entscheidung bekannt geben.“

Allein: Diese Entscheidung, das ist kein Geheimnis, wird Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz maßgeblich beeinflussen. Er muss sich dann entscheiden: Zwischen Talent oder thailändischen Interessen.

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