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Darum befürwortet Mercedes schärfere Budget-Grenze

Mercedes. Credit: Mercedes

Mercedes. Credit: Mercedes

Die Formel 1 steht – auch wegen Corona – am Scheideweg. Mit McLaren, Williams, Alfa Romeo und Racing Point haben schon vier Teams Kurzarbeit angemeldet. Fest steht schon jetzt: Die Einnahmen sinken. 22 Rennen waren geplant. Alle wird die Königsklasse nicht mehr umsetzen können.

Heißt auch: Die Teams bekommen weniger Geld – und können auch für 2021 nicht mehr aus dem Vollen schöpfen.

Für die kleinen Mannschaften ist das DIE Chancen. Sie haben jetzt alle Argumente auf ihrer Seite, um die ab 2021 geplante Budgetgrenze von 175 Millionen Dollar nach unten zu korrigieren – und so die Schere zwischen Arm und Reich weiter zu senken.

Ihr Ziel: 100 Millionen Euro Budget pro Jahr – mit 125 Millionen wären sie zufrieden.

Red Bull und Ferrari halten dagegen. Sie würden sich auf 150 Millionen Dollar festnageln lassen. Nicht weniger.

https://f1-insider.com/f1/formel-1-kalender-f1-plant-bis-zu-19-geisterrennen/

„Wir müssen die DNA der Formel 1 erhalten“, sagt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. „Es geht hier um den Wettkampf der Teams. Da müssen wir die richtigen Prioritäten setzen und rationale Entscheidungen treffen. Da darf man sich nicht zu sehr von den Emotionen leiten lassen.“

Ferrari warnt hinter vorgehaltener Hand vor Entlassungen in Zeiten der Krise – ausgerechnet im Corona-geschüttelten Norditalien.

Binotto argumentiert damit, dass Hersteller-Mannschaften mehr Geld ausgeben müssen als Kunden und wirbt für ein zweistufiges Budget-Cap. Der Italiener: „Werksteams wie Ferrari entwickeln, designen, homologieren und produzieren jedes einzelne Teil des Autos. Andere Teams sind Kunden, die einige Teile einfach einkaufen.“

Dieser Faktor sollte laut Binotto auch beim Thema Budget-Cap eingerechnet werden: „Da müssen wir eine gemeinsame Linie finden, bei der die unterschiedlichen Situationen der Teams berücksichtigt werden. Vielleicht liegt die Antwort nicht in einem festen Budget-Cap, das für alle gleich ist.“

Bleibt die Frage, warum es um Mercedes so still ist. Das Weltmeisterteam wird nie gemeinsam mit Red Bull und Ferrari genannt, wenn es um die Budgetgrenze geht. Gegen eine weitere Absenkung der Grenze unter 150 Millionen Dollar wehren sich nur Rot und Blau – nicht aber Silber.

Nach Informationen von F1-Insider.com hat die Rechnung von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff kalkül. Hintergrund: Das Mercedes-Werksteam soll sich künftig selbst finanzieren, so die Ansage von der Konzernführung in Stuttgart.

Wolff wirbt seitdem dafür, dass die Vorgabe zu schaffen ist. Zu BILD sagte er schon im Februar:

„Die Kosten für Mercedes in der Formel 1 sinken jedes Jahr. Unser Ziel ist sogar, innerhalb der nächsten zwei Jahre das Formel-1-Team kostenneutral zu unterhalten.“ Das würde bedeuten: Der Daimler-Konzern in Stuttgart fährt sein finanzielles Engagement von aktuell geschätzt 75 Millionen Euro komplett auf Null.

Die dafür notwendigen Entlassungen wären mit einer weiter sinkenden Budgetgrenze leichter zu rechtfertigen.

McLaren-Boss Zak Brown erhöht deshalb den Druck auf Ferrari und Red Bull. „Sie spielen mit dem Feuer, fahren irgendwann gegen sich selbst. Und das wird nicht funktionieren. Daimler macht einen hervorragenden Job und erkennt die Situation, in der wir uns befinden.“

https://f1-insider.com/f1/formel-1-news-ferrarigate-betrugsaffare-todt-setzt-ferrari-unter-druck/

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