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Deutscher McLaren-Teamchef bleibt vorerst in Melbourne

McLaren Melbourne Formel 1. Credit: F1-Insider.com/David Schneider

McLaren Melbourne Formel 1. Credit: F1-Insider.com/David Schneider

Die nächsten beiden Formel-1-Rennen sind nun auch verschoben worden. McLaren-Teamchef Seidl bleibt in Melbourne

Er ist – wenn auch nicht gewollt – einer der wenigen Gewinner des Großen Preises von Australien: der deutsche McLaren-Teamchef Andreas Seidl. Der 44-jährige Bayer hat als erster die richtigen Konsequenzen gezogen, vor denen sich FIA- und Formel-1-Verantwortliche viel zu lange verstecken wollten.

Seidl hatte am Donnerstag sein Team nach einem positiv auf Covid-19 getesteten Mitarbeiter vom Saisonauftakt in Australien zurückgezogen und damit die Absage des Rennens eingeläutet. Mutige Entscheidung statt Missmanagement! Kühler Kopf statt Chaos.

F1-Insider.com erreichte Seidl am Telefon in Melbourne. „Wir haben die ganze Nacht das Team sortiert und ich bin aus Solidarität vorerst bei meinen Mitarbeitern in Melbourne geblieben – bis Samstagabend.“

McLaren

Hintergrund: Zusätzlich zu dem infizierten Mechaniker haben sich 14 Mitarbeiter des Rennstalls, die mit dem Corona-Fall in Kontakt standen, im Teamhotel in Quarantäne begeben. Eine Maßnahme, die mit den örtlichen Gesundheitsbehörden abgestimmt wurde. Der Rest des Teams fliegt zurück nach England und begibt sich dort in häusliche Isolation. Das Werk in Woking wird 14 Tage nicht betreten.

Seidl erklärt, wie er die letzten 24 Stunden erlebte: „Wir mussten sofort handeln und entschieden, das Team vom Rennen zurückzuziehen. Es gab für mich keine andere Option. Die Sicherheit unserer Mitarbeiter steht in so einem Fall für uns an erster Stelle.“

Nach der Absage des Großen Preises von Australien sind die Formel-1-Rennen bis einschließlich Monaco auf Eis gelegt. Der Formel-1-Saisonstart wird von Insidern frühestens für den 7. Juni in Baku (Aserbaidschan) erwartet.

Melbourne Formel 1. Credit: F1-Insider.com/David Schneider

Die GP in Bahrain und Vietnam sind heute bereits offiziell auf unbestimmte Zeit verschoben worden. FIA-Präsident Jean Todt: „Jetzt geht es zuallererst darum, die Menschen zu schützen.“

Zandvoort, Barcelona und Monte Carlo fallen aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls ins Wasser. Der Automobilclub von Monaco hat entsprechenden Gerüchten zwar via Twitter bereits widersprochen, aber das Tennisturnier im Fürstentum eine Woche vorher ist schon gecancelt worden.

Für den Ablauf der Saison 2021 sind verschiedene Szenarien möglich. Die Sommerpause könnte ausfallen und mit jenen Europarennen gefüllt werden, die nach hinten verschoben werden mussten. Zum Finale könnte man nach Down Under zurückkehren. Dazu passt Careys Ansage: „Wir versuchen den Australiern zu helfen, dieses wunderbare Rennen zu einem anderen Zeitpunkt abzuhalten.“

Dass alle 21 GP durchgezogen werden, daran glaubt aber niemand mehr im Fahrerlager. Formel-1-Sportchef Ross Brawn: „Wir müssen realistisch sein, wenn wir über den Saisonstart nachdenken. Wir haben Pläne, die Saison umzubauen und so viele verlorene Rennen wir möglich nachzuholen. Ich denke aber auch, dass die Leute dafür eine gewisse Toleranz zeigen müssen.“

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