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FIA kapituliert vor Ferrari

Scuderia Ferrari

Scuderia Ferrari

Der Schlagabtausch in Sachen #Ferrarigate geht weiter. Eine Woche vorm Saisonstart in Melbourne (15.3.) stehen sich die Ferrari-Gegner und der Automobilweltverband an feindlichen Linien gegenüber. Jetzt hat die FIA auf die Kriegserklärung der Teams reagiert. Allerdings bringt auch dieses Schreiben nicht mehr Licht ins Dunkel um den Ferrari-Antrieb 2019. Im Gegenteil: Es wird immer klarer, dass der Automobilweltverband begründete Verdachtsmomente hatte – aber nicht in der Lage war, Ferrari den Betrug nachzuweisen.

Die Scuderia soll 2019 durch Tricks mit der Benzin-Durchflussmenge illegal mehr Leistung aus dem Motor geholt haben.

In ihrem neuen Statement spricht die FIA Ferrari von diesem Verdacht zumindest nicht frei, konstatiert sogar: Der Vergleich soll „abschreckend“ sein. Heißt also: Das Statement ist ein Freispruch zweiter Klasse. Und: Es ist eine Kapitulation vor Ferrari. Denn der Weltverband gibt zu, die hochmodernen und komplizierten Hybridaggregate nicht ausreichend kontrollieren zu können.

Das Schreiben im Wortlaut:

„Nach der gestrigen Mitteilung von sieben F1-Teams möchte die FIA folgende Klarstellungen vornehmen: Die FIA hat eine detaillierte technische Analyse des Ferrari-Motors durchgeführt, wie sie es für jeden Teilnehmer an der FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft tun darf.

Die umfangreichen und gründlichen Untersuchungen, die während der Saison 2019 durchgeführt wurden, haben den Verdacht geweckt, dass der Motor der Scuderia Ferrari zu jedem Zeitpunkt als nicht innerhalb der Grenzen des FIA-Reglements operierend betrachtet werden könnte. Die Scuderia Ferrari widersetzte sich diesem Verdacht entschieden und bekräftigte, dass ihr Motor stets in Übereinstimmung mit dem Reglement operierte.

Die FIA war nicht vollständig zufrieden, entschied aber, dass weitere Maßnahmen aufgrund der Komplexität der Angelegenheit und der materiellen Unmöglichkeit, den eindeutigen Beweis für einen Verstoß zu erbringen, nicht unbedingt zu einem schlüssigen Fall führen würden.

Um die negativen Folgen zu vermeiden, die ein langer Rechtsstreit vor allem angesichts der Ungewissheit des Ausgangs solcher Rechtsstreitigkeiten und im besten Interesse der Meisterschaft und ihrer Interessenvertreter mit sich bringen würde, beschloss die FIA in Übereinstimmung mit Artikel 4 (ii) ihrer Gerichts- und Disziplinarordnung (JDR), eine wirksame und abschreckende Vergleichsvereinbarung mit Ferrari zu schließen, um das Verfahren zu beenden.


Diese Art von Vereinbarung ist ein rechtliches Instrument, das als wesentlicher Bestandteil jedes Disziplinarsystems anerkannt ist und von vielen Behörden und anderen Sportverbänden bei der Behandlung von Streitigkeiten eingesetzt wird. Die Vertraulichkeit der Bedingungen der Vergleichsvereinbarung ist in Artikel 4 (vi) der JDR vorgesehen.

Die FIA ergreift alle notwendigen Maßnahmen, um den Sport und seine Rolle und seinen Ruf als Regelhüter der FIA Formel-1-Weltmeisterschaft zu schützen.“

Fest steht: Auch diese Erklärung wird die sieben verbrüderten Teams nicht beruhigen. Im Gegenteil.

Für Toto Wolff (49) ist das alles ein Skandal. Der Mercedes-Motorsportchef gegenüber „Speedweek“: „Die ganze Sache ist eine Riesensauerei. Es ist nicht in Ordnung, was Ferrari machte, aber noch weniger, wie die FIA das behandelt. Alle anderen Teams sind aufgebracht.“

Bleibt die Frage: Wenn Ferrari eine weiße Weste hat, warum hat man sich dann auf den Deal überhaupt eingelassen?

Mercedes und Red Bull schlechte Verlierer? Nein! Ein Kommentar.

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