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Vettel: „Bin kein kompletter Idiot“

Sebastian Vettel Credit: Ferrari

Sebastian Vettel Credit: Ferrari

Sebastian Vettel fährt beim GP Portugal von Platz 15 vor auf Rang zehn. Trotzdem ist er nicht zufrieden.

Eigentlich sollte es eine freundschaftliche Geste des Teamkollegen sein, als der Viertplatzierte Charles Leclerc sich am Boxenfunk mit einem „Gut!“ über Sebastian Vettels zehnten Platz freute. Ich Wahrheit war es eine – wahrscheinlich ungewollte – Verbalklatsche für den viermaligen Weltmeister. Denn aus dem Schüler wurde gefühlt so der Lehrer,  ein gestandener Champion zum Lehrling degradiert, der langsam aber sicher Fortschritte macht.

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Dass der ehemalige Klassenprimus der Formel 1 erneut überrundet wurde, während sein Teamkollege im Windschatten von Max Verstappen über die Ziellinie fuhr – das gilt noch nicht mal mehr als außergewöhnlicher Umstand.

Der Hauptdarsteller der Ereignisse rund um Platz zehn konnte sich deshalb auch gar nicht über den vermeintlichen Erfolg freuen, sich von Startplatz 15 vorgekämpft zu haben. Vettel bei RTL: „Ich bin nicht hier für einen Punkt. Ich habe in den Anfangsrunden unheimlich Schwierigkeiten gehabt. Das Auto fuhr hier geradezu digital. Immer wieder ist ganz plötzlich der Grip abgerissen. Da tut man sich dann auch schwer Vertrauen aufzubauen und es fehlt die Konstanz.“

Credit: @Scuderia Ferrari Press Office

Erstmals deutet der Heppenheimer auch an, dass sich sein Ferrari SF1000 von dem seines Teamkollegen unterscheiden muss. „Offensichtlich ist das andere Auto ja deutlich schneller. Es sind immer dieselben Stellen, da sehe ich an den Daten. Ein Idiot kommt da (an Leclercs Zeiten; d. Red.) vielleicht nie ran. Ob ich aber ein kompletter Idiot bin, wage ich zu bezweifeln. Trotzdem treffe ich die Kurve nie.“

Die Unterstützung von Ferrari scheint mittlerweile auch begrenzt zu sein. „Im engsten Kreis versuche ich das rauszuholen, was rauszuholen ist“, verrät Vettel und meint damit eine Crew von vier Leuten, zu der er selbst, sein Renningenieur Riccardo Adami, ein Dateningenieur sowie ein weiterer Techniker gehören. Teamchef Mattia Binotto oder Technikchef Enrico Cardile? Von beiden fällt im Interview kein Wort.

Fakt ist: Vettel bleibt nichts anderes übrig, als die letzten fünf Rennen in seiner roten Diva über sich ergehen zu lassen. Immerhin: Der Deutsche lässt sich von Kritikern nicht entmutigen: „Das Geschwätz drum herum ist mir Wurscht“, sagt er.

Egal kann ihm aber nicht sein, was sein Teamchef retourniert. Mattia Binotto auf Sky Italia: „Die Autos sind gleich, Charles ist ein guter Fahrer aber man erwartet vielleicht mehr von einem zweiten Fahrer…“ Bereits am Samstag sagte der Italiener: „Sebastian hätte schneller sein können, was sein Potenzial angeht. Wir dürfen aber jetzt trotzdem nicht so viel Druck auf ihn ausüben. Wir versuchen alles, dass er diese Saison so gut wie möglich beenden kann.“

Das Muster setzt sich fort: Auch Binotto spricht von Vettel wie von einem Fahranfänger.

https://f1-insider.com/f1/murks-vettel-zweifelt-am-auto-und-sich-selbst/

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