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Häkkinen, Räikkönen und Co: Fahrer-Sprösslinge drängen in F1

Kimi Raikkönen Mintu und Robin Raikkönen. Credit: mintturaikkonen / Instagram

Robin Raikkönen. Credit: mintturaikkonen / Instagram

Kimi Räikkönen zieht für die Karriere seines Sohnes extra in die Schweiz. Mika Häkkinen will seine Tochter in die Formel 1 bringen. Und es gibt weitere Sprösslinge in den Nachwuchsserien.  

Häkkinen, Räikkönen, Montoya – alles Namen, die in die Formel-1-Geschichte eingegangen sind. Und Namen, die in den kommenden Jahren wieder in der Formel 1 zurück sein könnten. 

Das kann doch alles kein Zufall sein. 775 Piloten sind bisher mindestens ein WM-Rennen in der Formel 1 gefahren. Einige davon sind untereinander verwandt: 16 Söhne kamen schon in die Formel 1, ein Enkel, elf Brüder, sieben Neffen, zwei Cousins, vier Schwager, zwei Großneffen und ein Schwiegersohn. 

Der Weltmeister 2023: Max Verstappen (26) – und damit auch ein Sohn eines früheren Formel-1-Fahrers. Jos Verstappen (51) startete bei 106 Rennen, meistens für Hinterbänklerteams wie Simtek, Footwork, Tyrrell, Stewart, Arrows und Minardi. 1994 aber auch an der Seite von Michael Schumacher bei Benetton. 

Name ist keine Garantie 

Max Verstappen mit seinem Vater Jos. Credit: Red Bull Content Pool

Gewonnen hat Verstappen Senior nie. Aber er hat gelernt, was es braucht, um Erfolg zu haben. Er hat die nötigen Kontakte geknüpft. Und er hat all das genutzt, um die Karriere seines Sohnes anzuschieben. Die Schule Verstappen gilt als besonders hart, wie auch Max bestätigt: „Von allen Leuten, mit denen ich zu tun habe, ist er derjenige, der mich am stärksten kritisiert.“

Die Formel 1 ist ein Spitzensport. Die Gene, der Name, die Kontakte – all das ist keine Garantie, in der Königsklasse des Motorsports einen Platz zu ergattern. Mick Schumacher (24) sitzt nach zwei Formel-1-Jahren bei Haas jetzt wieder auf der Ersatzbank – und das als Sohn von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher (54). 

Andere sind erst gar nicht so weit gekommen: Mathias Lauda zum Beispiel, Sohn von Niki Lauda. Oder Juan Manuel Fangio II. Bis Schumi kam, war dessen Onkel Juan Manuel Fangio der Rekord-Weltmeister, der Neffe kam über einen Formel-1-Test mit Osella 1984 nicht hinaus. Fangios Sohn Oscar Cacho Espinosa fuhr 1973 zwar Formel-1-Rennen, aber nur in der argentinischen Meisterschaft, nicht in der WM. 

Ella Häkkinen als Frau in die Formel 1?

Viele andere Sprösslinge wollen es besser machen. Die Zahl der rennfahrenden Söhne, Töchter, Brüder, Neffen und Co ehemaliger GP-Piloten liegt bei mehr als 20. Viele haben den direkten Pfad in die Formel 1 aber schon verlassen: David Schumacher fährt zum Beispiel DTM, Eduardo Barrichello die brasilianische Stockcar-Meisterschaft. 

Schumis langjähriger Titelrivale Mika Häkkinen (55) setzt seine Hoffnung in Tochter Ella, die bereits in europäischen Kartserien unterwegs ist. „Ich muss da sehr vorsichtig sein, was ich jetzt sage, damit ich da keinen Druck aufbaue“, sagt der Finne zu F1-Insider.com. „Aber der Rennsport heute sucht Frauen, will Frauen. Und sie liebt den Rennsport extrem. Deshalb unterstütze ich sie, so gut ich kann. Es eines Tages bis in die Formel 1 zu schaffen ist natürlich ein sehr harter Weg. Wenn sie hierher kommen will, dann muss sie alles dafür tun, muss sehr hart arbeiten. Dann kann sie es schaffen.“ 

Sie wäre die erste Frau, die sich versucht, bei einem Formel-1-Rennen zu qualifizieren, seit Giovanna Amati 1992 im Brabham-Judd. Auch Daniel Häkkinen (9) fährt schon Kartrennen. 

Kimi zieht für Karriere des Sohnes nach Italien

Kimis Sohn Robin Räikkönen. Credit: Kimi/instagram

Kimi Räikkönen (44) zieht für die Rennsportambitionen seines Sohnes Robin (8) sogar um – von der Schweiz nach Italien. Dort ist die Kartszene am professionellsten, die Strecken und die Wetterbedingungen am besten. „Solange er Freude daran hat, unterstütze ich ihn“, sagt der Iceman über Sohnemann „Ace“. Druck will er keinen aufbauen. Aber die ersten Rennen hat Robin gewonnen. Das Temperament soll genauso sein sein wie beim Vater, immerhin F1-Weltmeister 2007.

Viel weiter ist zum Beispiel schon Sebastián Montoya (18). Er ist Teil des Red-Bull-Juniorkaders. Ob das auch 2024 so bleibt, muss sich zeigen. Platz 16 in der Formel 3 war keine Bewerbungsfahrt des Sohnes von Juan-Pablo Montoya (48).

Brando Badoer (17) ist bereits McLaren-Nachwuchsfahrer. Er fährt in der Formel-Regional Europe vorn mit. Die Serie ist knapp unterhalb der Formel 3 anzusiedeln. Badoer gilt als pfeilschnell. Das technische Wissen ist groß. Kein Wunder: Vater Luca Badoer (52) ist zwar der Fahrer mit den meisten Formel-1-Rennen ohne Punkt. Aber der Italiener war in der Schumi-Ära Edel-Testfahrer für Ferrari. Schumis Erfolg gehen auch auf die zigtausende Testkilometer Badoers zurück. 

Rekord-Familie Fittipaldi 

Interessant auch die Familie Fittipaldi. Vier waren schon in der Formel 1 – so viele wie aus keiner anderen Familie. Emerson Fittipaldi war zwei Mal Weltmeister, Bruder Wilson Fittipaldi hatte in den 1970er Jahren ein eigenes Formel-1-Team und fuhr selbst GP-Rennen. Wilsons Sohn Christian war in den 1990er Jahren Formel-1-Fahrer und Emersons Enkel Pietro Fittipaldi war 2020 für zwei Rennen bei Haas dabei. Pietro (27) und wahrscheinlich auch Bruder Enzo (22) werden 2024 IndyCar fahren. Ihr Onkel, der erst 16-Jährige Emmo (Emersons Sohn) will dagegen in die Formel 3. Ferrari hat bereits die Fühler ausgestreckt. 

Weitere Sprösslinge früherer Formel-1-Fahrer

Arthur Leclerc (23), Bruder von Ferrari-Pilot Charles (26) liegt derzeit nur auf Rang 15 der Formel-2-Meisterschaft. 

Charlie Wurz (17), der Sohn von Alexander Wurz (49) ist noch unterhalb der Formel 3 unterwegs, hatte kein besonders gutes Jahr, war aber als Kartfahrer extrem schnell. 

Juji Noda (17), die Tochter von Hideki Noda (54) saß schon mit 9 Jahren im Formelrennwagen. Das war aber eher eine PR-Aktion. Bisher bleiben Erfolge aus. In der Frauenserie W Series war sie selbst unter Frauen 2022 nur 14. Jetzt übt sie in der Boss-GP mit einem mehr als 500 PS starken Rennwagen. Sie geht oft den zweiten Schritt vor dem ersten. 

Die Karriere von Enzo Trulli (18), Sohn von Jarno Trulli (49 ist in Europa ins Stocken geraten, jetzt trumpft er in der Super Formula Lights auf. Trulli will den Weg über Japan in die Formel 1 schaffen. 

Auch Giuliano Alesi (24), der Sohn von Jean Alesi (59) ist nach Japan gegangen, gewann 2021 gleich sein zweites Super-Formula-Rennen – völlig überraschend. In diesem Jahr hat er während der Saison sein Cockpit aber verloren. Zukunft: ungewiss.

Matthew Brabham (29), der Enkel von Jack Brabham, fährt immer wieder in der Indycar-Nachwuchsserie Indy NXT. Das Ziel ist längst nicht mehr die Formel 1, eher ein Vollzeit-Cockpit in der IndyCar. 

Matteo Nannini (20), Neffe von Alessandro Nannini (64) und Rockstar Gianna Nannini, hat sein Indy NXT-Cockpit verloren. Zukunft: ungewiss. 

Fernando Barrichello (18), Sohn von Rubens Barrichello (51),  fährt brasilianische Formel 4, aber nur unter ferner liefen. Das qualifiziert ihn bisher nicht für eine Karriere in Europa. 

Davide Larini (16), Sohn von Nicola Larini (59, Zweiter beim Tragödien-GP in Imola 1994), geht in der italienische Formel 4 an den Start. Vorn dabei ist er nicht. 

Pablo Sarrazin (18), Sohn von Stéphane Sarrazin (48), fährt ebenfalls unter ferner liefen in der italienischen Formel 4.

Eric Gené (16), Neffe von Marc Gené (49) ist in der spanischen Formel 4 unterwegs. Weltmeister-Gene hat der Sohn von Jordi Gené (1993 Testfahrer bei Benetton) bisher nicht gezeigt. 

René Lammers (15), Sohn von Jan Lammers (67), ist einer, auf den man achten sollte: 2023 ist er Kart-Europameister geworden.

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