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Red Bull zu schnell: Gewinnt Verstappen auch von Startplatz 15?

Formel 1 Max Verstappen Red Bull Spa 2022

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Max Verstappen startet nach Motorstrafe nur von Startplatz 15 in den Belgien GP. Experten und Gegner einig: Sieg ist trotzdem drin.

Zumindest einen Rekord hat Ferrari Max Verstappen in Spa schon versaut – wenn auch auf andere Art und Weise, als sich die Scuderia das gewünscht hätte. Denn selbst wenn Red Bulls WM-Spitzenreiter den Belgien GP am Sonntag nach seiner Motorstrafe vom 15. Platz aus noch gewinnen sollte: Michael Schumacher gelang dieses Kunststück im Benetton 1995 auf der Ardennen-Achterbahn sogar von Platz 16.

Auf diesem steht am Sonntag aber Charles Leclerc. Weil der Ferrari-Pilot (muss wie fünf weitere Fahrer ebenfalls mit Motorstrafe zurück) Verstappen im Quali nicht das Wasser reichen kann, startet er noch hinter dem Holländer in den ersten Grand Prix nach der Sommerpause. Schlimmer aber: 0,888 Sekunden fehlen Leclerc auf Verstappens Pole-Zeit.

Charles Leclerc. Credit: Ferrari

„Ich wäre nach dem Abstand heute ehrlich gesagt überrascht, wenn wir morgen auf einmal gleich schnell wie sie sind“, räumt Leclerc mit Blick auf die Rennpace ein. Der Monegasse ist vielmehr alarmiert: „Der Rückstand auf Max ist schon etwas besorgniserregend. Sie sind extrem schnell hier und wir können uns nicht ganz erklären warum. Scheinbar haben sie etwas gefunden für dieses Wochenende.“

Leclerc, dessen Rückstand in der WM auf Verstappen ohnehin schon 80 Punkte beträgt, muss einräumen: „Egal, was wir heute gemacht hätten, an unserer Startposition (im Vergleich zu Verstappen; d. Red.) hätte das nichts geändert. Unser Auto war heute einfach nicht auf ihrem Level.“

Red Bull meilenweit vor der Konkurrenz: Experten beeindruckt

Nicht nur Ferrari, auch die übrige Konkurrenz staunt nicht schlecht über Red Bulls Speed in den Ardennen. Mercedes-Star Lewis Hamilton zeigt sich schon am Teamfunk völlig desillusioniert, als ihm sein Ingenieur den Rückstand auf Verstappen mitteilt: „1,8 Sekunden?“, fragt der Brite ungläubig.

Silberpfeil-Teamkollege George Russell lehnt sich angesichts dieser Zahlen wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn er glaubt: „Ich denke, Max wird morgen durchs Feld pflügen und das Rennen wahrscheinlich ziemlich komfortabel gewinnen.“

Nico Hülkenberg sieht das ähnlich. Aston Martins Reserve-Pilot sagt in seiner Funktion als Experte bei ServusTV: „Max ist morgen noch fast alles zuzutrauen. Das Podium ist realistisch, bei einem Safety-Car später im Rennen kann sogar der Sieg für ihn drin sein.“

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Auffällig: Auch die Verantwortlichen bei Red Bull kommen aus dem Strahlen nach dem Qualifying gar nicht heraus. „Max‘ Zeit (in Q3; d. Red.) war so gut, er musste nicht mal einen zweiten Run fahren“, frohlockt Teamchef Christian Horner und grinst: „Wir konnten damit etwas das Kilometer-Konto des Motors schonen. So früh auszusteigen und fertig zu sein, das ist psychologisch schon gut.“

Red-Bull-Chefberater Helmut Marko erklärt: „Wir sind überrascht, wie toll alles gelaufen ist. Mit diesem Speed-Überschuss sollte es unter normalen Verhältnissen auch nicht lange dauern, bis Max morgen nach vorne kommt.“ Für seinen Weltmeister hat der Österreicher nur Bewunderung übrig: „Er ist derartig in Form, hat so ein souveränes Auftreten und eine Selbstsicherheit, das wird schwer für die Anderen.“

Zwar gilt Spa als ausgemachte Fahrerstrecke – doch allein damit ist Verstappens Deklassierung der Konkurrenz wohl kaum zu erklären. Wo also holt Red Bull auf einmal die Pace her?

„Es ist die Effizienz. Der Red Bull funktioniert hier einfach sehr gut, das Verhältnis zwischen Abtrieb, Luftwiderstand und der Balance mit den langgezogenen Kurven auf dieser Strecke, das passt einfach wie die Faust aufs Auge“, glaubt Nico Hülkenberg.

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

„Von Red Bull ist das schon ein Statement. Ein unglaublicher Job und ziemlicher Knaller, so aus der Sommerpause zu kommen – zumal sie kaum Updates mitgebracht, sondern einfach nur das Auto feingetunt haben“, sagt Ex-F1-Pilot Paul di Resta. Dem Schotten ist aufgefallen: „Erstmals dieses Jahr hat Red Bull mehr Downforce als Ferrari, daher kommen auch ihre guten Zeiten im Mittelsektor.“

Das Problem für die Roten aus Maranello ist aber: „Red Bull hat trotzdem immer noch einen starken Topspeed. Ferrari ist hier hingegen voll auf Höchstgeschwindigkeit gegangen, sie haben ein ähnliches Paket wie beispielsweise schon in Kanada, weil sie wegen der Strafe wieder viel überholen müssen“, so Di Resta. Auch in Montreal musste Leclerc nach Motorstrafe von hinten durchs Feld pflügen, wurde immerhin Fünfter.

Zumindest diese Aufholjagd, da sind sich die Experten einig, dürfte Verstappen am Sonntag wohl toppen – wenn es schon nicht die von Schumi vor 27 Jahren sein kann.

Formel 1 Belgien GP
Vorläufige Startaufstellung:

1. Startreihe: 1. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:44,297 Min.; 2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 1:44,462

2. Startreihe: 3. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 1:45,368; 4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:45,503

3. Startreihe: 5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 1:45,776; 6. Alexander Albon (Thailand) – Williams 1:45,837

4. Startreihe: 7. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 1:45,767; 8. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 1:45,827

5. Startreihe: 9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:46,611; 10. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 1:46,344

6. Startreihe: 11. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 1:46,401; 12. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:46,557

7. Startreihe: 13. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:46,692; 14. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 1:47,866

8. Startreihe: 15. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:43,665; 16. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 1:44,553

9. Startreihe: 17. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 1:45,180; 18. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 1:46,178

10. Startreihe: 19. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:46,085; 20. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 1:47,718

Formel 1 Grand Prix von Belgien
Qualifying, Ergebnis:

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:43,665 Min.
2. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,632 Sek.
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,797
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,888
5. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,515
6. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,703
7. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +1,838
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +2,111
9. Alexander Albon (Thailand) – Williams +2,172
10. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +2,513
11. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 1:45,767
12. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 1:45,827
13. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:46,085
14. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:46,611
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 1:47,718
16. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 1:46,344
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 1:46,401
18. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:46,557
19. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:46,692
20. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 1:47,866

Fahrer-Wertung
Stand nach 13 von 22 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 258 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 178
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 173
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 158
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 156
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 146
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 76
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 58
9. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
10. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 41
11. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 22
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 19
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 16
14. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 16
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 11
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 5
18. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 4
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 3

Konstrukteurs-Wertung

1. Red Bull 431 Pkt.
2. Ferrari 334
3. Mercedes 304
4. Alpine 99
5. McLaren 95
6. Alfa Romeo 51
7. Haas 34
8. Alpha Tauri 27
9. Aston Martin 20
10. Williams 3

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