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Rücktritt? Vettel klärt Missverständnis auf

Credit: Ferrari

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Sebastian Vettel schlägt im Qualifying zum GP Österreich seinen Teamkollegen. Doch der Ferrari bleibt schwach

Auch wenn er am Ende nur Zehnter wurde, war es wie ein kleiner Sieg für Sebastian Vettel (33). Im Ferrari-internen Duell hat der Deutsche seinen Teamkollegen Charles Leclerc beim Zeittraining zum Großen Preis der Steiermark aus der dritten Qualifikationsrunde und damit auf Platz elf verdrängt.

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Trotzdem bleibt die bittere Erkenntnis: Mit dem Ferrari SF1000 ist kein Blumentopf zu gewinnen. Vettel und Leclerc hatten bis zum Ende des zweiten Qualifikations-Abschnitts bereits alle Regenreifen-Sätze aufgebraucht, um überhaupt den Angriff auf die ersten Zehn zu schaffen. Auch deshalb ging es am Ende nicht weiter nach vorn.

Christian Danner nimmt die Ferrari-Stars in Schutz

Der Heppenheimer erklärt: „Es hat eigentlich sehr viel Spaß gemacht, aber es hat unheimlich lange gedauert, bis die Reifen angefangen haben zu arbeiten. Insgesamt waren wir nicht schnell genug, hatten viel Aquaplaning.“ Doch der Deutsche schaut schon wieder nach vorn. „Morgen ist ein neuer Tag. Ich glaube, wir sollten im Renntrimm ganz gut unterwegs sein. Das Auto hat sich am Freitag mit den neuen Teilen (Unterboden und Frontflügel; d. Red.) deutlich besser angefühlt als letzte Woche und ich hoffe, dass es so bleibt. Der Rest wird sich dann zeigen.“

RTL-Experte Christian Danner nimmt die Ferrari-Stars in Schutz: „Die Fahrer sind beide top. Mehr geht mit diesem Auto eben nicht.“

Ralf Schumacher ergänzt bei Sky: „Für Seb war es ganz wichtig, bei diesen Bedingungen mit einem unfahrbaren Auto Leclerc zu schlagen. Dass beide Ferrari auch im Regen so schlecht waren, zeigt aber: Auch mit der Mechanik kann etwas nicht stimmen. Wenn ich Binotto wäre, ich würde heute ungern einen Anruf von meinem Chef erhalten wollen.“

Credit: @Scuderia Ferrari Press Office

Vettels Abschiedstournee – auch außerhalb des roten Renners wird sie weiter flankiert von Missverständnissen. Im Internet kursierte am Samstagvormittag eine Aussage von Sky-Experte Martin Brundle, wonach Vettel ihn um ein Interview im Vorfeld des Großen Preises von Ungarn gebeten habe. Angebliche Begründung des Heppenheimers gegenüber dem ehemaligen F1-Fahrer und heutigen Experten: Er sei in letzter Zeit ja sehr redegewandt und hätte einiges zu erzählen. Prompt verbreitete sich das Gerücht, Vettel wolle am Donnerstag bei Sky England seinen Rücktritt verkünden.

Alain Prost sorgte für Verwunderung

„Stimmt nicht“, bestätigt der Noch-Ferrari-Star gegenüber F1-Insider.com und erklärt die Hintergründe: „Eigentlich war ein Interview mit Sky in Österreich geplant. Das mussten wir zugunsten des ORF auf Ungarn verschieben. Darum ging es in dem Gespräch mit Brundle und um nichts anderes. Das ist etwas übertrieben dargestellt worden.“ Auch allgemein sei ein Sky-Interview nichts Außergewöhnliches. „Weil derzeit keine Print-Journalisten im Fahrerlager sind“, so der Deutsche, „machen wir nur TV-Gespräche.“

Auch eine Aussage von Renault-Botschafter Alain Prost sorgte für Verwunderung. Demnach habe man sich für Fernando Alonso statt für Sebastian Vettel entschieden, weil Vettels Antrieb und Motivation nicht ganz eindeutig gewesen seien. Nach F1-Insider.com-Informationen ist das nur logisch. Der Ex-Champion hat sich klar auf einen Wechsel in ein Siegerteam, am liebsten Red Bull, festgelegt und mit Renault nur lose Gespräche geführt.

Dazu passt: Für Toro Rosso-Teamchef Franz Tost ist beim vorerst beendeten Flirt zwischen Vettel und Red Bull das letzte Wort noch nicht gesprochen. Zu F1-Insider.com sagt er: „Ich würde da mal abwarten und schauen, wie die Saison läuft. Wenn sich ein viermaliger Weltmeister empfiehlt, dann kommt ein Top-Team an ihm eigentlich nicht vorbei.“

Bleibt die Frage, ob Vettel sich im Ferrari empfehlen kann. Am Freitag war auch der PS-Nachteil des SF1000 erneut nicht zu übersehen. Was für den Hessen spricht: Teamkollege Leclerc gilt als Wunderknabe, der zudem von Ferrari gefördert wird. Trotzdem hat ihn Vettel im Regen unter denkbar schwierigsten Bedingungen geschlagen.

Von: Ralf Bach und Bianca Garloff

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