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Formel 1: Ruhe statt Unruhe bei Ferrari

Ferrari

Ferrari. Credit: Ferrari Facebook

Etwas ist anders in diesem Jahr bei Ferrari. Es herrscht Ruhe bei der Scuderia. Das war letztes Jahr noch anders. Der Druck war hoch, den der im Juli verstorbene Präsident Sergio Marchionne gemacht hat. Die Unruhe war spürbar, die durch den bereits schwelenden Machtkampf zwischen Teamchef Maurizio Arrivabene und Technikchef Mattia Binotto entstanden war.

Trotzdem war das Auto ein gelungener Wurf. Erst später hakte es bei der Weiterentwicklung – weil Arrivabene Binotto nach dem Tod Marchionnes die Macht übers Technikbudget entrissen hatte.

Jetzt ist alles anders. Arrivabene ist weg. Gehört hat man von ihm seit Ende vergangenen Jahres nichts mehr. Der neue starke Mann ist Mattia Binotto, laut Ferrari-Webseite jetzt Managing Direktor und Teamchef.

Der Italiener ist seit 1997 bei Ferrari, arbeitete schon als Motoringenieur für Michael Schumacher und auch mit Felipe Massa und Fernando Alonso. „Binotto ist ein ruhiger Typ, einer der Menschen, die auch unter Stress ruhig bleiben und den Druck bei Ferrari viel besser absorbieren als Arrivabene“, sagt Massa.

Alonso ergänzt: „Mattia hat Führungsqualitäten bewiesen, als er Technikchef war. Er wird alles tun, um Ferrari stärker zu machen.“

Das Projekt Ferrari 670 (interner Name) läuft auf Hochtouren. Am kommenden Freitag soll der neue rote Renner präsentiert werden. Anschließend dreht er gleich erste Testrunden auf der hauseigenen Rennstrecke in Fiorano.

Glaubt man Ferrari-Insidern, ist die Stimmung gut, die Daten aus dem Windkanal und Simulator positiv. Der neue Technikchef Laurent Mekies, ehemals ein FIA-Mann, arbeitet Hand in Hand mit Binotto, ist außerdem dafür zuständig, Grauzonen im Regelwerk ausfindig zu machen. Gut für Vettel: Er kennt Mekies noch aus seiner Zeit bei Toro Rosso, wo der Franzose Chefingenieur war.

Der neue Ferrari soll aufgrund des größeren Tanks länger werden – und offenbar einen matt-dunkelroten Farbton haben.

Als es vergangene Woche Gerüchte gab, Vettel würde nicht mehr mit seinem Renningenieur Ricciardo Adami zusammenarbeiten, wurden die umgehend zerstreut. Vettel stellte auf F1-insider.com-Nachfrage klar: „Adami bleibt mein Renningenieur.“ Stattdessen wurde nach unseren Informationen offenbar sein Performance-Ingenieur nach einem Fehler beim GP Brasilien ausgetauscht.

Und noch etwas ist anders: Ferrari stützt Vettel auch in der Öffentlichkeit. Unter das Bild von seiner ersten Sitzprobe im neuen Auto schrieb die Social-Media-Abteilung der Scuderia auf der eigenen Webseite: „Der Deutsche, der in Maranello-Farben 13 Rennen gewonnen hat, was ihn zum dritterfolgreichsten Ferrari-Fahrer nach Michael Schumacher und Niki Lauda macht, sitzt das erste Mal in dem Auto, mit dem er um die WM kämpfen will.“ Verbaler Support, den Vettel im vergangenen Jahr schmerzlich vermisste.

Hören Sie hier den neuen Ferrari-Motor beim Fire-up!

 

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