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Formel 1 in Saudi-Arabien: Verstappen für Bremstest bestraft

Formel 1 Verstappen Hamilton Crash Saudi Arabien GP 2021 Honda Twitter

Hamilton und Verstappen kollidieren. Credit. Honda F1 / Twitter

Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende in Jeddah zum Saudi-Arabien Grand Prix. Alle Ergebnisse, Trainingsberichte, News zu Qualifying und Rennen gibt es hier. Sky überträgt live – alle TV-Infos hier.

+++ UPDATE: Max Verstappen hat für die Kollision mit Lewis Hamilton zehn Strafsekunden und zwei Strafpunkte im Sündenregister der Formel 1 bekommen (insgesamt jetzt sieben von erlaubten zwölf). Am Rennergebnis ändert das nichts. Begründung der Rennkommissare in Dokument 45: Der Holländer hat plötzlich mit 69 bar Bremsdruck verzögert. Das resultierte in einer Verzögerung von 2,4g. Verstappens Fahrweise sei damit unberechenbar gewesen und wird so als Hauptursache für den Crash gewertet.

Hamilton gewinnt nach Auffahrunfall

Das WM-Duell wird immer heißer! Lewis Hamilton (Mercedes) gewinnt den GP in Saudi-Arabien vor Max Verstappen (Red Bull) und seinem Teamkollegen Valtteri Bottas. Damit gehen die beiden WM-Rivalen punktgleich ins große Finale von Abu Dhabi in einer Woche. Tabellenführer bleibt Verstappen, weil er einen Sieg mehr auf dem Konto hat.

+++ WM-Kampf spitzt sich zu: „Es bewegt sich auf der roten Linie“

Allein: Der GP Saudi-Arabien wird als eines der umstrittensten Rennen in die Geschichte der Saison 2021 eingehen: mit drei Starts, zwei roten Flaggen, einem Geschacher wie auf dem Basar und einem Auffahrunfall der WM-Rivalen bei Schleichtempo!

Auslöser des Kuriositätenkabinetts ist ausgerechnet Mick Schumacher. In Runde elf schlägt der Haas-Pilot dort ein, wo am Freitag auch Charles Leclerc abgeflogen ist. Schumi junior kommt beim Runterschalten auf den Kerb und verliert sein Heck. Er steigt unverletzt aus seinem Haas.

Mick Schumacher. Credit: F1 TV

Mercedes nutzt das folgende Safetycar mit dem Führenden Hamilton zum Boxenstopp, während Verstappen im Red Bull draußen bleibt. Der Poker geht diesmal nicht auf, denn das Rennen wird abgebrochen. Das schenkt Verstappen einen „kostenlosen“ Reifenwechsel. Beim Neustart allerdings kürzt der Niederländer in der ersten Schikane ab, während im Mittelfeld Sergio Perez und Charles Leclerc kollidieren. Weiter hinten kracht Nikita Mazepin George Russell ins Heck. Nächste rote Flagge.

MEHR LESEN: Vettel macht sich über Kimi lustig

Die ermöglicht einen FIA-Kuhhandel. Rennleiter Michael Masi bietet Red Bull den Deal an: Wenn Verstappen auf Startplatz eins verzichtet, setzt es keine Untersuchung wegen der abgekürzten Schikane. Red Bull akzeptiert und schraubt seinem WM-Kämpfer mittelharte Reifen auf. Mit denen gewinnt Verstappen den dritten Start.

Anschließend jagt der Mercedes-Star den Red Bull und setzt in Runde 37 zum Überholmanöver an. Verstappen wehrt sich und kürzt in der ersten Schikane erneut ab. Wenig später wird der Niederländer im Geschlängel kurz vor der letzten Kurve langsam – als wolle er Hamilton vorbeilassen. Doch der Brite weiß nicht wo und rauscht Verstappen ins Heck.

Lewis Hamilton und Max Verstappen. Credit: Formel 1 / Twitter

Mercedes-Teamchef Toto Wolff flippt in der Garage aus, auch Sky-Experte Ralf Schumacher legt sich fest: „Das war unsportlich von Verstappen, der hat Lewis absichtlich gebremstestet.“ Meint auch Hamilton am Boxenfunk. Der Brite bezeichnet seinen Konkurrenten als „Fucking crazy“. Der Vorfall wird nach dem Rennen untersucht.

+++ Schumacher-Crash sorgt für Ärger: Doppel-Aus für Haas

Fest steht: Beide fahren weiter, wenig später lässt Verstappen Hamilton endgültig passieren, bekommt noch eine 5-Sekunden-Strafe und wird trotzdem Zweiter.

„Ein ereignisreiches Rennen“, ärgert sich der Red Bull-Pilot. „Viele Dinge sind passiert, mit denen ich nicht einverstanden bin. Am Ende haben die Reifen nachgelassen, trotzdem ist der zweite Platz okay.“ Zur Kollision mit Hamilton sagt er: „Ich sollte langsamer machen, bin nach rechts und er sollte links vorbei. Dann hat er mich berührt. Ich verstehe nicht ganz, was da passiert ist.“

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Auch Hamilton gibt sich irritiert: „Ich fahre schon lange Rennen, aber das war unglaublich hart heute. Max ist ziemlich hart auf die Bremse gestiegen, dann bin ich ihm hinten draufgefahren. Das war verwirrend.“

Für Sebastian Vettel ist es ein Rennen zum Vergessen: Erst wird er von Yuki Tsunoda umgedreht, dann kollidiert er mit Kimi Räikkönen. Am Ende muss er seinen waidwunden Aston Martin abstellen.

Formel 1 Grand Prix von Saudi-Arabien
Rennen:

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 2:06:15,118 Std.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +11,825 Sek.
3. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +27,531
4. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +27,633
5. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +40,121
6. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +41,613
7. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +44,475
8. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +46,606
9. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo +58,505
10. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1:01,358 Min.
11. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1:17,212
12. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +1:23,249
13. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine + 1 Rd.
14. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri + 1 Rd.
15. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo + 1 Rd.

Ausfälle:

Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas (9. Rd.)
George Russell (Großbritannien) – Williams (15. Rd.)
Nikita Masepin (Russland) – Haas (15. Rd.)
Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull (15. Rd.)
Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin (45. Rd.)

RUNDE FÜR RUNDE

Runde 44: Verstappen lässt Hamilton vorbei, bekommt aber auch eine 5-Sekunden-Strafe.

Runde 37: Hamilton greift Verstappen an. Der Red Bull-Pilot kürzt erneut in der ersten Schikane ab. Eine Runde später macht Verstappen langsam – als wolle er Hamilton vorbeilassen. Doch der Brite rauscht Verstappen ins Heck. Verstappen gibt wieder Gas. Beide fahren weiter, Hamilton mit einem demolierten Frontflügel.

Runde 25: Yuki Tsunoda dreht Sebastian Vettel um, beide können weiterfahren. Der AlphaTauri-Pilot bekommt 5 Strafsekunden. Wenig später gerät Vettel auch mit Kimi Räikkönen aneinander. Hamilton jagt immer noch Verstappen.

Restart 2: Verstappen kommt eigentlich gar nicht gut weg, bremst mit seinen weicheren Gummis aber extrem spät in die erste Kurve und übernimmt die Führung. Hamilton kassiert Ocon eine Runde später auf Start-Ziel, jagt jetzt Verstappen.

Formation Lap zu Restart 2: Die FIA bietet Red Bull einen Tauschhandel an: Keine Strafe für Verstappen, wenn der Holländer von Platz drei hinter Ocon und Hamilton startet. Red Bull akzeptiert. Ein Geschacher wie auf dem Basar! Verstappen zieht gelbe Reifen auf.

Credit: Formel 1 / Twitter

Restart: Hamilton kommt besser weg, Verstappen schiebt sich aber neben den Mercedes und wird von Hamilton von der Strecke geschubst. Man könnte auch sagen: Verstappen kürzt ab und verteidigt so die Führung. Auch Ocon schlüpft vorbei am Briten. Nächster Crash im Mittelfeld: Perez und Leclerc kollidieren. Russell muss bremsen, Mazepin rauscht ihm ins Heck. Nächste rote Flagge.

Credit: Formel 1 / Twitter

Runde 14: Rote Flagge. Das Rennen wird abgebrochen, weil die Tecpro-Barriere defekt ist. Hamilton ist sauer und beschwert sich darüber, dass sein Team mit den Boxenstopps gepokert hat: „Das war Gambling“, motzt er. Verstappen darf seine Reifen jetzt auch wechseln und spart sich einen Stopp. Vettel fährt beim Restart von Platz 13 los.

Runde 11: Heftiger Crash von Mick Schumacher! Der Haas-Pilot ist dort eingeschlagen, wo am Freitag auch Charles Leclerc abgeflogen ist. Schumi junior kam auf den Kerb und hat das Heck verloren. Er entschuldigt sich am Boxenfunk. Safetycar. Beide Mercedes steuern an die Box und ziehen harte Reifen auf. Bottas bremst dabei Verstappen heftig ein. Der Holländer beschwert sich, bleibt draußen und führt jetzt vor Hamilton, Bottas, Ocon, Ricciardo, Leclerc, Gasly und Perez.

Mick Schumacher. Credit: F1 TV

Idealer Start für Mercedes: Lewis Hamilton biegt vor Valtteri Bottas in die erste Schikane. Dahinter folgt Max Verstappen, der zwar gut wegkommt, aber Bottas nicht passieren kann. Leclerc, Perez und Norris liegen auf den Plätzen vier bis sechs. Sebastian Vettel fährt von Rang 17 auf 15 vor, Mick Schumacher ist 18.

Credit: Formel 1 / Twitter

Verstappen schmeißt Pole weg

Arabische Nächte in der Formel 1: Lewis Hamilton holt die Premieren-Pole beim Großen Preis von Saudi-Arabien, profitiert dabei aber vom Übermut seines WM-Rivalen Max Verstappen. Der fliegende Holländer touchiert auf dem Weg zur Bestzeit mit zwischenzeitlich vier Zehntelsekunden Vorsprung (!) in der letzten Kurve nach einem blockierenden linken Vorderrad die Mauer und muss seinen Red Bull abstellen.

+++ FRUSTRIERTER VERSTAPPEN: DROHT GETRIEBEWECHSEL?

Dank seiner ersten gezeiteten Runde startet Verstappen am Sonntag hinter Hamilton und dessen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas von Platz drei. Verstappen: „Wir haben gezeigt, wie schnell wir sind. Dann ist mir das Heck weggerutscht. Platz drei ist enttäuschend, aber das Auto ist schnell.“

Lewis Hamilton. Credit: LAT/Pirelli

Für Mercedes-Star Hamilton ist es die fünfte Pole-Position im Jahr 2021 und die 103. in seiner Karriere. Der Brite: „Eine harte Strecke, sehr technisch, sehr komplex. Das wird ein harter Kampf morgen.“

Für die Behinderung von Nikita Mazepin (Haas) und AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly im dritten freien Training bekommt er kurz vorm Qualifying übrigens seine zweite von drei möglichen Verwarnungen. Beim dritten „Reprimand“ setzt es eine Startplatzstrafe von zehn Rängen. Mercedes muss zudem 25000 Euro blechen. Fürs Missachten von Doppel-Gelb ist Hamilton dagegen straffrei ausgegangen. Red Bull hat Berufung eingelegt.

+++ MERCEDES IM GLÜCK, ABER WOLFF WARNT VOR DEM RENNEN

Neben Verstappen startet Charles Leclerc (Ferrari) in Jeddah von Rang vier. Platz fünf erobert der zweite Red Bull-Pilot Sergio Perez vor Pierre Gasly (AlphaTauri), Lando Norris (McLaren) und Yuki Tsunoda (AlphaTauri).

Schwere Schlappe für Aston Martin: Sowohl Sebastian Vettel als auch Lance Stroll scheiden bereits im ersten Qualifyingabschnitt auf den Plätzen 17 und 18 aus. „Oh Mann“, funkt Vettel auf seiner Auslaufrunde. Für Stroll ist es das vierte Mal in den letzten fünf Rennen, dass er es nicht in Q2 schafft. Vettel hatte zuletzt sieben Mal nacheinander mindestens die erste K.o.-Runde überstanden.

+++ VETTEL LACHT ÜBER VERKEHRS-CHAOS IM QUALIFYING

„Wir sind insgesamt zu langsam“, resümiert der Aston-Martin-Star, „haben uns schwer getan, die Reifen ins Fenster zu bekommen. Vielleicht ist es einfach die Strecke, die nicht zu uns passt. Verkehr auf meiner letzten Runde hat auch nicht geholfen.“

Mick Schumacher. Credit: LAT/Haas

Nur Mick Schumacher und Nikita Mazepin in den beiden Haas-Ferrari sind noch schlechter. Schumi junior ärgert sich: „Ich habe vergessen DRS zu drücken, das hat mich eine Zehntelsekunde gekostet.“ Immerhin: Die beiden deutschen Piloten haben ihre jeweiligen Teamkollegen besiegt.

+++ MICK SCHUMACHER WARNT VOR GEFÄHRLICHER STRECKE, MAZEPIN WIDERSPRICHT

Nach Platz drei in Katar landet Alpine-Star Fernando Alonso nur auf Platz 13. Sein spanischer Landsmann Carlos Sainz fängt seinen Ferrari mit einer akrobatischen Einlage kurz vorm Einschlag in die Barriere ab, wird danach mit einem defekten Heckflügel aber nur 15.

Grand Prix von Saudi-Arabien
Qualifying:

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:27,511 Min.
2. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +0,111 Sek.
3. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,142
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,543
5. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,612
6. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +0,614
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,669
8. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +0,931
9. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,136
10. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo +1,243
11. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 1:28,668
12. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo 1:28,885
13. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 1:28,920
14. George Russell (Großbritannien) – Williams 1:29,054
15. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:53,652
16. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 1:29,177
17. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 1:29,198
18. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:29,368
19. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 1:29,464
20. Nikita Masepin (Russland) – Haas 1:30,473

Abschlusstraining: Hamilton bleibt straffrei nach Doppel-Gelb-Verstoß

WM-Leader Max Verstappen ist im letzten freien Training zur Formel-1-Premiere in Saudi-Arabien Bestzeit gefahren. Der Red-Bull-Pilot (1:28,100 Minuten) war auf dem schnellen Straßenkurs in Jeddah 0,214 Sekunden schneller als Lewis Hamilton im Mercedes auf dem zweiten Platz.

Der Engländer musste dabei eine Schrecksekunde überstehen, als der heranstürmende Haas-Pilot Nikita Masepin fast in ihn gekracht wäre. Diesmal war aber nicht Mazepin Schuld. Hamilton bummelte durch den ersten Streckenabschnitt, ohne dass ihm blaue Flaggen gezeigt wurden. Auch AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly wäre deshalb fast in den Mercedes gedonnert.

Der Mercedes-Star wurde mittlerweile zu den Stewards geladen, einerseits wegen Ignorierens einer doppelt gelb geschwenkten Flagge, aber auch wegen Behinderung anderer Piloten. Zur Erinnerung: Das kostete Max Verstappen in Katar 5 Startplätze. Hamilton bleibt aber straffrei, weil die gelbe Flagge nur sehr kurz gezeigt wurde.

Sebastian Vettel kam im Aston Martin nicht über Rang 17 hinaus. Haas-Pilot Mick Schumacher wurde 19.

Formel 1 Grand Prix von Saudi-Arabien
3. Freies Training:

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:28,100 Min.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,214 Sek.
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,529
4. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +0,541
5. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +0,615
6. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +0,919
7. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1,001
8. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +1,049
9. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,077
10. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,200
11. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,318
12. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo +1,490
13. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo +1,589
14. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,617
15. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,930
16. George Russell (Großbritannien) – Williams +1,934
17. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +2,196
18. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +2,266
19. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +2,833
20. Nikita Mazepin (Russland) – Haas +2,879

Zweites Training: Hamilton Schnellster, Leclerc zerlegt Ferrari

Charles Leclerc. Credit: Formel 1 / Twitter

Die Formel 1 feiert am Freitag Premiere in Jeddah, Mercedes-Pilot Valtteri Bottas bringt den ersten Eindruck vom neuen Highspeed-Kurs danach am besten auf den Punkt: „Diese Strecke ist ziemlich hardcore! Sie macht aber Spaß und sorgt für einen schönen Adrenalinkick.“

Besonders zu spüren bekommt das Ferrari-Pilot Charles Leclerc. Der Monegasse ist der Erste, den die kurvenreiche Hochgeschwindigkeitsbahn vom deutschen Architektenbüro Tilke unsanft abwirft: In der schnellen Kurve 22 verliert Leclerc beim Einlenken das Heck und zerlegt seinen Ferrari in der Bande. Der Schaden am Auto ist immens, Leclerc aber wohlauf und nach einem Check im Medical Center schnell zurück in der Ferrari-Box, um den Mechanikern sein Missgeschick zu erklären.

Charles Leclerc. Credit: Formel 1 / Twitter

„Dieser Kurs verzeiht keine Fehler, das haben wir heute schon mal gesehen“, erklärt Mercedes‘ leitender Renningenieur Andrew Shovlin nach dem ersten Trainingstag. Mit Blick auf die wegen des hohen Vollgasanteils von 83 Prozent favorisierten Schwarzpfeile, sagt der Brite: „Tagsüber war es besser für uns, als die Strecke noch wärmer war. In der Nachtsession hatten wir definitiv mehr Probleme, vor allem auf den weichen Reifen. Unser Longrun war aber stark, die Basisperformance stimmt also schon mal.“

Für Weltmeister Lewis Hamilton reicht es in beiden Trainings zur Bestzeit. Nachdem Titelrivale Max Verstappen Hamilton zum Auftakt noch auf 56 Tausendstel nahekommt, muss der Niederländer sich unter Flutlicht um zwei Zehntel geschlagen geben, wird hinter Bottas im zweiten Mercedes und AlphaTauri-Mann Pierre Gasly nur Vierter – und das, obwohl beide Mercedes-Piloten ihre schnellste Runde auf den theoretisch langsameren Medium-Reifen drehen.

Hamilton erklärt nach der Session jedoch: „Mit dem Medium und auch harten Reifen lief es besser. Der weiche ist hier vielleicht etwas zu weich für die vielen Highspeed-Passagen.“ Weil der Mercedes-Star seinen schnellsten Versuch zudem im dichten Verkehr abbrechen muss, zeichnet sich für ihn noch kein klares Bild: „Über eine Runde waren wir nicht so schnell, aber die Longrun-Pace sah nicht schlecht aus.“

Lewis Hamilton. Credit: Formel 1 / Twitter

Die Problematik mit dem Verkehr bereitet Hamilton allerdings Sorgen. Gleich mehrfach kommt es am Freitag zu haarsträubenden Szenen, weil langsame Autos auf der Strecke rumbummeln, während von hinten die Konkurrenten mit über 300 km/h angeschossen kommen. „Die Strecke ist unglaublich schnell und bietet viel Grip. Wenn man erstmal in den Rhythmus kommt, ist sie sehr schön. Der Verkehr ist hier aber viel schlimmer als woanders. Es ist wie in Monaco, nur sorgt der Speed, mit dem man hier aufläuft, dafür, dass es ein bisschen gefährlich wird“, sagt Hamilton.

Bei Red Bull sorgt der enge Leitplankenkanal von Jeddah aber auch für Hoffnung. „Die Strecke und auch die Kurven sind insgesamt etwas enger, als wir das nach den Simulationen gedacht haben. Dadurch geht es nicht nur um die Pferdestärken, wie im Vorfeld befürchtet. Für uns ist das wirklich ermutigend, denn die ein oder zwei Zehntel, die zwischen den Autos liegen, kann man auf so einer Art Strecke finden“, erklärt Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Was sich Red Bull und Mercedes nach dem Training teilen, sind die Reifensorgen: „Wir haben uns auf den harten Reifen sehr stark gefühlt, je weicher die Mischung aber wurde, desto divenhafter wurde das Auto, sobald wir versucht haben, das Maximum rauszuholen. Das müssen wir heute Nacht analysieren.“ Horner weiß aber auch: „Wenn man sich die Kommentare der Anderen anhört, sind wir damit definitiv nicht alleine. Alle haben Schwierigkeiten, das richtige Fenster zu treffen. Wenn das gelingt, ist aber viel Performance da.“

Mick Schumacher. Credit: Haas

Weit weniger vielversprechend läuft der Freitag für Horners Ex-Schützling Sebastian Vettel. Der Aston-Martin-Star wird einen Platz hinter Stallgefährte Lance Stroll nur 16., 1,484 Sekunden hinter der Bestzeit. Landsmann Mick Schumacher liegt als 18. im Haas nur zwei Positionen hinter Vettel, schlägt dabei wie schon im ersten Jeddah-Training nicht nur Teamkollege Nikita Mazepin sondern auch Williams-Pilot Nicholas Latifi.

Formel 1 Grand Prix von Saudi-Arabien
2. Freies Training:

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:29,018 Min.
2. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +0,061 Sek.
3. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +0,081
4. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,195
5. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +0,423
6. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,537
7. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,571
8. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +0,579
9. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,750
10. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,754
11. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +0,950
12. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,986
13. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo +1,092
14. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo +1,258
15. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,424
16. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1,484
17. George Russell (Großbritannien) – Williams +1,488
18. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +1,634
19. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +2,021
20. Nikita Masepin (Russland) – Haas +2,611

Erstes Training: Hamilton markiert erste Bestzeit

Lewis Hamilton setzt in der Dämmerung von Saudi-Arabien seine Aufholjagd auf WM-Leader Max Verstappen fort. Der Mercedes-Star markierte auf den Jeddah Corniche Circuit im Auftakttraining die erste Bestzeit. Red Bull-Pilot Verstappen musste sich auf dem Premierenkurs in Saudi-Arabien mit Platz zwei begnügen. Immerhin: Kurz vor Schluss verdrängte er noch Valtteri Bottas im zweiten Mercedes auf Rang drei.

Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel wurde Zehnter, Mick Schumacher kam im Haas nicht über Platz 18 hinaus, konnte seinem Teamkollegen Nikita Mazepin aber 1,9 Sekunden abnehmen.

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Insgesamt zeigten sich die Piloten begeistert vom Kurs des deutschen Streckenarchitekten Hermann Tilke. „Die Strecke ist cool“, lobte unter anderem Bottas am Boxenfunk.

Das Feld fürs Duell um die WM-Krone ist also bereitet. „Gegen Lewis zu kämpfen, ist generell gut für den Sport – ein junger Kerl gegen den etablierten Weltmeister, den mehrfachen Weltmeister. Das einfach sehr aufregend“, sagt der 24-jährige Verstappen über den Zweikampf mit dem 36-jährigen Hamilton. „Für mich ist es letztendlich egal, ob man gegen jemanden kämpft, der so alt ist wie ich selber oder gegen einen Weltmeister.“

Formel 1 Grand Prix von Saudi-Arabien
1. Freies Training:

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:29,786 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,056 Sek.
3. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +0,223
4. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +0,477
5. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo +0,532
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,778
7. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,814
8. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +0,822
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,056
10. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1,100
11. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,174
12. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,237
13. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,243
14. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,258
15. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,313
16. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo +1,510
17. George Russell (Großbritannien) – Williams +1,557
18. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +1,739
19. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +2,035
20. Nikita Mazepin (Russland) – Haas +3,678

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