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Alonso adelt Verstappen, der fühlt sich ungerecht behandelt

Formel 1 Max Verstappen Lewis Hamilton Abu Dhabi 2021 PK

Max Verstappen und Lewis Hamilton vor dem F1-Finale in Abu Dhabi. Credit: Formel 1 / Twitter

Vorm großen Formel-1-Finale in Abu Dhabi trafen Lewis Hamilton und Max Verstappen in der Pressekonferenz aufeinander

Red-Bull-Chefberater Helmut Marko (78) wollte einfach mal abschalten, bevor er sich nach Abu Dhabi in die „Löwenarena“ stürzen könne. Der studierte Jurist und Literaturliebhaber blieb am Donnerstag noch in Dubai, um sich dort Museen anzuschauen. Kulturgeschichte von über 1000 Jahren helfen, um mit seinem üblichen Freigeist zum WM-Showdown ins zwei Autostunden entfernte Abu Dhabi zu fahren. 

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Dort geht es im engen Titelkampf zwischen seinem Max Verstappen (24) und Mercedes-Titelverteidiger Lewis Hamilton (36) fast nur noch um Emotionen und blankgelegte Nerven. „Hast Du den Blödsinn geschrieben, dass ich mich bei Lewis Hamilton entschuldigt hätte?“, schnauzte er den mich, den F1-Insider-Reporter, beim Telefongespräch trotz der zeitlosen Geschichts-Zeugnisse um ihn herum erstmal an.

Hintergrund: Marko hatte direkt nach dem Rennen in Jeddah bei Sky betont, sein holländischer Starpilot hätte den Bremsdruck vor dem Auffahrunfall durch Lewis Hamilton nie erhöht. Allein: Die Daten, die später von den Rennkommissaren ausgewertet wurden, belegten das Gegenteil. Das nahm Marko zum Anlass, um seine ersten Aussagen richtig zu stellen. Bei F1-Insider.com klärte er deshalb auf: „Ich habe zum Zeitpunkt der Fernsehinterviews genau die Informationen weitergegeben, die ich von den Ingenieuren bekommen hatte. Die waren offenbar nicht ganz richtig, deshalb tun mir meine Aussagen jetzt leid.“

Lewis Hamilton und Max Verstappen im Duell. Credit: LAT/Mercedes

Von einer Entschuldigung gegenüber dem britischen Titelverteidiger war allerdings nie die Rede. Englische Internetseiten aber nahmen Markos ehrliche Aussagen auf und machten daraus in fetten Headlines ein Gang zu Hamilton nach Canossa.

Auch diese Geschichte zeigt: Der enge Titelkampf zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton zieht alle in ihren Bann. Da wird es auch mal mit der Wahrheit nicht so genau genommen. 

Besonders die Regelhüter der FIA stehen mit dem Rücken zur Wand. Um sich jetzt schon im Fall einer erneuten Kollision die Hände rein zu waschen, hat Rennleiter Michael Masi eine klare Warnung an die beiden Kampfhähne ausgesprochen und mit Punktabzug gedroht. Laut den sogenannten Event Notes sei die härteste aller Strafen möglich, wenn man gegen die „Prinzipien von Fairness“ verstoße. Das schließe natürlich auch andere Fahrer – etwa die Teamkollegen – mit ein. 

Die FIA reagiert damit auf die Ausgangslage vor dem letzten Rennen. Beide sind punktgleich. Wer mehr Zähler holt, ist Weltmeister. Bleibt es beim Gleichstand, ist Verstappen Champion, weil er mehr Siege auf dem Konto hat.

Verstappen von Warnung unbeeindruckt

Doch der Niederländer zeigt sich unbeeindruckt von der Warnung und dem Punktestand. Stattdessen schießt er gegen die FIA und ihre Rennkommissare: „Die Regeln gelten nicht für alle. Denn die Dinge, die ich beim Verteidigen gemacht habe, haben zwei andere auch gemacht. Sie wurden nicht einmal erwähnt, geschweige denn haben sie eine Strafe bekommen. Ich verstehe das nicht.“

Verstappen meint damit Ferrari-Pilot Charles Leclerc und den zukünftigen Hamilton-Teamkollegen und Noch-Williams-Pilot George Russell, die für ähnliche Manöver in Jeddah straffrei ausgingen. Seinen Fahrstil will der Red Bull-Star dennoch nicht ändern: „Warum sollte ich jetzt anders fahren? Ich möchte nur, dass es fair für alle ist. Aber das ist es nicht. Ich werde anders behandelt als andere.“

Lewis Hamilton. Credit: LAT/Mercedes

Konkurrent Hamilton, der in der Pressekonferenz vor dem letzten Rennen neben Verstappen saß, wirkte weniger forsch. Dem Briten war es sichtlich unangenehm, sich dem direkten verbalen Sprechduell vor dem Showdown aussetzen zu müssen. Nervös kratzte er sich immer an den Händen und flüchtete sich in Verallgemeinerungen. „Ich kann Dinge um mich herum eh nicht kontrollieren, sondern nur meine eigene Vorbereitung.“ Sorgen, dass es nicht fair ablaufen könnte, mache er sich keine: „Ich verschwende darauf keine Energie. Ich will einfach nur den bestmöglichen Job machen.“ 

Auch dem Fakt, dass er Verstappen am Funk in Saudi-Arabien Verstappen noch als „verrückt“ bezeichnet hatte, wollte er keine große Bedeutung mehr beimessen. Hamilton: „Das war in der Hitze des Moments. Wir sind doch alle ein wenig verrückt, wenn man bedenkt, was wir hier machen und welchen Gefahren wir uns aussetzen.“

Verstappen redete dagegen weiter unverblümt. Er könne Hamilton mit gutem Herzen gratulieren. Dann der Zusatz: „Wenn alles fair abläuft!“ Er macht aber keinen Hehl daraus, dass er seinen Respekt vor Mercedes-Teamchef Toto Wolff und dem Team im Laufe dieser Saison verloren habe. „Meine Einstellung zu ihnen hat sich in diesem Jahr geändert. Allerdings nicht zum Positiven.“ 

Allein: Wer den Titel am ehesten verdient hat, darüber will keiner richtig Auskunft geben. Lediglich Doppelweltmeister Fernando Alonso zeigt klare Kante. Der spanische Alpine-Pilot gibt offen zu: „Mercedes hatte übers Jahr das stärkere Paket, deshalb sollten sie den Konstrukteurstitel gewinnen.“ Den Fahrertitel aber habe Max Verstappen verdient. Alonso: „Denn man muss so ehrlich sein zuzugeben: Max war in dieser Saison fahrerisch einfach eine Stufe besser als wir anderen.“

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