getyourguide

Trotz purzelnder Rekorde: Verstappen bemängelt Respekt

Formel 1 Max Verstappen Red Bull Mexiko 2022

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Die Zahlen sprechen für sich: Max Verstappen pulverisiert weiter die Rekordmarken der Formel 1. Gerade deshalb ärgert ihn mangelnder Respekt für seine Leistungen.

Max Verstappen ist in der Formel 1 derzeit nicht aufzuhalten. Der Red-Bull-Star hat unglaubliche acht der letzten neun Rennen gewonnen, siegt auch nach dem Fixieren seines zweiten WM-Titels munter weiter und feiert am Sonntag beim Mexiko GP schon seinen 14. Saisonerfolg: Neue Bestmarke für einen Fahrer in der Königsklasse!

Die bisherigen Rekordhalter aus Deutschland, Michael Schumacher und Sebastian Vettel, schafften in ihren Glanzjahren nur jeweils 13 Siege, allerdings wurden damals auch deutlich weniger Rennen gefahren (18 GP im Jahr 2004, 19 im Jahr 2013). Siegt Verstappen auch noch bei den letzten beiden Rennen in Brasilien und Abu Dhabi, kann er mit dann 16 Triumphen bei 22 Rennen sogar noch Schumachers Siegquote von unglaublichen 72 Prozent in einer Saison einstellen.

Bis dato hielt der Niederländer vor allem Altersrekorde in der Formel 1, wie die Bestmarken für den jüngsten Starter (2015 beim Australien GP mit gerade mal 17 Jahren und 166 Tagen), Punktesammler, Podiumsfahrer oder auch Sieger. Mittlerweile schlägt sich Verstappens dominante Saison 2022 aber auch langsam in den großen Allzeitrekorden nieder: Mit nunmehr 34 Siegen hat er bereits die sechstmeisten der F1-Geschichte, nächstes Ziel auf der Liste ist Formel-1-Ikone Ayrton Senna mit 41 Triumphen.

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Außerdem hält Verstappen seit Sonntag erstmals auch den Rekord für die meisten in einer Saison erzielten WM-Punkte, wenngleich diese Statistik ebenfalls im Kontext zu den früher deutlich weniger vergebenen Punkten gesehen werden muss. Verstappens Freude tut das aber keinen Abbruch: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal 14 Siege in einer Saison holen könnte. Genau wie so viele Punkte“, strahlt er am Sonntag und sagt: „Hoffentlich kommen in diesem Jahr noch ein paar dazu. Auch, wenn es am Ende nur um die WM-Titel geht.“

Von denen hat er seit dem Japan GP in Suzuka Mitte Oktober bekanntlich auch schon zwei. Allein: Am nötigen Respekt für seine Leistungen mangelt es Verstappen dieser Tage in der Formel 1 gewaltig!

Besonders die fortwährend kritischen Töne vom britischen TV-Sender Sky Sports F1, die Verstappens 2021er Titelrivalen Lewis Hamilton zuletzt mehrfach als „beraubt“ bezeichneten und Red Bulls Erfolge vor dem Hintergrund der Budget-Affäre in Frage stellten, stinken dem 25-Jährigen. „Sie verhalten sich seit längerer Zeit mir gegenüber respektlos. Jetzt ist der Punkt gekommen, wo ich das nicht länger akzeptiere“, erklärt Verstappen seinen in Mexiko publik gewordenen Boykott des TV-Senders.

MEHR LESEN: Verstappen boykottiert TV-Sender

Den Rückhalt von seinem Team hat der aktuelle Seriensieger dabei sicher, Red-Bull-Teamchef Christian Horner springt Verstappen verbal zur Seite: „Wir sind enttäuscht von einigen Kommentaren, die dort gemacht wurden. Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, dieses Wochenende mal zu pausieren“, erklärt Horner und fordert: „Es muss eine Balance in den Kommentaren geben und wir hatten nicht das Gefühl dort fair behandelt zu werden. Max war sehr sauer darüber und wir unterstützen ihn dabei komplett, deshalb haben wir diese Entscheidung getroffen.“

Max Verstappen, Dr. Helmut Marko und Christian Horner. Credit: Red Bull Content Pool

Horner stellt klar: „Wir stehen als Team zusammen. Wir wollen einfach ein Zeichen setzen und zeigen, dass manche Dinge nicht akzeptabel sind. Es geht auch nicht nur um Sky England, sondern um alle ihre Kanäle, auch Deutschland und Italien. Keines unserer Teammitglieder hat dieses Wochenende mit ihnen gesprochen.“

Als dauerhaften Bann des immerhin teuer zahlenden Rechtepartners der Formel 1 will Horner den Protest aber nicht verstanden wissen: „Es war jetzt erstmal nur für dieses Wochenende, um unsere Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen, dass dort Anschuldigungen erhoben werden und das TV immer sensationslüsterner wird.“ Horner findet: „Die Welt, in der wir leben, ist immer hungrig auf Schlagzeilen. Die übertragenden Sender sollten da auch mal Verantwortung übernehmen, das nicht noch zu füttern.“

In die gleiche Kerbe schlägt auch Superstar Verstappen, der die Kritik sogar noch ausweitet: „Social Media ist so ein toxischer Ort. Diese Negativität sollte man nicht noch im TV befeuern“, fordert der Niederländer und legt in Bezug auf die Sozialen Medien nach: „Jeder kann dort jeden beleidigen, wenn er will. Das sollte nicht sein. Die Plattformen müssen das regulieren, tun es aber nicht. Das ist schade, denn wenn man mental nicht stark ist, kann einen das sehr verletzten.“ Selbst als stolzen Rekordjäger der Formel 1 …

FOLGT UNS AUF YOUTUBE!
Das ist F1-Insider.com

Formel 1 Grand Prix von Mexiko
Ergebnis:

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:38:36,729 Std.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +15,186 Sek.
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +18,097
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +49,431
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +58,123
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1:08,774 Min.
7. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren + 1 Rd.
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine + 1 Rd.
9. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren + 1 Rd.
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo + 1 Rd.
11. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri + 1 Rd.
12. Alexander Albon (Thailand) – Williams + 1 Rd.
13. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo + 1 Rd.
14. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin + 1 Rd.
15. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin + 1 Rd.
16. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas + 1 Rd.
17. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas + 1 Rd.
18. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams + 2 Rd.

Ausfälle:
Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri (51. Rd.)
Fernando Alonso (Spanien) – Alpine (64. Rd.)

Formel 1: Fahrer-Wertung
Stand nach 20 von 22 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 416 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 280
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 275
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 231
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 216
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 212
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 111
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 82
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 71
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 47
11. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 36
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 35
13. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 24
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 23
15. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 13
16. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 12
18. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 6
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 4
20. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 2
21. Nyck de Vries (Niederlande) – Mercedes-Benz 2

Konstrukteurs-Wertung
Stand nach 20 von 22 Rennen

1. Red Bull 696 Pkt.
2. Ferrari 487
3. Mercedes 447
4. Alpine 153
5. McLaren 146
6. Alfa Romeo 53
7. Aston Martin 49
8. Haas 36
9. Alpha Tauri 35
10. Williams 8

F1-Insider folgen

Verwandte Artikel

Die mobile Version verlassen