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Gewinnt Mercedes alle Rennen?

Credit: FIA/F1

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Mercedes fährt in einer eigenen Liga. Schaffen es die Schwarzpfeile als erstes Team, alle Rennen zu gewinnen? Was spricht dafür? Historische Vergleiche.

Dominierende Autos, Teams und Fahrer hat es in der Formel 1 schon immer gegeben. Aber eine solche Dominanz ist einmalig. Noch nie zuvor hat ein Rennstall sieben Mal in Folge das beste Auto gebaut.

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Die Zahlen sind schockierend: drei Rennen, drei Siege, 66 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger, mehr als doppelt so viele Punkte wie der stärkste Konkurrent Red Bull. Mercedes hat mehr Motorleistung als die Konkurrenz und parallel auf dem engen Kurs von Budapest bewiesen, dass auch die Aerodynamik überlegen ist. Ferrari kapituliert bereits: „Uns war schon vor dem Rennen klar, dass wir überrundet werden“, seufzt Sebastian Vettel.

Dass Mercedes-Teamchef Toto Wolff auf die Euphoriebremse steigt, hinterlässt bei den Fans ungläubiges Kopfschütteln: „Der Vorsprung ist nichts. Mit Lewis haben wir nach drei Rennen 30 Punkte auf Max. Ein Ausfall und das ist weg“, rechnet er vor.

McLaren fehlten 1988 nur zwei Runden

Denn die Realität sieht anders aus: Mercedes könnte 2020 in der 71. Formel-1-Saison das erste Team werden, das alle Rennen gewinnt. Das gab es noch nie. Immerhin 28 Mal konnte eine Mannschaft mehr als die Hälfte aller Rennen für sich entscheiden – sieben Mal Ferrari, sechs Mal Mercedes, jeweils fünf Mal McLaren und Williams, zwei Mal Red Bull, je einmal Lotus, Benetton und Tyrrell.

Credit: Antonin Vincent / DPPI / FIA / F1

Dem totalen Triumph am Nächsten kam McLaren im Jahr 1988: 15 von 16 Rennen gewonnen, also 93,75%. Eigentlich fehlten nur zwei Runden. Beim Italien-GP kollidierte Ayrton Senna in der 49. von 51 Runden beim Überrunden mit dem Williams-Judd von Jean-Louis Schlesser. Alain Prost schied zuvor bereits mit einem Motorschaden an seinem McLaren-Honda aus. Nur wenige Tage nach dem Tod von Enzo Ferrari war die Bahn frei für einen Ferrari-Doppelsieg von Gerhard Berger und Michele Alboreto. Eddie Cheever (Arrows-Megatron) stieg als Dritter mit aufs Podium.

Ferrari hätte 1952 ebenfalls bei fast allen Rennen triumpiert – sieben von acht GP wurden von Alberto Ascari und Piero Taruffi gewonnen. Ferrari scheiterte nur deswegen an der 100%-Siegesquote, weil das Indy 500 damals zur WM gerechnet wurde. Dort siegte Troy Ruttman im Kuzma-Offenhauser. Ascari war dort im Ferrari sogar am Start, hatte gegen die IndyCars aber keine Chance und schied nach 40 Runden aus.

Das spricht für 100%-Siegessquote 2020

Die beste Saison für Mercedes war bisher 2016, als die Silberpfeile 19 von 21 oder 90,48% der Rennen gewannen. Die zwei Ausnahmen: Beim Spanien-GP kollidierten Nico Rosberg und Lewis Hamilton am Start miteinander. Beim Malaysia-GP wurde Rosberg nur Dritter, nachdem er am Start von Sebastian Vettel umgedreht wurde. Hamilton schied mit Motorschaden aus.

Was spricht dafür, dass Mercedes 2020 alle Rennen gewinnt?

Erstens: Der Mercedes ist extrem schnell. „Das Auto und der Motor sind eine Waffe, genau was wir gebraucht haben. Die Fahrer mögen den W11. Er ist fahrbar, hat viel Power und jede Menge Anpressdruck“, weiß Wolff.

Zweitens: Die Zuverlässigkeit in der Formel 1 ist heute beeindruckend. Von den letzten 70 Rennen konnte Hamilton 69 beenden. Seit 36 GPs war er immer im Ziel – ein Rekord. Die Defektsorgen von Österreich sind aussortiert.

Drittens: Die WM 2020 wird kürzer sein als die Jahre zuvor. Derzeit stehen zehn Läufe fest, 15 bis 18 sollen es am Ende werden.

Höchsten Siegquoten eines Teams in einer Saison

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