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Klimadebatte: Formel 1 in der Sinnkrise

Williams Formel 1 Spa 2019 Belgium GP

Williams Formel 1 Spa 2019 Belgium GP

Greta Thunberg, neues Umweltbewusstsein weltweit, ist die Formel 1 da noch zeitgemäß?

Für Mercedes, Honda und Renault ist ein Ausstieg aus der Königsklasse eine denkbare Alternative. Die Fahrer merken, dass es langsam kritisch wird mit ihrem Leben im Schlaraffenland.

Eine Formel 1 nur mit Ferrari als einzig übrig gebliebenem Automobilhersteller könnte es sich nicht mehr leisten, den Superstars zweistellige Millionenbeträge als Gage zu bezahlen.

Bewusst oder nicht? Auf einmal wollen Lewis Hamilton und Co. die Welt verbessern. Hamilton postet öffentlich seinen Weltschmerz, macht sich für mehr Umweltbewusstsein stark.

„Ich versuche am Ende des Jahres eine neutrale CO2-Bilanz zu haben“, verriet der Mercedes-Fahrer. „Ich erlaube niemandem im meinem Büro und in meinem Haushalt Sachen aus Plastik zu kaufen. Alles muss recyclebar sein, vom Deo bis zur Zahnbürste.“

Hamilton weiter: „Ich habe meinen Privatjet vor einem Jahr verkauft. Ich fliege jetzt viel weniger, und wenn dann mit einer Linien-Maschine. Das war eine große Veränderung für mich. Ich versuche jetzt alle unnötigen Reisen zu vermeiden. Dazu habe ich meine Ernährung auf vegetarisch umgestellt. Ich habe einen neuen Elektro-Smart zu Hause. Ich habe auch einige Autos verkauft. Meinen Maybach in London werde ich wohl gegen den neuen EQC oder einen anderes Hybrid-Fahrzeug eintauschen.“

Selbst der sonst eher unpolitische Sebastian Vettel, der noch vor ein paar Monaten die alten, reinen Verbrennungsmotoren mit zwölf Zylindern zurückhaben wollte, weil die aktuellen und höchst effizienten Hybridmotoren zu kompliziert sind und ihm deshalb auf den Geist gehen, redet plötzlich grün daher.

Allein: Das Jammern der Stars der Szene hinterlässt einen faden Beigeschmack. Sie kommen einem wie Piloten vor, die erst gegen Atombomben sind, nachdem sie eine abgeworfen haben und dann feststellten, was es für Auswirkungen hat.

Einzig Kimi Räikkönen zeigt, was er von Kollegen denkt, die jetzt so politisch daherreden. Der Finne, der vor einer Woche 40 wurde, knochentrocken: „Wir sind wirklich die Letzten, die man fragen sollte, wie man umweltbewusster leben kann. Wir fliegen um die ganze Welt, um willenlos Benzin zu verbrennen. Wozu? Nur um am Ende Erster oder Zweiter zu werden!“

Recht hat er.

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