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H24 Racing: Ex-F1-Pilot testet Wasserstoff-Prototyp

Der H24-Wasserstoff-Prototyp für Le Mans; Credit: Mission H24/Facebook

Der H24-Wasserstoff-Prototyp für Le Mans; Credit: Mission H24/Facebook

Elektromotoren haben im Motorsport schon verbreitet Einzug gehalten. Nun nimmt das erste Wasserstoff-Projekt in einer wichtigen internationalen Kategorie Formen an: 2024 soll bei den 24 Stunden von Le Mans ein Wasserstoff-Prototyp an den Start gehen.  

Mehr lesen: Die Zukunft der 24h von Le Mans

Hinter dem Projekt stecken H24 Racing, GreenGT, aber auch die Le-Mans-Organisatoren selber. Im Rennen um die wichtigsten zukünftigen Technologien wollen sie ihre Plattform – das älteste Langstreckenrennen der Welt – für Hersteller interessant machen. Dafür überlassen sie nichts dem Zufall und unterstützen das H24 aus den eigenen Taschen. Prominente Partner sind der Mineralölkonzern Total, aber auch der Schweizer Uhrenhersteller Richard Mille, der auch den Le Mans-Start von Sophia Flörsch im vergangenem Jahr finanziert hat. 

Rund 1000 PS Systemleistung 

Als Testfahrer ist nun ein bekannter Name aus der Formel 1 unter Vertrag genommen worden: Stoffel Vandoorne. Zwischen 2016 und 2018 bestritt er 41 Grands Prix für McLaren und sammelte dabei 26 WM-Punkte. Seither ist er als Mercedes-Werksfahrer in der Formel E am Start. 2019 beendete er sein Debüt bei den 24 Stunden von Le Mans in einem LMP1-Prototyp von SMP Racing zudem auf Rang drei. Der Belgier bringt also Erfahrung aus der Langstrecke und mit Elektro-Rennautos mit – die ideale Mischung für H24 Racing. 

Stoffel Vandoorne und Norman Nato testen den H24-Wasserstoff-Prototyp; Credit: Mission H24/Facebook

Neben Vandoorne wird der Franzose Norman Nato (2020 Zweiter in Le Mans mit Rebellion, 2021 in der Formel E für Venturi unterwegs) das Testprogramm begleiten. Zwei weitere Fahrer werden noch in Kürze bekannt gegeben. 

Viele technische Details sind noch nicht durchgesickert. Der erste Prototyp LMPH2G war 2020 unter anderem im Michelin Le Mans-Cup unterwegs. Auf Basis eines LMP3-Prototyps von Addess hat GreenGT einen Wasserstoff-Sportwagen aufgesetzt. Vier Elektromotoren haben die Räder einzeln angetrieben – mit einer Leistung von 480 kW (653 PS), plus 250 kW (340 PS) für 20 Sekunden durch zurückgewonnene Bremsenergie. 

Wasserstoff-Zukunft in Le Mans 

Der neue Prototyp H24 basiert auf demselben Chassis. Doch die Anzahl der Motoren wurde auf zwei reduziert – einer für die Vorder-, der andere für die Hinterachse. Die Leistung soll dabei kaum reduziert worden sein. Der Beschleunigungswert von 0 auf 100 km/h in 3,4 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h sind geblieben. Das Gewicht des Fahrzeugs hat sich aber von 1430 Kilogramm um 150 Kilo reduziert. 

Das Gewicht ist für einen Sportwagen damit noch immer mehr als ordentlich. Aber das ist einer der Nachteile der Wasserstoff-Technologien: Die Wasserstofftanks mit 700 bar sind schwer, die Sicherheitsstruktur drumherum ebenso. Denn der hoch explosive Wasserstoff muss auch bei einem schweren Highspeed-Crash geschützt bleiben. 

H24 Racing soll nur den Anfang bilden. In den kommenden Jahren sollen weitere Wasserstoffautos auch von anderen Herstellern bei den 24h von Le Mans zugelassen werden. 

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