Dreifacherfolg für die Racing Unleashed-Lounge in München. Die Piloten der Racer League haben in der Monza Competition die ersten drei Plätze belegt.
In der Formel 1 wäre bereits ein Punktgewinn von Nico Hülkenberg in Monza ein Erfolg für den deutschen Motorsport. Deutlich besser lief es auf dem italienischen Traditionskurs für die Münchner Lounge der „Racing Unleashed Championship – Beyond the Pinnacle“, die an diesem Wochenende ebenfalls im königlichen Park unterwegs ist. Gleich drei Simracing-Piloten standen auf dem Podium. Den Rennsieg sicherte sich Michal Smidl vor den beiden Deutschen Florian Hasse und Angelo Michel.
Racing Unleashed Championship – Beyond the Pinnacle (hier geht’s zur Homepage) – das ist die Rennserie, in der die Fahrer in Hochleistungs-Simulatoren ein virtuelles 2023er Formel-1-Modell über die Rennstrecken jagen. 46-Zoll Bildschirme mit panorama-ähnlichem Blick, Kohlefasercockpits mit integriertem Soundsystem und Original-Formel-1-Lenkrad machen die Rennen in den Racing Lounges an verschiedenen Standorten in München, der Schweiz oder Spanien zum fast realen Formel-1-Erlebnis.
Es war ein turbulentes Rennen mit Führungswechseln in nahezu jeder Runde. Nach einem Dreifacherfolg für die Münchner Lounge, die sich in der Motorworld befindet, sah es zunächst gar nicht aus. Dominik Dedic, der einen der Simulatoren von Kemptthal pilotiert, führte das Rennen lange an. Am Ende musste er Alejandro Sanchez und Smidl ziehen lassen. Letzterer kollidierte zwischenzeitlich unverschuldet mit dem Kroaten, der daraufhin eine Strafe bekam und damit auch seinen dritten Platz am grünen Tisch verlor.
Sanchez, der in der Racer League Smidl dicht auf den Fersen war, musste im Getümmel in der zweiten Schikane abkürzen, gab daraufhin einen Platz nicht zurück und wurde ebenfalls von den Stewards bestraft. Vom ersten Platz purzelte der Madrilene noch vom Podest. Die Nutznießer waren die Münchner Piloten Smidl, Hasse und Michel. „Am Anfang wollte ich es ruhig angehen und die Möglichkeiten nutzen. Postwendend war ich schon auf der Zwei“, fasst Smidl zusammen. „Leider gab es dann den Kontakt mit Dominik, für den ich nichts konnte.“
Anders als in der Formel 1 setzt Racing Unleashed nicht auf DRS, sondern auf ein Push2Pass-System. Jeder Fahrer konnte in Monza achtmal einen achtsekündigen Boost aktivieren. Smidl, der aufgrund einer Reversed-Grid-Regelung im Qualifying-Rennen von weiter hinten startet, nutzte bereits in der ersten Rennhälfte nahezu alle seiner Überholhilfen. „Es war unfassbar viel los und einige langsamere Fahrer waren vor mir, an denen ich schnell vorbei wollte. Aber nächstes Mal sollte ich dennoch lieber nicht wie ein Verrückter den Push2Pass-Knopf drücken, um später noch welche zu haben“, schmunzelt der Simracer von Team Redline, für das auch Formel-1-Überflieger Max Verstappen startet.
Erst im letzten Lauf hatte der dreimalige Racing Unleashed-Champion die Führung in der Meisterschaft übernommen, baut diese nun auf 17 Punkte aus. Hinter ihm lauern Sanchez und Michel. Nach dem Erfolg in Monza ist Smidl der erste Pilot der Meisterschaft, der zwei aufeinanderfolgende Rennen gewinnen konnte.
Das gelang auch in der Challenger League noch keinem Fahrer. In der Klasse mit Fahrhilfen-Unterstützung ging es ebenfalls turbulent zur Sache. Unter anderem duellierten sich die deutschen Heyder-Brüder. Joshua Heyder konnte sich am Ende durchsetzen vor Janik Pletscher und Borja Zazo. Pletscher erobert nach der verlorenen Tabellenführung bei seinem Heimrennen auf dem Zürich Airport in Monza damit Rang eins zurück.
Die nächsten Rennen der Racing Unleashed Chamionship stehen am letzten September-Wochenende (29./30.09., Circuit de Catalunya) an. Für die Challenger League kann sich jeder qualifizieren. Wer gerne Teil der Meisterschaft wäre, findet auf der Website von Racing Unleashed alle Infos.
Meisterschaftsstand Racing Unleashed Championship – Beyond the Pinnacle
Top 3 Racer League
1. Michal Smidl – 96 Punkte
2. Alejandro Sanchez – 79 Punkte
3. Angelo Michel – 64 Punkte
Top 3 Challenger League
1. Janik Pletscher – 89 Punkte
2. Nico Fahland – 83 Punkte
3. Marcos Valverde – 65 Punkte
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