getyourguide

Sorgen um die „Mutter“ aller Playboys

Flavio Briatore (70), Credit: Renault

Flavio Briatore (70), Credit: Renault

Man muss ihn nicht unbedingt gernhaben, aber irgendwie doch mögen, die „Mutter“ aller Super-Playboys. Denn wie konsequent Schumis Ex-Chef Flavio Briatore (70) seine Wahrheit gerade in Krisenzeit als absolute verkauft, ist eine merkwürdige Mischung aus Selbstbewusstsein und Realitätsverlust.

MEHR LESEN: Überraschende Wende in der Kopieraffäre um Racing Point

Soll man ihn deshalb als verlorenen Teddybären in den Arm nehmen oder ob seiner subjektiven Wahrnehmung in die Hölle verbannen? Alleine diese Frage zeigt, wie sehr der Italiener polarisiert.

„Flavio ist aber kein schlechter Mensch“, sagt sein Freund Bernie Ecclestone (89). „Aber“, so der ehemalige Formel-1-Boss, „er weiß genau, welche Rolle er spielen muss, um das zu erfüllen, was man jahrelang von ihm erwartet hat. Um das zu erfüllen, was ihm jahrelang Ruhm, Ehre und auch Ärger eingebracht hat: Das Superstar-Image, dass ihm die Medien weltweit in der Vergangenheit verpasst haben.“

Der wahre Briatore ist anders. Ecclestone: „Als bei ihm 2006 Nierenkrebs diagnostiziert wurde, wurde ihm schlagartig klar, wie gewöhnlich er doch ist und der Briatore im richtigen Leben viel verwundbarer ist als der Showmann Flavio, der nur seine Rolle spielt. Mir hat er damals gesagt: ,Wir fühlen uns unsterblich, stattdessen müssten wir dem Schöpfer jeden Morgen schon dafür danken, dass wir uns rasieren können.‘“

Diesmal spielt Briatore wohl wieder seine Rolle. Und die heißt: Flavio, der ewig braungebrannte Lebemann, dem die Supermodels wie Heidi Klum und Naomi Campbell mehr als nur zu Füßen lagen, soll einer von vielen sein, die das Corona-Virus erwischt hat? Er soll also gewöhnlich sein? Das wurde zumindest von der Webpage der Wochenzeitschrift L’Espresso verkündet.

Gemäss L’Espresso musste sich der Weltmeistermacher von Michael Schumacher und Fernando Alonso am 24. August ins Mailänder San-Raffaele-Krankenhaus einliefern lassen, weil er an Corona erkrankt sei. Sein Zustand wurde als ernst beschrieben, aber sein Leben scheint nicht in Gefahr, da er sich nicht in der Intensivstation befinde.

Das konnte der Vater von einem der Kinder von Heidi Klum nicht auf sich lassen. Also rief er gestern bei der „Corriere della Sera“ an. „Ich habe nur eine starke Prostataentzündung, Sonntagnacht fuhr ich ins San Raffaele in Mailand, und sie nahmen mich auf“, erzählte er der Tageszeitung. „Während ich hier war, habe ich den Abstrich gemacht, und ich weiß immer noch nicht, ob ich positiv bin.“

Sollte er es nicht sein, käme das einem Wunder gleich. Denn Fakt ist: In seinem Billionärs-Club in Porto Cervo wurden im August wilde Parties gefeiert, jenseits von allen Abstandsregeln. Mittendrin, gut gelaunt und in seinem ureigenen Element, der Gastgeber. Fotos vom dekadenten Treiben existieren im Internet und Augenzeugen berichten, „dass eine Après-Ski-Sause à la Ischgl auch nicht schlimmer gewesen sein kann.“

Fest steht: Im Briatores Etablissement kam es offenbar zu 60 Ansteckungen des Personals. Dazu kommt: Briatore selber nahm vor kurzem an einem Benefiz-Fussballspiel teil, einschliesslich des Trainers von Bologna, Sinisa Mihailovic, der positiv auf Corona getestet worden ist. Die Behörden in Sardinien ergriffen daraufhin Maßnahmen und schlossen Briatores Elite-Club. Daraufhin schimpfte der Italiener auf Facebook: „Mein Herz weint ob einer geschlachteten Wirtschaft durch Leute, die in ihrem ganzen Leben noch nie etwas getan haben.“

Allein: Ob die „Mutter“ aller Playboys jetzt positiv ist oder nicht. Negativ für ihn ist auf jeden Fall, dass er nicht nur wegen seines Alters zur Risikogruppe gehört. Seit seiner Krebsdiagnose wurde er mit starken Medikamenten behandelt, einschließlich großen Mengen an Cortison, die seine Fans durchaus berechtigen, sich Sorgen um den Playboy zu machen.

Folgt uns auf Twitter!

https://f1-insider.com/f1/kalender-2020-komplett-hier-findet-das-f1-finale-statt/

F1-Insider folgen

Verwandte Artikel

Die mobile Version verlassen