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Vettel: So lässt er Dampf ab

Seb Ferrari Belgian 2019

Sebastian Vettel muss eine einjährige Phase ohne Sieg beenden. Darum kann das in Spa gelingen.

Am kommenden Sonntag ist es ein Jahr her, dass Sebastian Vettel zum letzten Mal siegte. Es war in Spa 2018. Die Formel 1 kam aus der Sommerpause und der Ferrari-Star schnappte sich gleich in Runde eins Pole-Mann Lewis Hamilton und den Sieg auf der Ardennen-Achterbahn.

Danach schlug die Negativ-Serie gnadenlos zu, die dem Briten im Silberpfeil den WM-Titel in die Hände spielte.Vettel war daran nicht schuldlos. Dreher in Monza, Kollision mit Max Verstappen in Suzuka, Dreher im Zweikampf mit Ricciardo in den USA.Im Interview mit F1 Racing rekapituliert der Deutsche: „Vielleicht sah ich da nicht besonders gut aus. Vieles davon ist einfach Risiko und Racing. Leider funktioniert es nicht immer. So sehe ich das. Ich mache mir deswegen keinen Kopf.“

Mentale Hilfe habe er also nicht gebraucht. Vettel:  „Ich weiß, was im Cockpit passiert ist. Ich weiß, was ich gemacht habe. Ich habe es mir angesehen. Natürlich hoffe ich, dass mir das nicht noch einmal passiert. Aber man muss weitermachen. So schön es sein kann, so grausam kann es manchmal sein.“

Vettels Ventil sind seine Emotionen, die er offen zu Schau trägt. So auch in Kanada 2019, als er nach seiner Zeitstrafe die Platzierungsschilder vertauschte und am Funk fluchte. „Das sind einfach Emotionen“, erklärt er: „Ich schreie, weil ich in dem Moment genervt bin. Es ist so, wie wenn ich beim Tennis dem Ball nicht genug Spin gegeben habe. Er geht ins Aus und ich schreie wie John McEnroe.“

Situationen sind das, die er in der zweiten Saisonhälfte 2019 nicht mehr erleben will. Denn jetzt gilt es, der Pechsträhne endgültig ein Ende zu setzen. Auf WM-Rang vier hat Vettel als bester Ferrari-Pilot zwar schon 94 Punkte Rückstand. Doch Ferrari schreibt die Saison noch nicht ab.Teamchef Mattia Binotto: „Wir haben ein stabiles Reglement. Wenn wir dieses Jahr das Auto noch verbessern, profitieren wir davon auch 2020. Wir geben nicht auf und versuchen, noch das Beste aus der Saison herauszuholen.“

Die beiden kommenden Strecken in Spa und Monza sind dafür prädestiniert. Dort zählt Power mehr als Abtrieb – und PS hat Ferrari zur Genüge. Insbesondere im Qualifying kann die Scuderia den Turbo zünden.

Und: Im Gegensatz zu langsamen Kurven ist Vettels rote Göttin in schnellen Ecken weniger zickig. Auch das passt zum Layout der Traditionsstrecke in Spa-Francorchamps.Wie italienische und spanische Medien berichten, sollen die Italiener nach Belgien zudem die dritte Ausbaustufe des Motors bringen. Mit noch einmal zehn PS mehr dürfte das Vettel-Team dann locker die 1000 PS-Marke geknackt haben.

*Dieser Artikel ist als Erstes in AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erschienen.

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