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Winterweltmeister! Rosberg ist WM-Favorit

Mercedes-Pilot Nico Rosberg in Barcelona. Copyright: Mercedes

Mercedes-Pilot Nico Rosberg in Barcelona. Copyright: Mercedes

Mercedes-Pilot Nico Rosberg ist Winterweltmeister. Nein, nicht nur, weil er die absolut schnellste Zeit aller drei Testsessions gefahren ist. F1-insider.com hat für alle Testwochen Punkte vergeben – so als wäre eine Testwoche ein Grand Prix.

Das Ergebnis nach insgesamt also drei Vorsaison-Rennen: Rosberg hat die Winter-WM mit 55 Punkten gewonnen! Es folgen Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen (45), Lewis Hamilton (28), Romain Grosjean (27), Felipe Massa (26), Ferrari-Neuzugang Sebastian Vettel (26), Felipe Nasr (23) und Valtteri Bottas (19). Den Rest der Tabelle lesen Sie unten.

Erstaunlich: Der Vergleich der Wintertests 2014 mit dem Endergebnis der vergangenen Saison lässt – basierend auf der aktuellen Winter-WM – interessante Rückschlüsse zu, wie die Saison 2015 ausgehen könnte…

Fangen wir mit 2014 an. Winterweltmeister wurde Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton mit 51 Punkten vor Williams-Pilot Felipe Massa (47) und Hamiltons Teamkollegen Nico Rosberg. Weltmeister wurde 2014 ebenfalls Lewis Hamilton. Knapp vor Rosberg. Interessanter ist aber noch die Teamwertung. Dort siegte Mercedes klar vor Williams und McLaren, das 2014 noch mit Mercedes-Motoren unterwegs war. Nur Red Bull sprengte den Rahmen der Winter-Prognosen. Das damalige Team von Sebastian Vettel spielte wegen Problemen mit dem Renault-Antrieb im Winter überhaupt keine Rolle. Die bekamen sie aber schneller in den Griff als erwartet. Deshalb belegte Daniell Riccirado mit drei Saisonsiegen am Ende den dritten Platz bei der Fahrerwertung und Red Bull wurde Zweiter bei den Konstrukteuren.

Kommen wir zu 2015: Winterweltmeister wurde hier Nico Rosberg vor Kimi Räikkönen auf Ferrari. Hamilton belegte Platz drei. Bei den Teams dominierte Mercedes vor Ferrari und Williams. McLaren mit Neueinsteiger Honda hatte keine Chance, machte noch nicht einmal einen Punkt. Auch Mercedes und Ferrari haben noch leichte Haltbarkeitsprobleme. Die Kolben halten im Moment nur 3000 Kilometer. 4500 sind das Ziel, um – wie vom Regelwerk gefordert – fünf GP-Wochenenden zu überstehen. Beide Motorenhersteller sind aber zuversichtlich, das Problem lösen zu können.

Anzumerken ist noch, dass Red Bull und Renault noch nicht mit voller Antriebskraft gefahren sind und trotzdem schon wesentlichen besser aussahen als im Vorjahr. Ferrari wiederum fuhr die meisten Punkte schon im ersten Test in Jerez ein. Vermutung: Da war weniger Sprit an Bord als bei den anderen Topteams. Lotus fuhr seine Punkte hauptsächlich mit der weichesten aller vier Reifenmischungen ein. Force India trat nur beim dritten Tests mit dem neuen Auto an.

Deshalb hier die Prognose: Nico Rosberg und Mercedes sind klare Favoriten. Der Deutsche kommt im Moment noch besser klar mit dem Auto. Die zwei bis drei Zehntel, die er beim letzten Test in Barcelona schneller war als Hamilton, spiegeln nach teaminternen Aussagen das Kräfteverhältnis während der Tests realistisch wieder. Das heißt: Wintermuffel Hamilton muss sich steigern.

Der neue Red Bull RB11. Copyright: Red Bull

Hinter den Silberpfeilen liegt Red Bull. Der Ex-Rennstall von Sebastian Vettel bringt erst beim Auftaktrennen in Melbourne einen neuen Frontspoiler mit kurzer Nase, von dem die Red-Bull-Mannen viel erwarten. Problem: Sie müssen den dafür erforderlichen Crashtest noch überstehen. Red Bull hat  den Radstand des Autos in diesem Jahr so verlängert, dass die Nase extrem kurz wird. Das birgt die Gefahr, einen Crashtest nicht beim ersten Mal zu bestehen. Red Bulls Motorpartner wird auch erst in Melbourne voll aufdrehen.

Bei den Tests fuhr Renault noch mit angezogener „Handbremse“. Heißt: Die vollen 160 Zusatz-PS durch das Hybridsystem wurden nie ganz abgerufen. Zudem waren Red Bull und Mercedes die einzigen Teams, die bei den gesamten drei Testsessions vor der Saison auf den Einsatz der Super-Soft-Reifen, der weichesten der vier Pirelli-Mischungen, verzichteten. Daniel Ricciardo fuhr dabei im Durchschnitt zwei Zehntel schneller als Teamkollege und Red-Bull-Rookie Daniel Kvyat.

Sebastian Vettel im Ferrari in Barcelona. Copyright: Ferrari

Fazit: Mercedes wird in Melbourne deshalb circa sechs bis acht Zehntel vor Red Bull sein. Knapp dahinter liegt Williams. Sebastian Vettels Ferrari-Team muss sich noch steigern. Sie rangieren auf Platz vier mit circa 1,2 Sekunden Rückstand auf die Silberpfeile. Dabei kam Räikkönen beim Test noch besser klar als Vettel. Eine Zehntelsekunde war er auf seiner letzten Rennsimulation schneller als der Deutsche. Fünfter ist Toro Rosso knapp vor Sauber, Force India und Lotus.

McLaren-Honda fährt noch hoffnungslos hinterher. Der Honda-Antrieb ist nicht nur zu schwach, sondern extrem anfällig. Insider bei McLaren malen schon schwarz: „Bis Mitte des Jahres werden wir nur bedingt konkurrenzfähig sein.“ Sauber könnte mit einer soliden Leistung bei den Tests die Überraschung der Saison werden, hier insbesondere Formel-1-Rookie Felipe Nasr. Der Brasilianer soll drei Zehntel pro Runde schneller sein als sein schwedischer Teamkollege Marcus Ericsson.

 

HIER DIE TESTTABELLEN IM EINZELNEN:

2015

Fahrer:

Rosberg (Mercedes): 55

Räikkönen (Ferrari): 45

Hamilton (Mercedes): 28

Grosjean (Lotus): 27

Massa (Williams): 26

Vettel (Ferrari): 26

Nasr (Sauber): 23

Bottas (Williams): 19

Maldonado (Lotus): 16

Ricciardo (Red Bull): 12

Ericsson (Sauber): 11

Perez (Force Inndia): 6

Verstappen (Toro Rosso): 6

Sainz (Toro Rosso): 4

Kwyat (Red Bull): 1

 

Teams:

Mercedes: 83

Ferrari: 71

Williams: 45

Lotus: 43

Sauber: 34

Red Bull: 13

Toro Rosso: 10

Force India: 6

McLaren: 0

 

2014

Fahrer:

Hamilton (Mer): 51

Massa (Wil): 47

Rosberg (Mer): 44

Magnussen (McL): 40

Button (McL): 24

Alonso (Fer): 24

Räikkönen (Fer): 22

Bottas (Wil): 20

Hülkenberg (FI): 16

Perez (FI): 9

Gutierez (Sauber): 2

Vergne (Toro Rosso): 2

Ricciardo (Red Bull): 1

 

Teams:

Mercedes: 95

Williams: 66

McLaren: 64

Ferrari: 46

Force India: 25

Toro Rosso: 2

Sauber: 1

Red Bull: 1

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