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Worauf einigten sich die FIA und Ferrari?

Ferrari Leclerc

Ferrari Leclerc. Credit: Ferrari

Fans und Insider rümpfen weiter die Nase über den Deal zwischen Ferrari und dem Automobilweltverband. Man weiß nun zwar, dass Ferraris Motor intensiv untersucht wurde. Was die Prüfer der FIA dabei fanden, kann man sich nur denken. Denn: Es wurde Stillschweigen über die Inhalte vereinbart.

Ein ungewöhnlicher Vorgang, der hinter den Kulissen der Formel 1 derzeit für heftige Diskussionen sorgt. Weil er mehr Fragen aufwirft als sie zu beantworten. Es bleibt dabei: Die gegnerischen Teams wissen weiterhin nicht, ob Ferrari nun tatsächlich geschummelt hat – und wenn ja, welche Sanktionen die FIA dafür verhängt hat.

Nach Informationen von F1-insider.com hatte die Konkurrenz genau wie die FIA ernsthafte Verdachtsmomente gegen die Scuderia. Im Mittelpunkt: die Benzinpumpe und der Benzindurchflussmengensensor, den Ferrari ausgetrickst haben könnte. Allerdings: Konkret nachzuweisen war den Italienern anscheinend nichts. Zu kompliziert ist der Betrieb der Antriebseinheit, zu wenig Einblick hatten die FIA-Techniker 2019, als dass sie das Team auf frischer Tat hätten ertappen können.

Bevor Ferrari vor Gericht Berufung gegen ein hartes Urteil einlegt, einigte man sich lieber gütlich. Der Kuhhandel könnte so aussehen: Ferrari muss die Technik ab sofort offenlegen und alle Teile, die zum Schummeln verführen, ausbauen oder deaktivieren. Öffentlich bekannt gegeben wurde zudem: Die Italiener müssen die FIA in Zukunft bei der Entwicklung von e-Fuels unterstützen. Das dürfte kosten und könnte als indirekte Strafe gewertet werden.

Aber es bleibt ein Geschmäckle. Denn ein Freispruch Ferraris sieht anders aus. Wenn sich Teamchef Mattia Binotto keiner Schuld bewusst ist, warum lässt er sich dann überhaupt auf den Kuhhandel ein? Dass es überhaupt eine Mitteilung zu #Ferrarigate gab, zeigt auch: Die FIA wollte den Fall nicht einfach so auf sich beruhen lassen. Als Botschaft an die anderen Teams getreu dem Motto: Seht her, wir haben alles gemacht, wozu wir in der Lage waren.

Der Konkurrenz reicht das freilich nicht. Sie ist enttäuscht, dass Transparenz und Fairness in diesem Fall nicht die obersten Gebote sind. Hinter den Kulissen tauschen sie sich deshalb aus, ob und wie weiter vorzugehen ist. Fest steht schon jetzt: Einen Gefallen haben sich FIA und Ferrari nicht getan. Aber es ging wohl nicht anders.

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