getyourguide

Zoff um Regeln geht weiter

Valtteri Bottas (Mercedes). Credit: Mercedes

Beim Meeting in Paris konnten sich FIA, Formel 1 und die Teams nicht auf neue Regeln für 2021 einigen. Fest steht nur eins: ie trafen sich in der Stadt der Liebe, um die Zukunft der Formel 1 zu regeln. Doch von Liebe war nicht viel zu spüren… AUTO BILD MOTORSPORT erfuhr: Beim Treffen in Paris zwischen Vertretern der Formel-1-Teams sowie FIA und Vermarkter Liberty wurde nur eins beschlossen:

Das von F1-Sportchef Ross Brawn vorgeschlagene Qualifikationsrennen, bei dem ausgehend vom WM-Stand in umgekehrter Startaufstellung gefahren werden sollte, ist vom Tisch. Die Teams waren dagegen. Damit bleibt das Qualifying so wie es ist. Allein: Bei der wichtigsten Frage gab es keine Einigung. Soll heißen: Die neuen Regeln für 2021 wurden noch nicht festgelegt. ABMS weiß: Die Teams reichten FIA und Liberty Gegenvorschläge ein, die jetzt geprüft werden.

Credit: F1

Was besonders den Topteams wie Ferrari, Red Bull und Mercedes ein Dorn im Auge war: zu viele standardisierte Fahrzeugteile, so wie es Ross Brawn vorgeschlagen hatte. Brawns Ziel ist es, das Formel-1-Feld durch einfachere Technik enger zusammenzuführen. Zudem soll eine weniger komplizierte Aerodynamik das Hinterherfahren und Überholen erleichtern. Brawn: „Jeder soll die Chance haben, ein Rennen zu gewinnen. Das ist im Moment aber nicht möglich.“

Die Topteams halten dagegen: Begründung: „Gute Ingenieure müssen immer noch den Unterschied machen können.“ Haas-Teamchef Günther Steiner dazu: „Die DNA der Formel 1 muss auf jeden Fall erhalten bleiben.“ Bis 31. Oktober wollen FIA und Liberty die neuen Regeln präsentieren. Im Notfall ohne Zustimmung der Teams.

Teamchefs wie Andreas Seidl sind offen dafür. Der deutsche McLaren-Chef gibt zu bedenken: „Am Ende ist es für alle gleich. Wichtig ist nur, dass wir schnell was in der Hand haben, damit wir endlich loslegen können.“

Viel Hoffnung auf Harmonie zwischen den Parteien gibt es aber nicht. Red-Bull-Teamchef Christian Herner drückte die Missstimmung schon vorher ironisch aus: „Ich denke, Boris Johnson ist näher an einem Deal dran als wir …“

Bleibt die Frage, ob Ferrari-Teamchef Mattia Binotto sein Vetorecht nutzt. Zuletzt hatte er verbal immer mal wieder mit einem Einsatz kokettiert. Der Italiener in Japan: „Wir haben dieses Veto-Recht. Es wäre aber schade, wenn wir es benutzen müssten. Das ist nicht unsere Absicht. Wichtiger ist es uns, sehr konstruktiv vorzugehen.“

*Dieser Artikel ist als Erstes in AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erschienen.

F1-Insider folgen

Verwandte Artikel

Die mobile Version verlassen