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Darum ist Bottas ein echter Spätstarter

Valtteri Bottas Credit: LAT/Mercedes

Valtteri Bottas Credit: LAT/Mercedes

Valtteri Bottas hat die Weltmeisterschaft auch am Start verloren: 21 Positionen hat der Finne in den Grands Prix 2020 in Runde eins hergegeben.

Der große Verlierer des Jahres 2020 heißt Valtteri Bottas. Zum vierten Mal in Folge saß er im Weltmeisterauto, zum vierten Mal in Folge musste er sich Lewis Hamilton geschlagen geben. „Natürlich nagt das an mir“, gesteht Bottas, der sogar nur zwei Grands Prix gewann, Hamilton aber deren elf.

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In welchen Bereichen ist Bottas schlechter als der Rekordchampion? Natürlich gibt es da nicht diesen einen Punkt. Aber manche Bereiche liegen Bottas mehr, manche weniger. Auf einer Runde ist der 31-Jährige oft auf einem Level mit Hamilton. Fünf Mal startete Bottas das Rennen von der Poleposition. Damit stand er öfter auf dem Platz an der Sonne als er Rennen gewinnen konnte.

Eine Schwäche des Finnen ist – neben dem Reifenmanagement – die erste Runde. In den 17 WM-Rennen hat Bottas zusammengerechnet 21 Positionen alleine am Start oder im Verlauf des ersten Umlaufs verloren. Besonders offensichtlich war das bei den Bahrain-Rennen. Beim Bahrain-GP fiel er von Platz zwei auf Rang sechs zurück. Beim folgenden Sakhir-GP verlor er die Führung an Hamilton-Ersatzmann George Russell. Hätte Mercedes nicht den Boxenstopp während der Safety-Car-Phase vermasselt, wäre das rennentscheidend gewesen.

Giovinazzi der beste Starter

Mercedes hat die Starts genau analysiert. Beim Bahrain-Rennen war Startplatz zwei einfach Pech. Die Startbox bot weniger Grip als etwa die Pole, auf der Hamilton stand. Jedenfalls war die Reaktionszeit bei beiden exakt gleich. Beim Sakhir-GP jedoch reagierte Russell einfach schneller als Bottas.

Antonio Giovinazzi Credit: Alfa Romeo Racing

21 Plätze in Runde eins zu verlieren, ist kein Ruhmesblatt. Nur Sergio Pérez steht in dieser Wertung schlechter da (-31 Plätze). In dieser Statistik liegen traditionell die Fahrer vorn, die weit hinten starten. Logisch, sie können nur gewinnen, aber nichts verlieren. Die Tabelle wird angeführt von Antonio Giovinazzi, der 48 Plätze in Runde eins gewonnen hat – also 2,82 pro Rennen. Kevin Magnussen (+38), Nicholas Latifi (+22) und Kimi Räikkönen (+19) folgen auf den Plätzen.

Vettel verliert Plätze

Umgekehrt haben die Fahrer, die immer vorn starten, mehr zu verlieren. Allein deswegen hat Bottas natürlich schlechte Karten. Aber Hamilton startete im Schnitt von Rang 1,88, Bottas von Platz 2,29. Theoretisch hatte Bottas also mehr Spielraum, in Runde eins auch mal einen Platz gutzumachen. Doch Hamilton war auch am Start souveräner als der Vizemeister. Er verlor gerade mal vier Plätze.

Übrigens stechen auch andere Fahrer negativ hervor. Alex Albon war der drittschlechteste Startfahrer, mit einem Positionsverlust von -14, während Max Verstappen – der in allen 17 Grands Prix vor Albon losgefahren ist – zwei Plätze dazugewonnen hat. Oder auch Sebastian Vettel: Er musste neun Plätze hergeben, während sich Charles Leclerc um elf verbessert hat – obwohl auch Leclerc im Schnitt deutlich bessere Startpositionen hatte als Vettel. Beim Deutschen fällt zum Beispiel der Dreher in Silverstone in Runde eins negativ ins Gewicht.

Veränderungen der Positionen in Runde eins

1. Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo-Ferrari) +48
2. Kevin Magnussen (Haas-Ferrari) +38
3. Nicholas Latifi (Williams-Mercedes) +22
4. Kimi Räikkönen (Alfa Romeo) +19
5. Carlos Sainz (McLaren-Renault) +17
6. Daniel Ricciardo (Renault) +16
7. Charles Leclerc (Ferrari) +11
8. Pierre Gasly (Alpha Tauri-Honda) +8
9. Lance Stroll (Racing Point-Mercedes) +6
10. Pietro Fittipaldi (Haas-Ferrari) +3
11. Nico Hülkenberg (Racing Point-Mercedes) +2
12. Max Verstappen (Red Bull-Honda) +2
13. Jack Aitken (Williams-Mercedes) +2
14. George Russell (Williams-Mercedes/Mercedes) 0
15. Lando Norris (McLaren-Renault) 0
16. Lewis Hamilton (Mercedes) -4
17. Romain Grosjean (Haas-Ferrari) -5
18. Daniil Kvyat (Alpha Tauri-Honda) -7
19. Esteban Ocon (Renault) -7
20. Sebastian Vettel (Ferrari) -9
21. Alexander Albon (Red Bull-Honda) -14
22. Valtteri Bottas (Mercedes) -21
23. Sergio Pérez (Racing Point-Mercedes) -31

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