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Darum strahlt McLaren wieder silber

McLaren-Singapore-2019

Eine alte Allianz wird wieder aufgenommen: McLaren wechselt 2021 zu Motoren von Mercedes zurück! Das steckt hinter dem Deal.

McLaren-Teamchef Andreas Seidl (43) ist kein Freund halber Sachen. „Geht nicht, gibt´s nicht!“, ist die Devise des Bayern, seit er 2003 als junger Ingenieur bei BMW das erste Mal in der Formel 1 arbeitete. Als er im Mai den Job bei dem mittlerweile ins Mittelfeld abgesackte McLaren-Team antrat, hatte er gleich einen klaren Plan.

„Langfristig soll McLaren wieder dahin, wo sie jahrelang waren. An die Spitze. Aber das geht nicht von heute auf morgen“, analysierte Seidl. Wichtig sei das Übermorgen.

Dafür hat er jetzt die Weichen gestellt. Denn wie AUTO BILD MOTORSPORT schon Anfang Juli angedeutet hat, wird McLaren ab 2021 wieder das erste Mal seit 2014 mit Mercedes-Motoren fahren. Seidl freut sich dementsprechend: „Das Jahr 2021 wird ein wichtiger Meilenstein für unser Team auf unserem langfristigen Weg zum Aufschwung sein. Dabei ist es entscheidend, dass wir bereits jetzt die wichtigsten Weichen gestellt haben, um uns richtig auf diese neue Ära in unserem Sport vorzubereiten.“

Seidl will McLaren wieder an die Spitze bringenSelbstredend und üblich, dass er den aktuellen Motorenpartner noch lobt. Renault bleibt für uns sowohl ein geschätzter Partner als auch ein eindrucksvoller Konkurrent und wir freuen uns darauf, unsere Partnerschaft für den Rest dieser und in der nächsten Saison fortzusetzen.“Mit Höflichkeitsfloskeln gewinnt man aber weder Rennen noch Titel. Deshalb ist der Mercedes-Deal ein wichtiger Baustein für Seidl gewesen, das große McLaren-Comeback einzuläuten.

AUTO BILD MOTORSPORT erfuhr: Möglich wurde der Deal, weil der neue Mercedes-Chef Ola Källenius (50) (er übernahm das Amt des Vorstandsvorsitzenden im Mai von Dieter Zetsche) schon immer eine Affinität zu McLaren hatte.

In seiner Zeit als Chef der Mercedes-Formel-1-Motorenfabrik in Brixworth Anfang dieses Jahrtausends lernte er besonders die erfolgsorientierte Firmenkultur des in Woking beheimateten Traditionsteams schätzen.

Allein: Unter der Herrschaft seines Vorgängers Dieter Zetsche war eine Zusammenarbeit mit McLaren nicht möglich. Ex-McLaren-Teamchef Ron Dennis hatte mit arrogantem Auftreten dafür gesorgt, dass das Tischtuch zwischen Stuttgart und Woking zerschnitten war. Mit dem fast gleichzeitigen Erscheinen von Källenius und Seidl indes war der Weg einer erneuten Zusammenarbeit wieder vorgegeben.Der Deal wurde für Formel-1-Verhältnisse extrem schnell gemacht. Beim GP von Italien in Monza Anfang September, an dem Källenius vor Ort war, wurden die letzten Details besprochen.

Mit der Zusammenarbeit wird eine große Tradition fortgesetzt. Mercedes und McLaren führten im Jahre 1997 die „Silberpfeile“ wieder in die Formel 1, indem sie das Auto silber lackierten. Zusammen gewann man drei Fahrertitel: 1998 und 1999 mit Mika Häkkinen, 2008 mit Lewis Hamilton. 

*Dieser Artikel ist als Erstes in AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erschienen.

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