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Ferrari-Duell: Ein guter Tag für Vettel

Sebastian Vettel Credit: Ferrari

Sebastian Vettel Credit: Ferrari

Sebastian Vettel hat erstmals seit dem GP Ungarn im Sommer wieder seinen Teamkollegen im Qualifying geschlagen. Mut macht auch das Pole-Auto

Erneut nur Platz zwölf im Qualifying zum Großen Preis der Türkei. Erneut keine Glanzleistung. Erneut kein Ferrari-Jubel. Und doch war es ein guter Tag für Sebastian Vettel (33). Denn erstmals seit dem Großen Preis von Ungarn, dem dritten Rennen im Corona-Kalender der Formel 1, hat der Deutsche seinen Teamkollegen Charles Leclerc (Platz 14) geschlagen. Auf 3:11 hat Vettel im Teamduell damit „verkürzt“. Der Rückstand im Fernduell um die bessere Startposition bleibt groß. Und trotzdem setzte Vettel in Istanbul ein Zeichen.

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Denn in allen drei Qualifying-Abschnitten war er schneller als der Monegasse, der jetzt schon als Superstar und neuer Überflieger in der Szene gilt. Heißt auch: Wenn die Bedingungen schwierig werden, die blitzschnelle Suche nach der richtigen Linie und der bessere Popometer gefragt sind, kann Vettel immer noch überzeugen. Das ist auch ein Fingerzeig dafür, dass der Heppenheimer das Rennfahren eben nicht verlernt hat, wie seine Niederlagen-Serie gegen Leclerc seit Ungarn vermuten ließ.

Credit: Ferrari

Doch, typisch Vettel, will er nicht zu viel hineininterpretieren in seine 1,5 Sekunden Vorsprung auf den Teamkollegen. „Wir haben einfach keine Temperatur in die Reifen bekommen. Ich dachte, heute schaffen wir es ins Q3. Drei, vier, fünf Grad machen einen großen Unterschied und es scheint, dass wir nicht genug Reifentemperatur generieren konnten, um den Grip zu finden.“ Konkret auf Leclerc angesprochen betont Vettel: „Entscheidender war, dass wir beide nicht weiterkommen konnten. Im Regen tun wir uns schwer, auch schon in Österreich. Seitdem hatten wir ein paar Updates, damit die Felgen und dann auch Reifen wärmer sind, aber es scheint, dass wir immer noch Nachholbedarf haben.“

Womit wir beim zweiten Grund wären, warum es ein guter Tag war für Vettel: Sein nächstjähriges Auto startet in den GP der Türkei von der Pole-Position. Lance Stroll sicherte sich im Racing Point die Bestzeit, sein Noch-Teamkollege Sergio Perez landete auf Platz drei. Ein Indiz dafür, dass der rosa Renner keine Fehlkonstruktion ist. Im Gegenteil: Der zukünftige Aston Martin – 2021 von Vettel pilotiert statt von Perez – generiert offenbar genug Grip, um selbst im Regen auf heißen Sohlen zu fahren.

Eine Erkenntnis, die den Heppenheimer freuen dürfte. Denn er liebt den Grip wie kaum ein anderer Pilot im Feld. Je mehr Haftung ein Auto vor allem im Heck aufbaut, desto schneller wird Vettel auch im Vergleich zu anderen Piloten. Weil er dann mit dem Wagen – wie er es nennt – spielen kann. Die neue Hinterachse, die der Aston Martin 2021 vom 2020er-Weltmeister-Mercedes bekommt, dürfte da nicht schaden. Auch wenn Lewis Hamilton und Valtteri Bottas es heute nur auf die Plätze sechs und neun schafften.

Vielleicht beflügelte Vettel am Samstag in der Türkei indes auch die Erinnerung an seinen ersten WM-Titel. Heute (14. November) vor genau zehn Jahren stemmte der Deutsche seinen ersten WM-Pokal in die Höhe.

Vettel erinnert sich bei F1-Insider.com: „Mein großes Ziel war es immer, einmal um die Weltmeisterschaft zu fahren und sie dann auch zu gewinnen. Als das dann soweit war, war es im ersten Moment alles schwer zu verstehen. Der Titel bedeutet mir immer noch unheimlich viel. Es war der Beweis für mich selbst, dass ich gut genug bin, das zu schaffen. Als ich die Ziellinie überquerte, wusste ich, ich habe das Rennen gewonnen. Und ich hatte auch kein Problem damit zu akzeptieren, dass ich die WM verloren haben könnte. Also habe ich darauf gewartet, dass mein Ingenieur mir das Ergebnis mitteilt. Er sagte dann: Okay, wir müssen jetzt auf die anderen Autos warten. Und plötzlich schrie er: Weltmeister! Da hat sich die Welt für mich aufgehört zu drehen. Ich musste das Auto ja noch zurück in den Parc Fermée bringen. Keine Ahnung, wie ich das gemacht habe.“  

Einfach ein guter Tag für Sebastian Vettel.

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