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Hulk: Ernüchterung nach Euphorie

Nico Hülkenberg Credit: FIA/F1

Nico Hülkenberg Credit: FIA/F1

Nico Hülkenberg schaffte es im Qualifying nicht unter die ersten Zehn. Jetzt droht ihm Nacken

Im Qualifying kam die Ernüchterung nach der anfänglichen Euphorie. Nico Hülkenberg (31) hat es nicht geschafft, seinen Racing Point ins dritte Qualifying-Segment zu bugsieren. Am Ende stand ein 13. Platz in seinem Comeback-Qualifying zu Buche. Trotzdem hagelte es Lob fürs die Über-Nacht-Rückkehr des Emmerichers. „Ich habe ihn am Freitag noch kurz vor Beginn des ersten Trainings zur Box sprinten sehen, dafür hat er einen tollen Job gemacht“, zollte Ex-weltmeister Damon Hill dem Deutschen Tribut.

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Hülkenberg selbst sagt: „Es war nicht einfach, den Rhytmus zu finden. Es war alles sehr neu, nicht optimal. Aber ich hatte es nicht anders erwartet.“

Lächelnd nahm er zur Kenntnis, dass er sich lieber einen dicken Hals gewünscht hätte. Grund: „Körperlich war es schwierig im Auto. Ich habe acht Monate nicht diese wahnsinnigen G-Kräfte mehr gespürt. Der Racing Point ist das schnellste Auto, das ich je gefahren bin.“ Klar: Der rosa Renner ist ja auch eine Sekunde schneller als im Vorjahr – und eine Kopie des Vorjahres-Silberpfeils. „Endlich fährt Nico Mercedes“, witzelte McLaren-Teamchef Andreas Seidl. „Das hat er sich doch immer gewünscht. Auch wenn es jetzt das Auto von 2019 ist.“

Nico Hulkenberg, Racing Point

Im Rennen will Hülkenberg jetzt trotz der Quali-Enttäuschung „mitnehmen was geht.“ Sky-Experte Nick Heidfeld: „Morgen muss Nico 52 Runden fahren. Das ist dann noch schwieriger für den Nacken. Besonders beim Bremsen könnte es am Ende des Rennens problematisch werden, den Kopf oben zu halten. Man kann das zwar einigermaßen trainieren, aber das Fahren ersetzt das Training nicht.“

Hülkenberg kann zufrieden sein

Trotzdem: Hülkenberg kann extrem zufrieden sein. Grund: „Die vergangenen 48 Stunden waren durchaus besonders und schräg, wie im Film“, berichtet er. Am Donnerstagabend war er noch am Nürburgring, um GT3-Tests für sein geplantes Debüt im ADAC GT Masters zu fahren. Da hatte er noch keinerlei Ahnung, dass Racing-Point-Pilot Sergio Perez positiv auf Corona getestet würde. Racing Point-Teamchef Otmar Szafnauer brauchte kurzfristig einen Ersatzpiloten und rief ohne zu Zögern seinen Ex-Fahrer an. 

Drei Stunden nach dem Anruf von Racing Point war Hülkenberg am Donnerstagabend bereits vor Ort in England, um in der Teamfabrik in Silverstone den Sitz anzupassen. 

Teamchef Otmar Szafnauer war alles andere als enttäuscht. „Nico hat unter den Umständen einen extrem guten Job gemacht. Er befindet sich nach seiner langen Pause jeden Tag, jede Stunde noch in einer Lernphase.“ Der US-Amerikaner kündigt sogar an: „Kann gut sein, dass Nico in Zukunft unser offizieller Testpilot sein wird.“

Offen bleibt, ob der Deutsche auch das zweite Rennen in Silverstone nächste Woche fahren wird. Das hängt davon ab, wie schnell Perez negativ getestet wird. Szafnauer: „Wenn Perez wieder ersetzt werden muss, wird es wieder Hülkenberg sein.“

Von Ralf Bach und Bianca Garloff

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