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Markos Meilensteine aus 300 GP – dreimal war Vettel dabei

Sebastian Vettel 2010 in Abu Dhabi Credit: Red Bull Content Pool

Sebastian Vettel 2010 in Abu Dhabi Credit: Red Bull Content Pool

Red Bull absolvierte in der Türkei das 300. Rennen in der Formel 1. Sportchef Helmut Marko blickt zurück

Am Montag nach dem Großen Preis der Türkei in Istanbul war Red Bull-Chefberater Helmut Marko (77) noch immer zu frustriert, um ein Fazit zu den 300 Rennen zu ziehen, die Red Bull in der Formel 1 gefahren ist. Die Enttäuschung über die Niederlage beim 300. GP war noch zu groß. „Wie kann man nur so den Sieg wegschmeißen?“, fragte er sich immer noch ungläubig.

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Einen Tag später konnte der Doktor der Rechtswissenschaften schon wieder den großen Rückspiegel ausfahren. Bei F1-Insider.com blickt er zurück: „Es gab viel mehr Highlights als Enttäuschungen. Natürlich stechen alle vier WM-Titel heraus, aber besonders an drei Rennen denke ich am liebsten zurück.“ Marko zählt auf: „Da war der erste Sieg von Red Bull in China 2009. Es war sogar ein Doppelsieg. Es regnete fürchterlich, doch Sebastian Vettel und Mark Webber dominierten. Es war zudem der erste Sieg von Sebastian für Red Bull. Er war ja neu im Team.“

Sebastian Vettels erste Sieg für Red Bull. (Photo by Clive Mason/Getty Images)

Ein Highlight war natürlich auch das letzte Rennen 2010 in Abu Dhabi, vor fast genau zehn Jahren. Marko: „Es ging um die WM. Eigentlich hatte Sebastian vom Punkterückstand her viel geringere Chancen als Fernando Alonso und Mark Webber. Deshalb war es umso erstaunlicher, dass er es noch schaffte. Webber bekam schon früh Reifenprobleme, deshalb mussten wir ihn reinholen. Dass Ferrari sofort folgte und Alonso danach im Verkehr steckenblieb, war unser Glück. Sie verspekulierten sich, weil sie wohl nur Webber als WM-Gegner auf der Rechnung hatten.“

Der Grazer stand mit Vettel anschließend auf dem Siegerpodest. „Sebastian fuhr ein außergewöhnliches Rennen und gewann souverän. Er zeigte einmal mehr trotz seiner damals noch jungen Jahre: Je größer der Druck, desto besser ist er.“ Marko fügt aber auch selbstkritisch hinzu: „Sebastian konnte nur den Titel gewinnen, weil mit Webber unser zweiter Pilot ebenfalls noch Titelchancen hatte. Ferrari konnte sich nicht nur auf einen Gegner konzentrieren.“

Max Verstappens erster Formel-1-Sieg 2016 in Barcelona. (Photo by Mark Thompson/Getty Images)

Das dritte Highlight-Rennen ist für Marko der Große Preis von Spanien 2016. „Es war Max Verstappens erster Sieg. Es war sein erstes Rennen für Red Bull, er war erst 18 Jahre alt und wurde damit jüngster Sieger aller Zeiten.“ Doch nicht nur deshalb erinnert sich Marko gerne daran: „Es fiel eine Menge Druck von unseren Schultern. Denn es war extrem schwierig, ein Jahr zuvor überhaupt die Superlizenz für Max zu bekommen. Die FIA stellte sich sehr kompliziert an und wollte uns den Formel-1-Führerschein für den damalig 17-Jährigen nicht geben. Er hätte noch keinen normalen Führerschein war ihr Argument. Am Ende willigten sie doch ein, verschärften aber danach die Bedingungen für die Superlizenz. Der Sieg von Max gab uns im Nachhinein recht.“

Zwei Rennen würde Helmut Marko am liebsten aus dem Gedächtnis streichen. „Einmal den GP in der Türkei 2010, als Webber und Vettel kollidierten. Es war grausam mitanzusehen, dass sich die beiden von der Strecke schossen. Weil beide um den Titel fuhren und besonders Sebastian keine Punkte machen konnte. Mark konnte ja immerhin noch Dritter werden. Dass es Sebastian am Ende doch noch schaffte, konnte nach dem Rennen in der Türkei ja niemand ahnen.“

Ähnlich tief bewertet Marko in der Skala der Erinnerungen an das Rennen in Baku 2018. Wieder kollidierten zwei Red Bull-Fahrer. Diesmal waren es Daniel Ricciardo und Max Verstappen. Marko: „Es war schlimm, denn beide fuhren um den Sieg. Fürchterlich. Es gab auch keine eindeutige Schuldfrage. Doch im Gegensatz zu 2010 waren die Nachbesprechungen mit Daniel und Max kein großes Problem. Bei den beiden blieb nichts hängen. Das war das einzige Positive daran.“

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