getyourguide

So unterscheidet sich Hamilton von Schumi

Lewis Hamilton, Credit: LAT/Mercedes

Lewis Hamilton, Credit: LAT/Mercedes

Lewis Hamilton jagt Michael Schumacher. Doch einen Rekord kriegt er wohl nicht

In der Öffentlichkeit spricht Lewis Hamilton (35) nur ungern über seine Jagd auf Michael Schumachers (51) Rekorde. Was der Noch-Rekordweltmeister geleistet habe, sei für ihn „unglaublich“. Die Bestmarken zu brechen? Ist nie Hamiltons Antrieb gewesen.

MEHR LESEN: Gewinnt Mercedes alle Rennen?

Nico Rosberg, Hamiltons ehemaliger Mercedes-Teamkollege, glaubt das nicht. „Schumachers Rekord einzustellen muss seine Motivation sein“, sagt er: „Lewis hat diese historische Chance und er weiß, dass es realistisch für ihn ist, das zu schaffen. Er hat das Auto und er hat das Team dafür. Auch 2021 noch. Dann hätte er acht Titel.“

Manchmal sind es die kleinen Gesten, die mehr sagen als tausend Worte. Auch deshalb haben sich die F1-Insider-Reporter 2016 für ein Interview ohne verbale Antworten entschieden. Und was zeigte der Brite, der da gerade seinen dritten Titel in der Tasche hatte, da mit seinen Händen? Acht Finger für acht Titel – einen mehr also als Michael Schumacher.

Hamilton ist Schumi dicht auf den Fersen

Mittlerweile ist er dem Deutschen dicht auf den Fersen. Zuletzt stellte er in Ungarn Schumachers Rekord von acht Siegen auf einer Strecke ein. Mehr Bestmarken drohen noch in dieser Saison zu fallen.

Lewis Hamilton jagt Michael Schumacher. Credit: LAT/Mercedes

Nur ein Schumi-Rekord ist ganz weit weg: der der schnellsten Runden. Der Kerpener holte 77, Hamilton steht „erst“ bei 48. Das Problem: Heute ist es ungleich schwerer die schnellste Rennrunde zu drehen, weil das wegen eines Zusatzpunkts oft derjenige Fahrer tut, der zuletzt auf frische Reifen gewechselt ist.
Trotzdem ist da eine Sache, die Hamilton auch im Vergleich mit Michael Schumacher besonders macht. Mercedes-Technikchef James Allison hat mit beiden Piloten gearbeitet. In den 90ern als Ingenieur bei Benetton mit Schumi, jetzt mit Hamilton bei Mercedes.

Ihm fällt auf: „Wenn man Lewis‘ Karriere durchleuchtet, findet man kaum einen Moment auf der Strecke, wo er mal was Unschönes gemacht hätte.“ Trotz „vieler atemberaubender Manöver“ und „vieler mutiger Aktionen“ sei er „nie jemandem unfair ins Auto gefahren“.

Darin unterscheidet sich Hamilton also von Schumi, dessen aggressive Fahrweise zum Deutschen dazugehörte wie Regen zum Nürburgring. Allison: „Ich hoffe, dass Lewis für den Rest seiner Karriere so bleibt, denn das ist ein makelloser Rekord. Unter Mehrfach-Weltmeistern ist es einmalig, so erfolgreich zu sein ohne einen Anflug von schlechtem Sportsgeist.“

Vorteil Hamilton: Allison hat ihm ein so überlegenes Auto gebaut, dass der Rekordjäger gar nicht in Gefahr kommt, sich zu unsportlichen Aktionen hinreißen zu lassen…

WM-Titel: Michael Schumacher steht da bei sieben, Lewis Hamilton hat jetzt sechs. 2020 könnte der Brite also mit dem Deutschen gleichziehen.

Siege: 91 Rennen gewann Schumacher, 86 Lewis Hamilton. Auch da könnte Hamilton schon 2020 mit Schumi gleichziehen, ihn sogar überholen. Natürlich kann man sagen, Hamilton hat ja prozentual mehr Rennen pro Saison als Schumacher und damit mehr Chancen auf Rennsiege. Aber auch in Sachen Siegquote ist Hamilton klar vor Schumacher. Da steht es 33,99% zu 29,64% pro Hamilton.

Siege in einer Saison: Michael Schumacher gewann 2004 stolze 13 von 17 Rennen. Sebastian Vettel holte 2013 auch 13 Siege, aber in 19 Rennen. Lewis Hamilton hat nie mehr als elf Rennen pro Jahr für sich entscheiden können. Zuletzt gelang ihm das 2018.

Siegreiche Jahre in Folge: Als Michael Schumacher 1992 im Benetton-Ford beim Belgien-GP gewann, legte er eine beeindruckende Serie hin: Bis 2006, also 15 Jahre in Folge, gewann er immer mindestens einen Grand Prix. Hamilton steht bei 14 siegreichen Jahren in Folge – und gewann damit in jeder seiner bisherigen F1-Jahre! Das ist einmalig in der Formel-1-Historie.

Siege bei einem Grand Prix: Acht Mal jubelte Michael Schumacher in Frankreich. Lewis Hamilton schaffte das 2020 mit dem achten Sieg in Ungarn.

Siege bei verschiedenen Grand Prix: Da hat Hamilton Schumacher schon überrumpelt: 24 verschiedene Grands Prix gewann der Brite, Schumacher nur 22.

Schnellste Rennrunden: Michael Schumacher drehte 77 Mal die schnellste Runde, Hamilton 48 Mal. Heute ist das auch ungleich schwieriger, weil die schnellste Runde oft der Fahrer einstreicht, der zuletzt auf frische Reifen wechselt.

Pole-Positions: Auch in Sachen Poles hat Hamilton längst die Nase vorn: 90:68 steht es da für den 35-Jährigen.

Rennen in den Punkten: Michael Schumacher holte sich in 221 seiner 302 Rennen WM-Punkte, Hamilton in 216 seiner 253 Grands Prix.

Punkte: Weil seit 2010 deutlich mehr Punkte verteilt werden als früher, hat Hamilton längst auch den Allzeit-Punkterekord. Es steht da 3494:1566 pro Hamilton.

Podestplätze: Mit 155:153 Podestbesuchen hat Michael Schumacher noch Nase vorn. Wieder ein Rekord, der 2020 wackeln dürfte.

Führungskilometer: Da führt Michael Schumacher (24.148 Kilometer) klar vor Lewis Hamilton (23.316 Kilometer).

Grands Prix mit Führungsrunden: Diesen Rekord hat sich Lewis Hamilton schon 2019 geschnappt: Er führte in 150 Rennen mindestens eine Runde lang, Michael Schumacher kommt auf 142 Rennen mit Führungskilometer.

WM-Rennen: Mit 307 Rennen liegt Schumacher in der Bestenliste nur noch auf Rang vier (Spitzenreiter Rubens Barrichello mit 323). Hamilton steht bei 253 Rennen.

Saisons in der Formel 1: 19 Jahre fuhr Michael Schumacher in der Formel 1: Von 1991 bis 2006 und von 2010 bis 2012. Lewis Hamilton hat seit 2007 14 Jahre Formel 1 auf dem Buckel.

Rennen in WM-Führung: Nach 121 Rennen war Michael Schumacher WM-Leader, nach 105 Lewis Hamilton.

Hattricks (Sieg, Pole und schnellste Runde): Das schaffte Schumacher 22 und Hamilton 16 Mal.

Ausfälle: Schumacher konnte 68 Mal das Rennen nicht beenden, Hamilton nur 26 Mal. Die Ausfallquote heute ist generell geringer.

Folgt uns auf TWITTER!

https://f1-insider.com/f1/hamilton-verbreitet-verschworungstheorien/

F1-Insider folgen

Verwandte Artikel

Die mobile Version verlassen