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Formel 1 – Der ewige Alonso: Hintergründe zum Aston-Martin-Coup

Formel 1 Fernando Alonso Alpine 2022

Fernando Alonso. Credit: Alpine

Aston Martin bietet Fernando Alonso, wozu Alpine nicht bereit war: Eine langfristige Perspektive, die ihn endgültig zum Rekordpiloten der Formel 1 macht.

Das beste Geschenk bekommt Fernando Alonso dieses Jahr schon einen Tag vor seinem Geburtstag: Am Donnerstag öffnet Sebastian Vettels Rücktritt aus der Formel 1 dem seit Freitag 41-jährigen Spanier die Tür bei Aston Martin.

Danach geht alles ganz schnell: Schon Samstagabend machten Alonso und Manager Flavio Briatore in Budapest mit der Stroll-Familie einen Deal, der für beide Seiten Sinn ergibt: Der Aston-Martin-Boss bekommt einen neuen Superstar, Alonso die gewünschte mehrjährige Vertragsverlängerung.

„Zwei, drei Jahre stecken schon noch in mir, solange will ich mindestens weitermachen. Es macht mir wieder Spaß, ich fühle mich gut und jünger denn je“, hatte Alonso kürzlich mit Blick auf seine F1-Zukunft verraten. Passend dazu: Insider gehen beim Deal mit dem britischen Sportwagenhersteller von einem Zweijahresvertrag mit Option auf ein Jahr Verlängerung aus.

Fernando Alonso. Credit: Aston Martin

Damit steht fest: Alonso wird auf jeden Fall mit 43 noch im Formel-1-Cockpit sitzen, so wie einst Michael Schumacher in seinem letzten Vertragsjahr 2012 beim Comeback mit Mercedes. Der Kerpener fuhr damals sogar noch auf die Pole (in Monaco) und aufs Podest (in Valencia). Alonso will es seinem alten Rivalen nun gleichtun und scheut dafür auch nicht das Risiko.

Vettel-Nachfolger bei Aston-Martin: Alpine vergrault Alonso

Denn auf den ersten Blick wirkt der Wechsel von Alpine zu Aston Martin aktuell wie ein kleiner Rückschritt im Formel-1-Mittelfeld. Auf den zweiten entpuppt er sich aber als geschickter Schachzug des Altmeisters. Alonso ist lange genug dabei, kennt die Gesetzmäßigkeiten der Branche ganz genau: Bei Alpine hätte ihm demnächst die Ausbootung durch Supertalent Oscar Piastri gedroht – wenn nicht dieses Jahr, dann spätestens nächstes.

„Eines ist ganz klar: Oscar ist die Zukunft. Und leider habe ich nicht drei Autos“, hatte Alpine-CEO Laurent Rossi letzten Monat im exklusiven Gespräch mit F1-Insider in Frankreich verraten. Das Gefühl schon damals: Eine Alonso-Verlängerung war alles andere als sicher, denn parallel wurde Rossi nicht müde zu betonen, dass Alonso seiner Meinung nach diese Saison nicht so konstant performt wie Teamkollege Esteban Ocon. Als Trostpflaster stellte der Franzose dem Oldie einen Platz im Langstreckenprogramm des Teams in Aussicht: „Für die Zeit nach der Formel 1.“

Fernando Alonso. Credit: Alpine

Angst vor großen Namen hat Rossi offensichtlich nicht: Zu Beginn des Jahres vergraulte er bereits Alpines Langzeitberater Alain Prost, der ihn danach in den Medien als beratungsresistenten Alleinherrscher abwatschte. Alonsos ebenfalls großes Ego dürfte die Aussagen des Alpine-Chefs und das lange Zögern bei den Vertragsverhandlungen de facto als Majestätsbeleidigung empfunden haben.

Als Konsequenz ist der zweifache Weltmeister nun aktiv geworden und hat seinen nächsten Zug am Schachbrett selbst gesetzt. Auffällig: Alonso lobt bei der Verkündung vor allem die großen Ambitionen seines neuen Teams: „Sie haben den klaren Willen, Siege einzufahren und verfolgen dieses Ziel mit entsprechend viel Energie und Engagement.“

Diesen Willen hatte zwar auch Alpine, doch der erhofft große Sprung blieb unter neuem Reglement 2022 aus. Zudem war Alonso bei den Franzosen die Hauptattraktion. Der Spanier weiß aber selbst am besten, dass das allein nicht reicht, um an die Spitze der Königsklasse zurückzukehren.

Aston Martins Ansatz ist da schon aggressiver: Das Team versucht nicht nur hartnäckig fähiges Personal von der Konkurrenz abzuwerben, mit der Finanzkraft von Milliardär Stroll wird in Silverstone auch gerade eine neue Mega-Fabrik gebaut, mit der der Rennstall mittelfristig den Anschluss zu den Top-Teams schaffen will. Alonso lobt: „Die Teamleitung rekrutiert systematisch die richtigen Leute und setzt viele Ressourcen ein, um die Voraussetzungen für Erfolg zu schaffen.“

Lance Stroll und Sebastian Vettel. Credit: Aston Martin

Selbst wenn dieser ausbleiben oder für Alonso zu spät kommen sollte: Diverse Rekordmarken sind dem Spanier mit seiner jüngsten Vertragsunterschrift, unglaubliche 7820 Tage nach seinem F1-Debüt beim Australien GP 2001, praktisch sicher.

Beim Frankreich GP hatte Alonso unlängst Kimi Räikkönens Bestmarke von 18.621 gefahrenen Runden geknackt, noch drei Rennen fehlen ihm, um auch die 350 GP-Starts des Finnen einzustellen. In Singapur wird Alonso dann zum alleinigen Rekordpiloten der Formel 1 und kann seine Zahlen in den nächsten Jahren nun noch weiter ausbauen.

Was das Aston-Martin-Angebot für den Routinier zusätzlich abrundet, ist die Tatsache, dass er ausgerechnet Sebastian Vettels Sitz bekommt: Wer Alonso kennt, weiß um die Genugtuung damit den Mann zu beerben, der ihn bei Ferrari (2010 und 2012) nicht nur zwei WM-Titel kostete, sondern anschließend auch noch sein Nachfolger bei der Scuderia wurde. Jetzt ist es andersrum.

Mit anderen Worten ausgedrückt: Der ewige Alonso überdauert sie alle.

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Formel 1 im TV

2022 läuft die Formel 1 bei Sky. Der Sender hat bereits letztes Jahr eigens für die Königsklasse einen neuen TV-Sender eingeführt: Sky Formel 1. Hier gibt es 24 Stunden am Tag Motorsport. Alle Trainingssitzungen, alle Qualifyings, alle Rennen immer live und ohne Werbeunterbrechung. Auf dem Programm stehen zudem historische Rennen und Sondersendungen.

Formel 1 Grand Prix von Ungarn
Ergebnis

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:39:35,912 Std.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +7,834 Sek.
3. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +12,337
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +14,579
5. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +15,688
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +16,047
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1:18,300 Min.
8. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine + 1 Rd.
9. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine + 1 Rd.
10. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin + 1 Rd.
11. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin + 1 Rd.
12. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri + 1 Rd.
13. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo + 1 Rd.
14. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas + 1 Rd.
15. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren + 1 Rd.
16. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas + 1 Rd.
17. Alexander Albon (Thailand) – Williams + 1 Rd.
18. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams + 1 Rd.
19. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri + 2 Rd.
20. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo + 5 Rd.

Fahrer-Wertung
Stand nach 13 von 22 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 258 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 178
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 173
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 158
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 156
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 146
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 76
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 58
9. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
10. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 41
11. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 22
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 19
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 16
14. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 16
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 11
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 5
18. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 4
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 3

Konstrukteurs-Wertung

1. Red Bull 431 Pkt.
2. Ferrari 334
3. Mercedes 304
4. Alpine 99
5. McLaren 95
6. Alfa Romeo 51
7. Haas 34
8. Alpha Tauri 27
9. Aston Martin 20
10. Williams 3

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