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Formel 1 GP Brasilien: Mercedes-Doppelsieg in Sao Paulo

Formel 1 George Russell Mercedes Brasilien 2022

George Russell. Credit: LAT/Mercedes

Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende in Sao Paulo zum Brasilien Grand Prix. Alle Ergebnisse, Trainingsberichte, News zu Qualifying und Rennen 2022 gibt es hier. Sky überträgt live – alle TV-Infos hier.

Aufatmen in Stuttgart: Mercedes schafft im vorletzten Saisonrennen doch noch den ersten Sieg im Jahr 2022. In Brasilien gewinnt George Russell vor Teamkollege Lewis Hamilton und feiert seinen ersten Grand-Prix-Sieg, kürt sich zum 113. Rennsieger der Königsklasse: Weil Russell von der Pole weg keinen Fehler macht und Hamilton schon früh im Rennen mit Lieblingsfeind Max Verstappen kollidiert.

Der Weltmeister kassiert dafür eine Fünf-Sekunden-Strafe und verliert zudem viel Zeit durch den nötigen Frontflügelwechsel, wird am Ende nur Sechster – uns sorgt teamintern für einen Eklat, weil er Stallgefährte Sergio Perez, der noch um die Vize-WM kämpft, trotz klarer Ansage des Teams vor der Ziellinie nicht zurücküberholen lässt.

George Russell und Lewis Hamilton. Credit: LAT/Mercedes

Groß hingegen der Jubel bei den Silberpfeilen: „Was für unglaubliches Gefühl, Dankeschön an das ganze Team!“, strahlt Sieger Russell. „Es war so eine emotionale Achterbahnfahrt: Ich hatte das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben, aber Lewis war super schnell und dann kam spät das Safety-Car, das hat mich echt nochmal unter Druck gebracht. Einfach toll, dass ich den Sieg über die Linie gebracht habe, ich bin wirklich sprachlos.“

Faire Glückwünsche gibt es von Teamkollege Hamilton: „Große Gratulation an George. Was für ein toller Job von ihm heute und auch gestern schon.“ Der siebenfache Weltmeister lobt seinen Landsmann: „Er hat diesen ersten Sieg absolut verdient und ich freue mich für’s ganze Team, auch sie haben das so verdient nach all der harten Arbeit das ganze Jahr.“

Dritter hinter den Mercedes wird Ferrari-Star Carlos Sainz: Der Spanier, der wegen Motorstrafe fünf Startplätze nach hinten musste, zeigt eine starke Aufholjagd und rast trotz drei Stopps aufs Podium. Wenig begeistert ist davon Stallgefährte Charles Leclerc, der ebenfalls im Sinne der Vize-WM einen Platztausch fordert, von Ferrari aber eine Abfuhr kassiert.

Sebastian Vettel. Credit: Aston Martin

Im Pech sind am Sonntag indes die Deutschen: Sowohl Sebastian Vettel als auch Mick Schumacher zeigen beide ein gutes Rennen, gehen als Elfter und 13. am Ende aber knapp leer aus. Bitter besonders für Vettel, denn bis kurz vor Schluss liegt der Heppenheimer in aussichtsreicher Position für Punkte. Weil aber Lando Norris mit seinem McLaren am Streckenrand strandet und das Safety-Car auf die Strecke kommt, gehört Vettel, der schon gestoppt hat, zu den Verlieren.

Der größte Verlierer ist in Interlagos aber McLaren: Daniel Ricciardo schießt schon in der Startrunde Haas-Pilot Kevin Magnussen und sich selbst ins Aus, sorgt für die erste von zwei Safety-Car-Phasen. Norris‘ Defekt macht dann den Doppel-Nuller beim Team aus Woking perfekt. Alpine hingegen holt satte Punkte – Fernando Alonso wird starker Fünfter, Esteban Ocon Achter – und dürfte Rang vier in der Konstrukteurs-WM damit so gut wie sicher haben.

Formel 1 Grand Prix von Brasilien
Ergebnis

1. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 1:38:34,044 Std.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +1,529 Sek.
3. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +4,051
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +8,441
5. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +9,561
6. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +10,056
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +14,080
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +18,690
9. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +22,552
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +23,552
11. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +26,183
12. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +29,325
13. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +29,899
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +31,867
15. Alexander Albon (Thailand) – Williams +36,016
16. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +37,038
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri + 1 Rd.

Ausfälle:
Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren (1. Rd.)
Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas (1. Rd.)
Lando Norris (Großbritannien) – McLaren (51. Rd.)

Formel 1: Fahrer-Wertung
Stand nach 21 von 22 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 429 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 290
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 290
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 265
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 240
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 234
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 113
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 86
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 81
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 49
11. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 36
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 35
13. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 25
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 23
15. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 14
16. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 12
18. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 6
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 4
20. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 2
21. Nyck de Vries (Niederlande) – Mercedes-Benz 2

Formel 1: Konstrukteurs-Wertung
Stand nach 21 von 22 Rennen

1. Red Bull 719 Pkt.
2. Ferrari 524
3. Mercedes 505
4. Alpine 167
5. McLaren 148
6. Alfa Romeo 55
7. Aston Martin 50
8. Haas 37
9. Alpha Tauri 35
10. Williams 8

Das Rennen im Ticker

Ziel: Russell gewinnt sein erstes F1-Rennen vor Hamilton, Sainz und Leclerc. Alono Fünfter vor Verstappen, Perez, Ocon. Sebastian Vettel landet auf Platz elf, Mick Schumacher wird 13..

Runde 55: Norris bleibt ohne Vortrieb stehen. Safetycar. Vettel derzeit Siebter, Schumacher 12.

Runde 46: Hamilton kassiert Perez – jetzt Doppelführung von Mercedes!

Runde 40: Die ersten Boxenstopps sind absolviert. Russell führt mit sieben Sekunden vor Perez, Hamilton, Sainz, Bottas, Vettel. Schumacher Zehnter.

Runde 18: Vettel kassiert Norris – jetzt Fünfter.

Runde 16: RUS, PER, SAI, HAM, NOR, VET, GAS, MSC, BOT, OCO. Verstappen 16. Bekommt eine 5-Sekunden-Strafe für die Kollision mit Hamilton.

Restart: Verstappen und Hamilton kollidieren im Senna-S. Der Niederländer muss an die Box, um einen neuen Frontflügel abzuholen. Hamilton fällt auf Platz acht zurück. Auch Leclerc und Norris geraten aneinander. Der Ferrari kreiselt in die Bande, kann aber weiterfahren und holt sich ebenfalls einen Frontspoiler ab. Vettel Fünfter, Schumacher Siebter.

Max Verstappen und Lewis Hamilton berühren sich. Credit: Formel 1 / Twitter
Lando Norris räumt Charles Leclerc ab. Credit: Formel 1 / Twitter

Start: Russell biegt vor Hamilton in Kurve eins, Verstappen beschleunigt Perez aus. Weiter hinten räumt Ricciardo Magnussen ab. Safetycar. Vettel Achter, Schumacher Zehnter.

Kevin Magnussen und Daniel Ricciardo crashen in Brasilien. Credit: Formel 1 / Twitter

Russell gewinnt Sprint für Mercedes

Novum in der Formel 1: Die Königsklasse hat mit dem Briten George Russell einen neuen Sieger, Grand-Prix-Sieger darf sich der Mercedes-Star aber trotzdem nicht nennen, denn der 24-Jährige gewinnt am Samstag in Sao Paulo „nur“ den Sprint.

„Unglaublich, ich hätte nicht gedacht, dass wir so viel Pace haben. Wir haben die letzten Rennen aber echt Fortschritte gemacht, seit Austin fühlt sich das Auto wirklich toll an“, jubelt Russell, der sich in dem Mini-Rennen über 24 Runden vor Ferrari-Mann Carlos Sainz und Teamkollege Lewis Hamilton durchsetzt.

Weil Sainz wegen Motorwechsel in der Startaufstellung zum Grand Prix aber fünf Plätze nach hinten muss, ist die erste Reihe am Sonntag silber! Die Abwesenheit von Mercedes-Sportchef Toto Wolff, der sich in Sao Paulo von Andrew Shovlin und Bradley Lord vertreten lässt, scheint den Stuttgartern Glück zu bringen.

Carlos Sainz überholt Max Verstappen. Credit: Formel 1 / Twitter

Durchgereicht wird im Sprint überraschend Weltmeister Max Verstappen. Der Holländer schnappt sich zwar in Runde drei die Führung von Pole-Mann Kevin Magnussen, Verstappens Wahl der Medium-Reifen erweist sich aber als die falsche. An Ende kann er sich erst gegen Russell, dann auch gegen Sainz und Hamilton nicht verteidigen. Beim Duell mit dem Spanier zieht er sich zudem Schaden an seinem Frontflügel zu.

So ergeht es schon in der Startrunde auch Fernando Alonso, der von Teamkollege Esteban Ocon rausgedrückt wird. Beide Alpine nehmen dabei Schaden, beenden das Rennen außerhalb der Punkte. Altmeister Alonso schimpft am Funk, bei Alpine hängt der Haussegen schief.

Gleiches dürfte auch für Aston Martin gelten: Lance Stroll erlaubt sich gegen Sebastian Vettel ein Harakiri-Manöver, drückt seinen Stallgefährten bei vollem Tempo auf der Geraden in die Wiese. Vettel bleibt cool, überholt Stroll wenig später trotzdem. Der Kanadier bekommt indes von der Rennleitung eine 10-Sekunden-Strafe aufgebrummt.

Lance Stroll drängt Sebastian Vettel ab. Credit: Formel 1 / Twitter

Vettel zeigt nach dem Schockmoment eine großartige Aufholjagd, pflügt noch bis auf den neunten Platz nach vorne. Für eine Attacke auf Kevin Magnussen reicht es am Ende ganz knapp nicht mehr, der Pole-Mann aus Dänemark holt als Achter zumindest den letzten Punkt.

Einen starken Sprint legt auch Haas-Teamkollege Mick Schumacher hin. Der Deutsche fährt vom 20. Startplatz auf die zwölfte Position nach vorne. Ein Ausrufezeichen nach seinem Horror-Freitag in Interlagos und eine gute Ausgangsposition für den Grand Prix am Sonntag.

Formel 1 Grand Prix von Brasilien
Sprint-Qualifying, Ergebnis

1. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 30:11,307 Min.
2. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +3,995 Sek.
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +4,492
4. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +10,494
5. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +11,855
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +13,133
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +25,624
8. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +28,768
9. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +30,218
10. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +34,170
11. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +39,395
12. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +41,159
13. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +41,763
14. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +42,338
15. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +48,985
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +50,306
17. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +50,700
18. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +51,756
19. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +1:16,850 Min.
20. Alexander Albon (Thailand) – Williams ausgeschieden (13. Rd.)

Live – so lief der Sprint:

Ziel: Russell bringt den Sprint-Sieg über die Linie, setzt sich vor Sainz und Hamilton durch. Verstappen kommt nicht über Position vier hinaus. Sebastian Vettel landet als Neunter knapp außerhalb der Punkte. Den letzten Zähler staubt tatsächlich Pole-Mann Magnussen als Achter ab.

Vettel mit starkem Manöver gegen Gasly. Außen angetäuscht, innen reingestochen in Kurve eins: Der Deutsche ist jetzt schon Neunter.

Sainz drückt sich im Senna-S vorbei an Verstappen, schnappt sich Platz zwei. Unglücklich für Verstappen, denn dabei nimmt auch sein Frontflügel Schaden. Die Folge: Eine Runde später rast auch Hamilton vorbei am Weltmeister, der jetzt mit seinem Red Bull zu kämpfen hat. Wie angekündigt sind unterdessen jetzt beide Mercedes auf dem Podium!

Stroll kassiert eine Zehn-Sekunden-Strafe für sein Harakiri-Manöver gegen Vettel. Damit ist der Kanadier noch gut bedient…

Russell übernimmt in Runde 15 die Führung von Verstappen. Mercedes ist hier pfeilschnell unterwegs, etwas weiter hinten lauert Hamilton auch schon im Nacken des Drittplatzierten Sainz. Beide Silberpfeile könnten hier auf dem Sprint-Podium landen. Williams-Pilot Alex Albon ist unterdessen ausgeschieden.

Wahnsinn von Stroll: Der Aston-Martin-Pilot schmeißt Stallgefährte Vettel bei voller Fahrt die Tür zu, drückt den Deutschen auf der Geraden ins Gras. Vettel bleibt überraschend ruhig, kommentiert am Funk ironisch: „Ok.“ Die Rennleitung untersucht den Vorfall, eine Runde später schnappt sich Vettel Stroll aber ohnehin, eine Runde später auch Ocon, ist jetzt Zehnter.

Magnussens Gegenwehr an der Spitze ist aber wie erwartet nicht von langer Dauer. Verstappen schnappt ihn sich zu Beginn von Runde drei noch ohne DRS-Unterstützung, wenig später schlüpfen auch Russell, Sainz und Hamilton am Dänen vorbei. Bei Alpine geht indes der Stunk weiter, auch Ocons Auto hat beim internen Kontakt leichten Schaden genommen. Sebastian Vettel hält sich unterdessen auf dem 12. Platz.

Start: Magnussen gewinnt den Sprint zur ersten Kurve, Verstappen muss sich gegen Russell verteidigen. Dahinter geraten in Kurve vier die Alpine aneinander, Alonsos Frontflügel nimmt dabei Schaden. Der Spanier schimpft am Funk. Für Haas läuft es nicht nur an der Spitze, auch Mick Schumacher erwischt einen Top-Start und schiebt sich von der 20. immerhin auf die 16. Position vor.

Qualifying: Magnussen mit Sensations-Pole

Sensation in Sao Paulo und gleichsam ein Albtraum für Mick Schumacher: Kevin Magnussen holt die Pole-Position für den Sprint in Brasilien! Weil der Däne gleich zu Beginn von Q3 eine Mega-Runde erwischt, Ferraris Kommandostand einmal mehr peinlich patzt und Mercedes‘ George Russell für eine rote Flagge sorgt, kann niemand mehr Magnussen von der Spitze verdrängen.

Denn auch der Wettergott spielt in Sao Paulo mit: In der Qualifying-Unterbrechung nimmt der Regen zu, der am Freitag immer wieder auf die Piste in Interlagos einprasselt, macht Zeitenverbesserungen am Schluss unmöglich.

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das Team hat mich genau zum richtigen Zeitpunkt auf die Strecke geschickt, jetzt haben wir die Pole. Es ist einfach unglaublich“, sagt der erste Däne, der es in der Königsklasse auf den ersten Startplatz schafft.

Kevin Magnussen. Credit: Formel 1 / Twitter

Für Magnussen, dessen F1-Karriere eigentlich schon beendet schien und der erst kurz vor Saisonstart als Ersatz für den Russen Nikita Mazepin zurück ins US-Team geholt wurde, ist es bereits der 140. Grand Prix: „Danke an Gene Haas und Günther Steiner für diese Möglichkeit. Ich will das bis morgen jetzt einfach genießen. Mein kleines weißes Haas-Auto da vorne auf der Pole stehen zu sehen, wird ein ziemlicher Spaß“, lacht der Däne.

Im Sprint über 24 Runden am Samstag muss sich Überraschungsmann Magnussen aber auf harte Konkurrenz einstellen. Neben ihm in Startreihe eins steht kein Geringerer als Weltmeister Max Verstappen. Auch der Red-Bull-Star muss über die Haas-Sensation grinsen, erklärt in Bezug auf sein eigenes Qualifying: „Ich habe mich in Kurve acht verbremst. Aber für morgen sieht es gut aus: Das Wichtigste bei diesen Bedingungen ist, vorne mit dabei zu sein und das sind wir.“

Kurios: Crash-Pilot Russell, der die Magnussen-Pole mit seinem Abflug in Q3 überhaupt erst ermöglicht hat, darf seinen dritten Startplatz behalten. Mercedes-Superstar Lewis Hamilton bricht seine Runde indes ab und wird deshalb nur als Achter in den Sprint starten.

George Russell. Credit: Formel 1 / Twitter

Groß ist der Frust bei Ferrari-Star Charles Leclerc: Die Scuderia schickt ihn auf noch trockener Strecke als einzigen Fahrer im Feld auf Intermediates raus, mehr als eine Schleichfahrt zu Platz zehn ist so nicht drin. Kurios: Auch Sergio Perez, mit dem Leclerc noch um Platz zwei in der WM kämpft, ist Leidtragender des Ferrari-Patzers, weil er hinter dem Monegassen feststeckt und seine Runde deshalb ebenfalls ruiniert wird.

Bei Haas will man aber trotz der Favoriten-Patzer nichts von Glück hören: „Damit hatte das nichts zu tun, das war wohlverdient für das Team und den Fahrer“, strahlt Teamchef Günther Steiner, der Magnussen in der Boxengasse jubelnd in die Arme fällt. „Wir waren zum richtigen Zeitpunkt, nämlich als Erste draußen und Kevin hat die Runde hingezaubert. Wir waren heute einfach bereit“, sagt der Haas-Boss.

Erinnerungen werden wach an Nico Hülkenbergs Sensations-Pole für Williams im Jahr 2010, ebenfalls bei Mix-Bedingungen in Interlagos. Stichwort Hülkenberg: Ein Albtraum ist das Resultat indes für Mick Schumacher, der mit seinem deutschen Landsmann bei Haas um das letzte offene F1-Cockpit für 2023 konkurriert.

Mick Schumacher. Credit: Haas/Twitter

Während ausgerechnet Stallkollege Magnussen am Freitag die Sensation gelingt, wird Schumacher im Qualifying Letzter. Dem Deutschen fehlen bei ebenfalls gemischten Bedingungen in Q1 satte 2,4 Sekunden auf Magnussen und 1,4 zum Einzug in die nächste Runde.

Mick niedergeschlagen: „Das werden wir analysieren müssen. Ich musste in meiner Outlap ins Nasse fahren, um Esteban (Ocon; d. Red.) und Sebastian (Vettel; d. Red.) auf ihren schnellen Runden vorbeizulassen. Dadurch hatte ich zu wenig Reifentemperatur in der ersten Runde, die mir so nicht das Gefühl gegeben hat, um schneller zu fahren in der zweiten Runde.“

Schumachers Landsmann Vettel schafft in seinem vorletzten F1-Qualifying zwar immerhin den Einzug in Q2, scheidet dort aber nach einem Verbremser und Ausritt durchs Gras in Kurve eins als 13. aus. „Die Strecke war zu naß. Ich war glaube ich auch nicht der einzige, der zum Schluss geradeaus gesegelt ist. Schade, dass uns das eine Zehntel gefehlt hat“, sagt Vettel, der zumindest vor Aston-Martin-Teamkollege Lance Stroll landet.

Formel 1 Grand Prix von Brasilien
Qualifying, Ergebnis

1. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:11,674 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,203 Sek.
3. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,385
4. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,589
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,683
6. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,751
7. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +0,830
8. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,937
9. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +3,927
10. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 1:14,486
11. Alexander Albon (Thailand) – Williams 1:11,631
12. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 1:11,675
13. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 1:11,678
14. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 1:12,140
15. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:12,210
16. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 1:15,095
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:15,197
18. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 1:15,486
19. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:16,264
20. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 1:16,361

Live – so lief das Qualifying:

Q3: In Sao Paulo bahnt sich die Sensation an: Während Mick Schumacher Letzter ist, steht Teamkollege Kevin Magnussen auf der provisorischen Pole-Position! Der Däne dreht bei den ersten Versuchen in Q3 die schnellste Runde vor Max Verstappen. Weil George Russell seinen Mercedes im Kiesbett versenkt, wird das Qualifying kurze Zeit später mit der roten Flagge unterbrochen. Parallel droht aber der Regen stärker zu werden. Das könnte Zeitverbesserungen nach dem Re-Start unmöglich machen…

Q2: Im zweiten Abschnitt endet auch das Qualifying für den zweiten Deutschen: Der Regen nimmt im Verlauf der Session wieder zu, Sebastian Vettel kann sich am Ende deshalb nicht mehr entscheidend verbessern. Der letzte schnelle Versuch des Aston-Martin-Piloten endet schon im Senna-S, mit einem Verbremser geht es geradeaus durch die Wiese. Platz 13 für Vettel, 91 Tausendstel fehlen zum Sprung in die Top.

Neben dem Heppenheimer müssen auch Alex Albon (Williams), Pierre Gasly (AlphaTauri), Daniel Ricciardo (McLaren) und Aston-Martin-Teamkollege Lance Stroll die Segel streichen. Die schnellste Runde vor dem Showdown schnappt sich Weltmeister Max Verstappen im Red Bull, neun Tausendstel vor Ferrari-Mann Carlos Sainz.

Q1: Großer Rückschlag für die Zukunftsambitionen in der Formel 1 von Mick Schumacher: Letzter Platz im Qualifying zum Brasilien-Sprint für den Haas-Piloten. Auf abtrocknender Piste kommt der Deutsche nie wirklich auf Touren, 1,4 Sekunden fehlen Schumacher am Ende zum Einzug in Q2, 2,4 Sekunden sind es sogar auf Teamkollege Kevin Magnussen, der locker den Sprung in die nächste Runde schafft.

Mit Schumacher scheiden aus: Nicholas Latifi (Williams), Guanyu Zhou, Valtteri Bottas (beide Alfa Romeo) und Yuki Tsunoda (AlphaTauri). Die Bestzeit in Q1 schnappt sich McLaren-Mann Lando Norris vor Mercedes-Star Lewis Hamilton und Alpines Altmeister Fernando Alonso.

Training: Perez vorn, Vettel vor Schumacher

Red Bulls Sergio Perez ist im Auftakttraining  zum Großen Preis von Brasilien in Sao Paulo zur Bestzeit gerast. Der Mexikaner mit 1:11,853 Minuten aber nur 0,004 Sekunden schneller als Charles Leclerc im Ferrari. Vor der Qualifikation zum Grand Prix in São Paulo wurde Weltmeister Max Verstappen (ebenfalls Red Bull) Dritter.

Mick Schumacher. Credit: LAT/Haas

Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel überraschte mit Rang sieben, der weiter um einen neuen Vertrag kämpfende Mick Schumacher landete im Haas direkt dahinter auf Rang acht.

Da die Formel 1 am Samstag zum letzten Mal in dieser Saison ein Sprintrennen austrägt, findet die Qualifikation bereits am Freitag statt. Der vorletzte Grand Prix des Jahres startet wie gewohnt am Sonntag (19.00 Uhr/RTL und Sky).

Formel 1 Grand Prix von Brasilien
1. Freies Training, Ergebnis

1. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 1:11,853 Min.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,004 Sek.
3. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,008
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,186
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,187
6. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,202
7. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +0,304
8. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +0,461
9. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +0,613
10. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +0,614
11. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +0,701
12. Alexander Albon (Thailand) – Williams +0,780
13. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,852
14. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +0,906
15. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,102
16. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,144
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +1,166
18. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1,262
19. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,494
20. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,506

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