getyourguide

Leclerc: Vettel-Bezwinger auf dem Weg zum Titel?

Formel 1 Charles Leclerc Ferrari 2022

Charles Leclerc. Credit: Ferrari

Charles Leclerc fährt 2022 im Ferrari erstmals um die WM. In Deutschland ist er als Vettel-Bezwinger bekannt. Doch er musste auch Schicksalsschläge verkraften.

Einst machte er Sebastian Vettel bei Ferrari das Leben schwer, jetzt ist Charles Leclerc (24) endgültig angekommen an der Spitze der Formel 1. Nach einem Sieg und einem zweiten Platz führt der Shootingstar die WM mit zwölf Punkten auf seinen Teamkollegen Carlos Sainz und 20 auf Weltmeister Max Verstappen an – und gibt sich entsprechend selbstbewusst.

MEHR LESEN: SO SEHEN SIE DIE FORMEL 1 IM TV

„Ich bin mit dem Start in die Saison sehr zufrieden“, erklärt der Monegasse vorm GP Australien (Sonntag, 8 Uhr) und schickt eine Warnung in Richtung Konkurrenz: „Was mich freut, ist nicht wirklich die Leistung, sondern dass ich genau weiß, woran ich noch arbeiten und was ich verbessern muss, um mehr Leistung abzurufen.“

Charles Leclerc. Credit: Ferrari

Fest steht: Das Ziel kann nur der Titel sein. Es wäre der erste für Ferrari seit Kimi Räikkönen 2007. Fernando Alonso und Sebastian Vettel haben sich vergebens bemüht, das springende Pferd zum Galoppieren zu bringen. Leclerc könnte schaffen, woran zwei Champions vor ihm gescheitert sind.

Viele erwarten jedenfalls genau das von Ferraris Kronprinz mit dem Engelsgesicht. Denn Leclerc ist nicht irgendein Nachwuchsfahrer. Genau wie Max Verstappen wird er schon jahrelang als der nächste Golden Boy gehandelt, in Italien als Heilsbringer, der Ferrari dorthin zurückbringen soll, wo man nach der eigenen Lehre hingehört: an die Spitze.

Auf der Mission WM-Titel fordert Leclerc jetzt Verstappen. Ein Zweikampf, der nicht neu ist. Beide duellierten sich schon im Kart. Legendär eine Szene aus dem Jahr 2012, als der Monegasse den Holländer von der Bahn drängt und der damals pubertierende Verstappen sich bitterlich über die unfaire Fahrweise seines Rivalen der Kartbahn beschwert. Leclerc aber kontert cool: „Das war nur ein Rennunfall.“ Die Art und Weise, wie er das Wort „Incident“ ausspricht (nämlich Inschident) ist mittlerweile zum geflügelten Wort geworden in der Szene.

Doch das ist nur eine Randnotiz. Leclerc überzeugte immer schon mit besonderer Leistung. 2013 wurde er hinter Verstappen Vizeweltmeister im Kart, 2016 gewann er den Titel in der GP3 und wurde von Ferrari in den Nachwuchskader aufgenommen. Seitdem rast er auf der Überholspur – und ließ sich selbst von schweren Schicksalsschlägen nicht bremsen.

Denn anders als Verstappen, der von seinem Vater Jos durch die Nachwuchsklassen bis zur WM-Krone durch alle Schikanen hindurch gelenkt wurde, verlor Leclerc seinen Vater, als es richtig ernst wurde in der Karriere des Sohnemanns. In der Woche vorm GP Aserbaidschan 2017 starb Hervé Leclerc überraschend im Alter von 58 Jahren. Charles reiste dennoch nach Baku, gewann beide Formel-2-Rennen und später überlegen die Meisterschaft.

Charles Leclerc. Credit: Formel 1 / Twitter

Es war das zweite Mal, dass er über den Verlust eines geliebten Menschen hinwegkommen musste. 2014 verunglückte sein Patenonkel und Mentor Jules Bianchi in Suzuka schwer, verstarb ein Jahr darauf an seinen Kopfverletzungen. Leclerc übernahm die Rolle, die eigentlich dem jungen Franzosen zugedacht war: Gemanagt von Jean Todts Sohn Nicolas wurde er zu Ferraris Messias.

Und zum großen Stolperstein in der Karriere von Sebastian Vettel. Denn als Leclerc 2019 Vettels Teamkollege wurde, bremste er nicht vor lauter Ehrfurcht. Im Gegenteil. Er beendete mit seinem rohen Speed, seiner Unschuldsmiene und der politischen Kraft seines Umfelds die Ferrari-Karriere des Heppenheimers.

Zum Hass-Duell eskalierte die teaminterne Rivalität dennoch nie. Vielleicht auch, weil Vettel sich mehr in der Rolle des Lehrers wähnte als in der eines erbitterten Konkurrenten. Leclerc schwärmt noch heute von der „analytischen Herangehensweise“ seines Ex-Teamkollegen und lobt: „In dieser Hinsicht habe ich eine Menge von Seb gelernt.“

Vettel habe viel Wert auf kleine Details gelegt, „und das hat am Ende auf der Strecke einen großen Unterschied gemacht. Für mich war es sehr interessant, das zu beobachten.“ Außerdem sei Vettel „eine sehr gute Person“. Leclerc: „Seine Bescheidenheit hat mich beeindruckt.“

Der junge Monegasse ist so nicht nur fahrerisch sondern auch menschlich gewachsen auf seinem schnellen Weg nach ganz oben. Doch er weiß auch: Jetzt kommt es noch einmal auf ihn an. Der erste WM-Titel ist immer der schwerste, heißt es. Doch bei Ferrari glauben sie an Charles.

„Ich denke, er ist bereit“, sagt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto.  „Das habe ich aber auch erwartet. Als wir seinen Vertrag im vergangenen Jahr bis 2024 verlängert haben, taten wir das, weil wir wissen, dass er um den Titel kämpfen kann. Er hat das Talent und ist ein unglaublich guter Rennfahrer.“

In der Saison 2022 kann er es erstmals auf höchster Ebene beweisen.

FOLGT UNS AUF YOUTUBE!
Das ist F1-Insider.com

Formel 1 im TV

2022 läuft die Formel 1 bei Sky. Der Sender hat bereits letztes Jahr eigens für die Königsklasse einen neuen TV-Sender eingeführt: Sky Formel 1. Hier gibt es 24 Stunden am Tag Motorsport. Alle Trainingssitzungen, alle Qualifyings, alle Rennen immer live und ohne Werbeunterbrechung. Auf dem Programm stehen zudem historische Rennen und Sondersendungen.

So sehen Sie die Formel 1 live auf Sky

Kunden, die die Formel 1 bei Sky schauen möchten, haben die Wahl zwischen einem zwölfmonatigen Sky-Q-Abo (Empfang mit Receiver via Kabel, Satellit, Internet) ab 20 Euro pro Monat, dem Sky Supersport Ticket (Empfang per Internetstream/App) mit monatlicher Kündigungsoption für 29,99 Euro pro Monat und dem Sky Supersport Jahresticket (12 Monate Laufzeit, Internetstream/App) für 19,99 Euro pro Monat.

ZUM FORMEL-1-ANGEBOT VON SKY Q: HIER KLICKEN!

ZUM FORMEL-1-ANGEBOT VON SKY TICKET: HIER KLICKEN!

F1-Insider folgen

Verwandte Artikel

Die mobile Version verlassen