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Nach Peinlich-Panne: Rosberg schießt gegen Ferrari, Binotto kontert

Formel 1 Carlos Sainz Ferrari Stopp Zandvoort 2022

Carlos Sainz. Credit: Ferrari

Ferrari macht sich auch in Zandvoort zur Lachnummer der Formel 1. Nico Rosberg übt scharfe Kritik, die Teamchef Mattia Binotto so nicht auf sich sitzen lassen will.

Die WM ist für Ferrari längst in weite Ferne gerückt, die Peinlich-Patzer bei der Scuderia aber gehen trotzdem munter weiter. Neuste Episode: Beim Großen Preis der Niederlande am Sonntag hat die Ferrari-Crew beim Boxenstopp von Carlos Sainz nur drei Räder parat. Der Spanier verliert fast 15 Sekunden an der Box, wird schlussendlich nur Achter. Auch daneben: Beim Stopp lassen die Mechaniker ihren Schlagschrauber so liegen, dass Red Bulls Sergio Perez drüber fährt.

Während es vor allem aus Ferraris Heimat Prügel von der Presse gibt – die „Corriere dello Sport etwa schreibt von „Schlamperei“ bei den Roten – gehen auch die F1-Experten wenig zimperlich mit der nicht enden wollenden Pannenserie bei der Scuderia ins Gericht.

Sergio Perez fährt über einen Schlagschrauber von Ferrari. Credit: F1/Twitter

Vor allem Nico Rosberg haut am Sonntag drauf: „Mattia (Binotto, Teamchef; d. Red.) sagt immer: ‚Nein, nein, wir brauchen keine Veränderung, alles läuft gut.‘ Aber wann kommt der Tag? Es ist unmöglich. Sogar Formel-2- und Formel-3-Teams machen einen besseren Job mit der Strategie und den Stopps als Ferrari“, urteilt der Weltmeister von 2016. „Du fährst an die Box und der Reifen ist nicht da, in einem normalen Rennen? An einem gewissen Punkt müssen sie wirklich anfangen etwas zu verändern.“

Ferrari-Teamchef Binotto antwortet Rosberg

Doch Binotto will diese Kritik nicht auf sich sitzen lassen und kann sich dabei auch eine kleine Spitze gegen Rosberg nicht verkneifen: „Erstens denke ich, dass man so leicht reden hat, wenn man draußen (außerhalb des Paddocks; d. Red.) ist. Dann ist es leicht zu kritisieren“, so Binotto. Hintergrund: Wie von F1-Insider enthüllt, darf Rosberg aktuell nicht ins Formel-1-Fahrerlager, weil er nicht vollständig gegen Corona geimpft ist. In seiner Rolle als Experte für Sky wird er deshalb immer per Videocall zugeschaltet.

Auch in Bezug auf die Forderung des Deutschen nach Änderungen bezieht Binotto klar Stellung: „Wir werden keine Leute auswechseln, das ist eine direkte Antwort auf Rosberg“, erklärt der Italiener. „Wir haben großartige Leute, daran habe ich keinen Zweifel. Außerdem ist erwiesen, dass Stabilität im Sport noch wichtiger ist, damit wir uns von Tag zu Tag und Rennen zu Rennen verbessern“, stellt sich Binotto vor seine Mitarbeiter. „Alle Teams benötigen Jahre an Erfahrung, um an der Spitze zu sein – und ich sehe keinen Grund, warum das bei uns anders sein sollte.“

Mattia Binotto. Credit: Frederik Hackbarth

Rosberg sieht indes längst auch den Teamchef angezählt: „Es gibt Leute, die sagen, dass Binotto vor allem ein Techniker ist. Vielleicht braucht Ferrari aber auch eine geteilte Führung, also jemanden, der das Geschäft und die Leute führt. Ich kenne ihn nicht gut genug, aber klar ist, dass es ein paar personelle Veränderungen braucht. Da muss was passieren“, sagt der Deutsche und erklärt: „Wir warten beim Kommentieren ja schon drauf, wann es passiert. Denn dass ein weiterer Ferrari-Fehler kommt, das ist klar.“

Zumindest am Sonntag behielt Rosberg damit Recht.

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Formel 1 Grand Prix von Niederlande
Ergebnis:

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:36:42,773 Std.
2. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +4,071 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +10,929
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +13,016
5. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +18,168
6. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +18,754
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +19,306
8. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +20,916
9. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +21,117
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +22,459
11. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +27,009
12. Alexander Albon (Thailand) – Williams +30,390
13. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +32,995
14. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +36,007
15. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +36,869
16. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +37,320
17. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +37,764
18. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams + 1 Rd.

Ausfälle:
Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri (44. Rd.)
Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo (54. Rd.)

Fahrer-Wertung
Stand nach 15 von 22 Rennen:

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 310 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 201
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 201
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 188
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 175
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 158
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 82
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 66
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 59
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
11. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 22
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 20
13. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 19
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 18
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 11
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 5
18. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 5
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 4

Konstrukteurs-Wertung
Stand nach 15 von 22 Rennen:

1. Red Bull 511 Pkt.
2. Ferrari 376
3. Mercedes 346
4. Alpine 125
5. McLaren 101
6. Alfa Romeo 51
7. Haas 34
8. Alpha Tauri 29
9. Aston Martin 25
10. Williams 4

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