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Nächstes Ferrari-Eigentor: Spott für Flop-Stopp

Formel 1 Charles Leclerc Ferrari Spa Belgien GP 2022

Charles Leclerc. Credit: Ferrari

Diesen Stopp hätte sich Ferrari mal lieber gespart: Im Kampf um die schnellste Runde beim Belgien GP verzockt die Scuderia Platz fünf für Charles Leclerc.

Kaum ein Formel-1-Rennen vergeht derzeit ohne Neuigkeiten aus der Abteilung Pleiten, Pech und Pannen bei Ferrari. Jüngster Streich: Beim Belgien GP in Spa verschenkt die Scuderia am Sonntag einen sicheren fünften Platz für Charles Leclerc, indem man den Monegassen kurz vor Schluss nochmal zum Reifenstopp beordert, um mit frischen Gummis anschließend den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde einzufahren.

Soweit die Theorie. In der Realität fällt Leclerc dadurch jedoch knapp hinter Fernando Alonso zurück. Zwar kann er den Spanier im letzten Umlauf noch abfangen, das Unterfangen schnellste Runde geht vor lauter Zweikampf aber nicht auf. Schlimmer noch: Weil Leclerc beim unnötigen Zusatzstopp das Speedlimit von 80 km/h in der Boxengasse überschreitet, bekommt er eine Fünf-Sekunden-Strafe und verliert seine Position sowie weitere Punkte tatsächlich an Alonso.

Charles Leclerc und Carlos Sainz. Credit: Ferrari

Der Nutznießer im Alpine kann darüber nur lachen. „Ich war überrascht. Aber Ferrari macht immer komische Strategien und das war wieder so eine“, spottet Alonso. Der Spanier muss es wissen: Als er selbst noch Ferrari-Pilot war, kostete ihn die Strategieabteilung der Scuderia mit einem völlig falschen Call in Abu Dhabi 2010 den WM-Titel.

Zwölf Jahre später hat sich das Durcheinander am Kommandostand der Italiener scheinbar wenig verändert. Nur Teamchef Mattia Binotto will davon nichts wissen. Eisern verteidigt der Mann mit der Harry-Potter-Brille die Entscheidung seines Teams, so wie er es in jüngerer Vergangenheit auch schon bei anderen offensichtlichen Ferrari-Fehlern gemacht hatte.

Ferrari-Teamchef Binotto verteidigt riskanten Stopp

„Ich denke, wir haben die richtige Entscheidung getroffen. Man muss immer mutig genug sein, das Maximum herausholen zu wollen. Es gab die Lücke zu Fernando, das war sehr eng, aber wir wussten auch, dass Charles ihn mit den neuen Reifen und DRS wieder überholen kann. Es war am Ende also der richtige Call“, erklärt Binotto nach Rennende.

In Bezug auf Leclercs Strafe sagt der Ferrari-Teamchef: „Das war wirklich genau auf der Grenze und denkbar knapp, da ging es vielleicht um einen Meter, den der Pit-Limiter zu früh gelöst wurde. Ich denke aber nicht, dass wir auf den Stopp hätten verzichten sollen, nur weil es dabei natürlich Risiken gibt.“ Zumal Ferrari als Erklärung für die Geschwindigkeitsübertretung von gerade mal 1 km/h ein Sensorproblem ausgemacht hat.

Charles Leclerc. Credit: Ferrari

Kurios: Ausgelöst wurde dieses offenbar durch Überhitzen der Systeme und ist damit wohl eine direkte Spätfolge des Abreißvisiers, das Leclerc früh im Rennen aufgelesen hatte und ihn zeitig zum ersten Boxenstopp zwang. Eigentümer des Teils war zudem kein Geringerer als Rennsieger Max Verstappen, der Leclerc in der WM mittlerweile schon fast um 100 Punkte enteilt ist.

Ferraris aktuelle Misere bringt schließlich Sky-Experte Timo Glock am besten auf den Punkt. „Mit 98 Punkten Rückstand wäre es am Ende auf den einen Punkt auch nicht mehr angekommen“, sagt der ehemalige F1-Pilot trocken. Soll heißen: Statt Kritik ist mittlerweile einfach schon alles egal bei den Roten. Das ist selbst für Ferrari ein neues Level an Hilflosigkeit.

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Formel 1 Grand Prix von Belgien
Ergebnis

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:25:52,894 Std.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +17,841 Sek.
3. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +26,886
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +29,140
5. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1:13,256 Min.
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1:14,936
7. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1:15,640
8. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1:18,107
9. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1:32,181
10. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1:41,900
11. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1:43,078
12. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1:44,739
13. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1:45,217
14. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1:46,252
15. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1:47,163
16. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas + 1 Rd.
17. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas + 1 Rd.
18. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams + 1 Rd.

Ausfälle:
Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes (1. Rd.)
Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo (2. Rd.)

Fahrer-Wertung
Stand nach 14 von 22 Rennen:

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 284 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 191
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 186
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 171
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 170
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 146
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 76
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 64
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 51
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
11. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 22
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 20
13. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 19
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 18
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 11
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 5
18. Alexander Albon (Thailand) – Williams 4
19. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 4

Konstrukteurs-Wertung
Stand nach 14 von 22 Rennen:

1. Red Bull 475 Pkt.
2. Ferrari 357
3. Mercedes 316
4. Alpine 115
5. McLaren 95
6. Alfa Romeo 51
7. Haas 34
8. Alpha Tauri 29
9. Aston Martin 24
10. Williams 4

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