getyourguide

Schumis Superhirn macht Leclerc stark

Formel 1 Charles Leclerc Ferrari 2022

Charles Leclerc. Credit: Ferrari

Charles Leclerc und Ferrari dominieren den Formel-1-Saisonstart so wie früher nur Michael Schumacher. Ist Rory Byrne der Erfolgsgarant?

Es war nur eine kleine Randnotiz, die aber große Bedeutung hat. Kurz nach den Testfahrten in Barcelona im Februar gab Ferrari mit einem Nebensatz bekannt, dass man den Beratervertrag mit der südafrikanischen Designerlegende Rory Byrne (78) um drei Jahre verlängert hat.

MEHR LESEN: SO SEHEN SIE DIE FORMEL 1 IM TV

Hintergrund: 2020 holte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto seinen ehemaligen Chef aus seinem Ruhestand in Thailand, um dem Ferrari Technik- und Designteam mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Von Thailand aus, wo Byrne mit seiner Ehefrau ein Immobiliengeschäft betreibt, beliefert er Ferrari seitdem mit seinen Ideen.

Für Ex-Formel-1-Pilot Marc Surer ist deshalb klar: „Die Verlängerung des Vertrages  hört sich nach einem Riesendankeschön an“, so der Schweizer zu F1-Insider. „Byrne scheint in seiner Funktion einen Superjob gemacht zu haben.“

Rory Byrne. Credit: Ferrari

Mal wieder. Denn Byrne war schon Chefdesigner von Michael Schumachers Weltmeister-Benettons 1994 und 95. Er folgte dem Deutschen anschließend zu Ferrari, zeichnete dort weitere fünf Weltmeister-Ferraris für den Kerpener. Seit er seine Erfahrung in der Konstruktion von Formel-1-Rennwagen der Scuderia wieder zur Verfügung stellt, geht es aufwärts.

Surer: „Es fiel auf, dass Ferrari schon 2021 ein gutes Chassis hatte. Doch vergangenes Jahr waren sie noch durch den schwächeren Motor gehandicapt. Das ist in dieser Saison nicht mehr so.“ Der Schweizer weiter: „Der Ferrari weist in diesem Jahr ähnliche Charakterzüge auf, die auch die Schumacher-Ferraris aus der Erfolgsära hatten: Sie waren überall und zu allen Bedingungen schnell, hatten eine tolle Traktion und holten immer das Optimum aus den Reifen heraus. Das ist klar die Handschrift von Byrne.“ 

Die Zahlen sprechen für sich: Nach drei Rennen führt Ferrari-Pilot Charles Leclerc vor dem Heimrennen der Scuderia in Imola am 24. April mit zwei Siegen, einem zweiten Platz und zwei schnellsten Runden die WM deutlich mit 34 Punkten Vorsprung auf Mercedes-Pilot George Russell an. In der Konstrukteurswertung liegt Ferrari ebenso überlegen mit 39 Zählern vor Mercedes. 

Allein: Der Südafrikaner gilt zu Zeiten von Windkanälen und aufwändigen Computersimulationen ähnlich wie Red-Bull-Designer Adrian Newey als eine Art Daniel Düsentrieb, der das Design eines Autos auf einem Zeichenbrett beginnt. Während aber Newey seine besten Ideen unter der Dusche hat, fallen Byrne die Techniktricks, die den Unterschied machen, beim Rasieren ein.

Dazu erzählt Ex-Formel-1-Pilot Surer eine Anekdote: „Anfang der 80er durfte ich mal den Toleman testen, dessen Konstrukteur Byrne war. Aus thermischen Gründen musste er am Auto die Kühler versetzen. Danach war der Toleman eine halbe Sekunde schneller. Alle rätselten warum. Am nächsten Morgen kam ein aufgeregter Rory Byrne zur Rennstrecke. Er war nur auf einer Gesichtshälfte rasiert. Beim Rasieren sei ihm die Antwort gekommen, warum das Auto schneller fährt. Das ist Rory Byrne.“

Charles Leclerc. Credit: Ferrari

Ex-Ferrari-Pilot Gerhard Berger ist sich auch sicher, dass Byrne viel mit der Wiederauferstehung Ferraris zu tun hat. Der heutige DTM-Boss zu F1-Insider: „Byrne ist auf seine Weise ebenso ein Genie wie Newey. Schon in den 80ern hatten wir wie heute große Probleme mit dem so genannten Bouncing, dem extremen Hüpfen der Autos auf der Geraden. Damals schon beschäftigte sich Rory Byrne mit dem Thema.“

Auffällig ist, dass Mercedes viel Rundenzeit mit dem Bouncing verliert, Ferrari aber nicht. Berger: „Byrne ist ein Garant dafür, dass die Autos während der ganzen Saison auf einem Topniveau bleiben.“

Dazu kommt: Es war sicher auch kein Nachteil, dass F1-Technikchef Ross Brawn und Ex-Benetton-Techniker Pat Symonds das radikale Fahrzeugreglement für 2022 entwickelt haben. Beide sind alte Weggefährten von Byrne, arbeiteten mit ihm erst bei Benetton und in Brawns Fall auch später bei Ferrari zusammen. Es wäre nur natürlich anzunehmen, dass sie bei der Entwicklung der Regeln öfter auch Byrne um Rat gefragt haben.

FOLGT UNS AUF YOUTUBE!
Das ist F1-Insider.com

Formel 1 im TV

2022 läuft die Formel 1 bei Sky. Der Sender hat bereits letztes Jahr eigens für die Königsklasse einen neuen TV-Sender eingeführt: Sky Formel 1. Hier gibt es 24 Stunden am Tag Motorsport. Alle Trainingssitzungen, alle Qualifyings, alle Rennen immer live und ohne Werbeunterbrechung. Auf dem Programm stehen zudem historische Rennen und Sondersendungen.

So sehen Sie die Formel 1 live auf Sky

Kunden, die die Formel 1 bei Sky schauen möchten, haben die Wahl zwischen einem zwölfmonatigen Sky-Q-Abo (Empfang mit Receiver via Kabel, Satellit, Internet) ab 20 Euro pro Monat, dem Sky Supersport Ticket (Empfang per Internetstream/App) mit monatlicher Kündigungsoption für 29,99 Euro pro Monat und dem Sky Supersport Jahresticket (12 Monate Laufzeit, Internetstream/App) für 19,99 Euro pro Monat.

ZUM FORMEL-1-ANGEBOT VON SKY Q: HIER KLICKEN!

ZUM FORMEL-1-ANGEBOT VON SKY TICKET: HIER KLICKEN!

F1-Insider folgen

Verwandte Artikel

Die mobile Version verlassen