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Deutsche in der Formel-1-Frauenserie

Carrie Schreiner. Credit: VLN

Carrie Schreiner. Credit: VLN

Sechs von 15 Cockpits in der neuen Frauenserie der Formel 1 sind besetzt. Mit dabei ist die Deutsche Carrie Schreiner. Ist das die neue Chance für die Saarländerin?

Dieses Comeback kommt unerwartet: Sieben Jahre nach ihren letzten Formelrennen in der britischen und deutschen Formel 4 ist Carrie Schreiner zurück im Formelsport – und das auch noch in einer Serie der Formel 1! 

Schreiner wird für das ART-Team in der F1 Academy Series fahren. Mit dieser Meisterschaft will die Formel 1 gezielt Frauen fördern – um möglichst bald wieder eine Frau in der Königsklasse zu haben. Giovanna Amati war 1992 die bisher letzte. Sie konnte sich mit dem Brabham-Judd aber nie qualifizieren. 

„Ich denke, es ist ein wichtiger Schritt, dass die Formel 1 eine eigene Meisterschaft für Frauen ins Leben ruft“, glaubt Schreiner. Seit 2017 fährt sie statt Formelautos lieber Sport- und Tourenwagen-Rennen. Sie war im ADAC GT Masters ebenso am Start wie beim legendären 24 Stundenrennen am Nürburgring. Bahnbrechende Erfolge sind ausgeblieben.

W Series war nicht erfolgreich 

Ist die F1 Academy Series ihre neue Chance? Den weiteren Weg im Formelsport konnte sich Schreiner nicht leisten. Jetzt bringt die Formel 1 150.000 Euro Budget pro Fahrerin in die neuen Frauenserie ein.

Credit: W-Series

Die Idee ist nicht neu. Drei Jahre lang haben Frauen in der W Series gegeneinander gekämpft. Doch Ende 2022 ging das Geld aus. Die Gewinnerin Jamie Chadwick war in allen drei Jahren Erste. Das mag einerseits bedeuten, dass sie die beste Frau im Formelsport ist. Auf der anderen Seite war sie aber eben auch drei Mal dabei – weil sie den Aufstieg in die Formel 3 oder Formel 2 nie geschafft hat. 2023 ist sie zwar weiterhin im Dunstkreis des Formel-1-Teams Williams aktiv. Aber hauptsächlich fährt sie in Amerika die Indy NXT-Series, den Unterbau der IndyCar-Serie.

Die F1 Academy Series soll vieles besser machen. Zum Beispiel werden die Autos nicht zentral eingesetzt, sondern von fünf verschiedenen Teams. Prema, ART, Carlin Rodin, Campos und MP sind alle auch in der Formel 2 und Formel 3 aktiv. Die Fahrerinnen können also gleich direkte Kontakte knüpfen. Schreiner fährt für das Top-Team ART. „Mich in die Liste ihrer Fahrer wie Lewis Hamilton, Sebastian Vettel oder Nico Rosberg einzureihen, macht mich stolz“, sagt Schreiner. 

Schreiner schon 24 Jahre alt 

Ein zweiter Unterschied: Die F1 Academy Series will die Rennfahrerinnen schon viel früher fördern. Daher kommen 165 PS starke Tatuus-Autotechnica-Rennwagen zum Einsatz – also Formel-4-Autos. Die W Series setzte auf Formel 3 ähnliche 380-PS-Flitzer. Das Durchschnittsalter dort war 2022 mit 23,7 Jahren viel zu hoch. Zum Vergleich: Neun der zehn besten Formel-2-Fahrer waren 2022 jünger. 

Doch bisher scheint auch die F1 Academy Series diesbezüglich keinen Fortschritt zu bringen. Carrie Schreiner ist 24. Ihre Teamkollegen ist Léna Bühler aus der Schweiz. Sie ist 25 Jahre alt. Mit dabei sind auch drei Fahrerinnen, die 2022 in der W Series schon dabei waren – aber nicht in den Top-3 gelandet sind. 

Sieben Events mit drei Rennen sind für 2023 anberaumt. Ein konkreter Kalender ist noch nicht veröffentlicht. Mindestens ein Event soll im Rahmenprogramm der Formel 1 ausgefahren werden. 

Der Traum von der Formel 1 lebt für Carrie Schreiner aus dem Saarland wieder. Ob es nur ein Traum bleibt?

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