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Schumacher von Barrichello im Kiesbett überholt

Rubens Barrichello und Michael Schumacher 2001 in Malaysia Credit: Ferrari

Rubens Barrichello und Michael Schumacher 2001 in Malaysia Credit: Ferrari

Vor 20 Jahren sorgte ein gewaltiger Regenbruch beim Malaysia-GP 2001 für ein spektakuläres Rennen. Im Zentrum: Michael Schumacher.

In Malaysia gibt es nur hopp oder top. Entweder es ist brütend heiß, oder es gießt wie aus Kübeln. Beim Grand Prix 2001 hat sich Petrus für die zweite Variante entschieden – und sorgte damit HEUTE vor 20 Jahren für eines der spektakulärsten Rennen der Formel-1-Geschichte. 

Schon der Start verläuft holprig. In der Einführungsrunde schleicht Heinz-Harald Frentzen wegen eines Computerfehlers an seinem Jordan-Honda langsam um den Kurs, dann findet Benetton-Pilot Giancarlo Fisichella seine Startbox nicht und als die Ampeln endlich auf Grün schalten, kommt es zur Kollision zwischen Rubens Barrichello und Ralf Schumacher. 

Ralf Schumacher schimpft über Barrichello 

Schumi II dreht sich und fällt ans Ende des Feldes zurück. „Er sollte unbedingt die Regeln studieren“, wird er nach dem Rennen über Barrichello schimpfen. „Dem, der vorne ist, gehört die Kurve.“ Barrichello wehrt sich: „Er hat mir einfach die Türe zugeschmissen. Ich konnte die Kollision nicht mehr verhindern.“ Aussage gegen Aussage und für die Rennkommissare ist klar: Rennunfall, keine Strafe für irgendjemand. 

Vorn führt also Michael Schumacher das Rennen vor Rubens Barrichello an. Auf Rang drei fährt der bärenstarke Jarno Trulli im Jordan-Honda, der sich an McLaren-Fahrer David Coulthard vorbeimogeln konnte. 

In Runde zwei das nächste Drama: Der Honda-Motor im BAR von Olivier Panis platzt. Der Franzose ist draußen und auf der Ölspur verlieren Schumacher und Barrichello im Parallelflug ihre Autos in Runde drei. Beide rodeln durchs Kiesbett, Barrichello überholt dabei Schumacher im Kiesbett! Doch beide fallen zurück, Trulli übernimmt die Führung. 

Ferrari pokert richtig 

Nicht lange allerdings. In Runde drei setzt nämlich heftiger Regen ein. Trulli dreht sich und übergibt damit die Führung an Coulthard. Der Platzregen ist so stark, dass mehrere Fahrer aufgeben müssen – obwohl die Rennleitung bereits das Safety-Car auf die Bahn geschickt hat: Jacques Villeneuve, Nick Heidfeld, Juan-Pablo Montoya, Eddie Irvine und Enrique Bernoldi schaffen es nicht mehr zum Reifenwechsel an die Box und fallen aus. 

Michael Schumacher gewann den Malaysia Grand Prix 2001 Credit: Ferrari

Alle anderen Fahrer holen sich Regenreifen – bis auf ein Team: Ferrari! Barrichello und Schumacher setzen auf Mischwetter-Pneus (Intermediates). Weil die Mechaniker erst die Kühler säubern müssen, steht Barrichello eine Minute und zwölf Sekunden an der Box – und dahinter muss Schumacher anstehen. Beide kommen auf Rang zehn und elf zurück auf die Strecke.

Doch der Wechsel auf Intermediates erweist sich als Coup: Die Strecke trocknet ab, Schumacher und Barrichello pflügen durchs Feld. In Runde 15 überholt Schumacher auch Coulthard und ist damit auf dem Weg zum ungefährdeten Sieg. Nach dem Auftaktsieg in Australien ist es bereits der zweite Erfolg für den Deutschen. Barrichello und Coulthard kommen auf Rang zwei und drei ins Ziel.

Schumacher hält den Ball flach 

„Das heute ist sicherlich mit Spanien 1996 zu vergleichen“, erinnert Schumacher an seinen ersten Regensieg für Ferrari. „Wir waren überlegen, aber wir können nicht davon ausgehen, dass das immer so bleibt. Es waren besondere Umstände.“ 

Doch Schumacher irrt sich: Ferrari drückt der Saison 2001 den Stempel auf und der Deutsche holt später seinen vierten WM-Titel. 

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