Die britische Renn-Legende Sir Jackie Stewart schießt gegen Max Verstappen. Red Bull-Teamchef Christian Horner reagiert.
Das konnte Red-Bull-Teamchef Christian Horner nicht auf sich sitzen lassen. Vor dem GP der Türkei am Sonntag nimmt er seinen WM-Titelkandidaten Max Verstappen in Schutz. Der Brite reagierte auf kritische Kommentare von Rennlegende Sir Jackie Stewart.
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Der dreimalige Weltmeister hat Verstappen nach seiner Kollision mit WM-Konkurrent Lewis Hamilton in Monza heftig kritisiert. „Verstappen braucht länger als erwartet, um zu reifen“, ätzte Stewart. „Max muss noch viel lernen. Aber auf wen wird er hören? Wenn ich sein Teamchef wäre, würde ich ihm sagen: ‚Um Himmels willen, mach es nicht noch einmal‘. Nur weil du die Weltmeisterschaft anführst, heißt das nicht, dass du kugelsicher bist.“
Jetzt schießt Horner zurück: „Natürlich respektiere ich immer die Meinung von Sir Jackie. Aber ich denke, Max hat dieses Jahr große Reife gezeigt. Du entwickelst dich ständig weiter, lernst immer und ich bin sicher, Sir Jackie hat in seinem Alter auch ein paar Fehler gemacht. Wenn man die Entwicklung vom 17-Jährigen Max sieht, zu dem Fahrer, der er heute ist, ist das ziemlich beeindruckend.“
Immerhin glaubt auch Stewart: „Max ist sehr, sehr gut. Er ist jetzt wahrscheinlich der schnellste Fahrer in der Startaufstellung, aber um ein richtiger Champion zu sein, kann man nicht ständig in Unfälle verwickelt sein.“
Was auffällig ist: Verstappen ist nicht das einzige Supertalent, das von Rennlegende Stewart heftig kritisiert wurde. Auch Ayrton Senna musste sich anhören, zu häufig in Kollisionen verwickelt zu sein. Der Brasilianer schoss damals verbal heftig zurück.
Seine Worte im TV: „Ich finde es erstaunlich, dass gerade du eine solche Frage stellst, Stewart. Weil du sehr erfahren bist und viel über den Rennsport weißt. Du solltest wissen, dass du als Rennfahrer ständig in Gefahr bist. Aber wenn du nicht mehr in eine Lücke stichst, die es gibt, bist du eben auch kein Rennfahrer mehr.“
Horner lobt Verstappens Persönlichkeit
So dürfte auch Max Verstappen denken. Die Antwort aber gab in diesem Fall Christian Horner für seinen „Senna“ aus den Niederlanden.
Mehr noch: Horner lobt Verstappens Persönlichkeit in den höchsten Tönen. „Ich habe in all meinen Jahren keinen Piloten erlebt, der so geradeheraus ist wie Max. Alles wird in größter Offenheit und Ehrlichkeit angepackt. Was die Öffentlichkeit denkt, ist für ihn nicht so wichtig, er ist ohnehin abseits der Rennstrecke gerne für sich.“
Der Brite stellt Verstappen sogar über Sebastian Vettel, mit dem er immerhin vier WM-Titel gewonnen hat. „Wenn man mehr Zeit mit Max verbringt und ihn besser kennenlernt, dann ist er ein supernetter Bursche, der totale Leidenschaft für seinen Sport mitbringt, ungemein hungrig, bis in die letzte Faser motiviert; um genau zu sein, kenne ich keinen anderen Fahrer, der einen so starken inneren Antrieb hat“, so der Teamchef.
Zu bedenken gibt Horner auch, dass der Unfall in Silverstone eher auf Hamiltons Kappe geht. Immerhin bekam der Mercedes-Star dafür eine Strafe. „Max war unheimlich frustriert über die Kollision mit Lewis in England und das Ergebnis“, verrät Horner. „Denn er hatte an jenem Wochenende sehr hart gearbeitet, er hatte bereits das Sprintrennen gewonnen und rechnete sich gute Chancen auf den GP-Sieg aus. Stattdessen: Berührung mit Hamilton, 51g-Crash, Krankenhaus, Sieg des Gegners. Aber am Montag sagte er zu mir: ,Wenn ich das Rennen noch einmal fahren könnte, würde ich es gewinnen.‘ Und dann ließ er das hinter sich.“
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Formel 1 WM-Stand nach 15 von 21 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 246,5 Punkte
2. Verstappen 244,5
3. Bottas 151
4. Norris 139
5. Pérez 120
6. Sainz 112,5
7. Leclerc 104
8. Ricciardo 95
9. Gasly 66
10. Alonso 58
11. Ocon 45
12. Vettel 35
13. Stroll 24
14. Tsunoda 18
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 397,5
2. Red Bull Racing 364,5
3. McLaren 234
4. Ferrari 216.5
5. Alpine 103
6. Alpha Tauri 84
7. Aston Martin 59
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0
