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Formel 1 GP Emilia-Romagna: Red Bull-Doppelsieg im Ferrari-Land

Formel 1 Max Verstappen Red Bull Imola GP 2022

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende in Imola zum Emilia-Romagna Grand Prix. Alle Ergebnisse, Trainingsberichte, News zu Qualifying und Rennen 2022 gibt es hier. Sky überträgt live – alle TV-Infos hier.

Red Bull-Demonstration im Ferrari-Land! Max Verstappen gewinnt den Großen Preis der Emilia Romagna in Imola vor seinem Red Bull-Teamkollegen Sergio Perez. Ausgerechnet beim Ferrari-Heimspiel lassen die Bullen also die Muskeln spielen und holen den ersten Doppelsieg seit Malaysia 2016.

„Ein sehr schöner Sonntag“, kommentiert er am Boxenfunk. Der Niederländer verkürzt seinen Rückstand auch dank des Zählers für die schnellste Rennrunde in der WM auf 27 Punkte und arbeitet sich auf Rang zwei vor. Volle Ausbeute also für den Champion in Imola. Die Ferrari-Party ist dagegen buchstäblich ins Wasser gefallen.

Den Grundstein für den Erfolg legt Red Bull bei nasser Piste am Start. Da kommt Verstappen perfekt von der Stelle. Gleichzeitig schnupft Perez Ferrari-Spitzenreiter Charles Leclerc auf und bleibt fortan als Puffer zwischen den beiden WM-Rivalen. Der zweite Ferrari von Carlos Sainz muss bereits in Runde eins nach einer Berührung mit Daniel Ricciardo aufgeben.

Charles Leclerc. Credit: Formel 1 / Twitter

Doch auch Leclerc zeigt Nerven. Auf der Jagd nach Perez verliert er acht Runden vor Schluss in einer Schikane die Kontrolle über seinen roten Renner und landet sanft in der Bande. Der fällige Wechsel des Frontflügels wirft ihn auf Platz sechs zurück. „Das darf ihm nicht passieren“, kommentiert Ralf Schumacher auf Sky. Leclerc reumütig: „Da gibt es keine Entschuldigungen, ich habe einen Fehler gemacht, den ich nicht hätte machen dürfen. Es ist eine Schande. Ich bin übers Limit gegangen und habe den Preis dafür bezahlt.“

Eine Bestätigung der guten Form von Australien liefert dagegen McLaren. Lando Norris landet auf Rang drei vor seinem britischen Landsmann George Russell im Mercedes und Valtteri Bottas im Alfa Romeo.

Starkes Rennen auch von Sebastian Vettel im Aston Martin. Dank eines guten Starts und eines frühen Wechsels auf Slicks holt der Heppenheimer auf Rang acht hinter Yuki Tsunoda seine ersten Punkte der Saison. „Es hat alles gepasst“, sagt Vettel bei Sky: „Fürs Team ist es toll, die ersten Punkte einzufahren. Es ist ein achter Platz, aber für uns ist das wie ein Sieg.“

Mick Schumacher kann in Imola von Platz zehn aus gestartet dagegen nicht überzeugen. Zweimal steht er auf nasser Strecke quer, wird auf Platz 18 Vorletzter hinter Nicholas Latifi (Williams) und Guanyu Zhou (Alfa Romeo). Sein Teamkollege Kevin Magnussen wird Neunter.

Mick Schumacher. Credit: Formel 1 / Twitter

Höchststrafe auch für Lewis Hamilton. Der siebenmalige Weltmeister beißt sich an Pierre Gaslys AlphaTauri die Zähne aus und wird von Max Verstappen überrundet. Mehr als Rang 14 ist für den Mercedes-Star nicht drin. Am Boxenfunk entschuldigt sich Teamchef Toto Wolff: „Sorry Lewis, dass Du dieses Auto heute fahren musstest. Ich weiß, dass es unfahrbar war.“ Antwort Hamilton: „No worries. Wir kommen zurück.“

Formel 1 Grand Prix der Emilia-Romagna
Ergebnis:

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:32:07,986 Std.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +16,527 Sek.
3. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +34,834
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +42,506
5. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +43,181
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +56,072
7. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1:01,110 Min.
8. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1:10,892
9. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1:15,260
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin + 1 Rd.
11. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine + 1 Rd.
12. Alexander Albon (Thailand) – Williams + 1 Rd.
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri + 1 Rd.
14. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes + 1 Rd.
15. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo + 1 Rd.
16. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams + 1 Rd.
17. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas + 1 Rd.
18. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren + 1 Rd.

Ausfälle:
Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari (1. Rd.)
Fernando Alonso (Spanien) – Alpine (7. Rd.)

Fahrer-Wertung
Stand nach 4 von 22 Rennen:

1. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 86 Pkt.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 59
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 54
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 49
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 38
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 35
7. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 28
8. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 24
9. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 20
10. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 15
11. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 11
12. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 10
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 6
14. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 4
15. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 2
16. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1
17. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1
18. Alexander Albon (Thailand) – Williams 1

Konstrukteurs-Wertung
Stand nach 4 von 22 Rennen:

1. Ferrari 124 Pkt.
2. Red Bull 113
3. Mercedes 77
4. McLaren 46
5. Alfa Romeo 25
6. Alpine 22
7. Alpha Tauri 16
8. Haas 15
9. Aston Martin 5
10. Williams 1

Rennen live

Runde 55: Leclerc dreht sich in der Schikane und schlägt an, kann aber weiterfahren. In der Box holt er sich eine neue Nase ab, ist jetzt Neunter.

Runde 53: Auch die beiden Red Bull ziehen nach. Leclerc hat Norris mittlerweile wieder überholt.

Runde 51: Leclerc zieht weiche Reifen auf, fällt hinter Norris zurück.

Runde 42: Höchststrafe für Hamilton – der Mercedes-Star wird von Verstappen überrundet.

Runde 38: Verstappen führt mit elf Sekunden vor Perez. Hamilton hängt auf Rang 14 hinter Gasly fest.

Runde 27: Schumacher verpasst die Schikane und dreht sich. Er bleibt 18.

Neue Reihenfolge: Verstappen sieben Sekunden vor Perez, Leclerc, Norris, Russell, Bottas, Vettel, Magnussen, Tsunoda, Stroll, Ocon, Albon, Hamilton, Ricciardo, Latifi, Schumacher.

Runde 21: Leclerc und Verstappen wechseln die Reifen. Der Ferrari-Star kommt vor Perez raus, wird aber gleich wieder vom Mexikaner überholt.

Runde 18: Vettel zieht Slicks auf. Eine Runde später biegen auch Perez, Russell, Hamilton in die Box.

Runde 17: Verstappen hat schon sechs Sekunden Vorsprung.

Runde 13: Russell vorbei an Magnussen nach rundenlangem Zweikampf. Eine Runde später geht auch Bottas vorbei.

Runde 9: Leclerc kassiert Norris auf P3.

Runde 5: Restart. Verstappen bleibt vorn. Dann Perez, Norris, Leclerc, Magnussen, Russell, Bottas, Vettel, Tsunoda, Stroll, Hamilton, Ocon, Gasly, Albon, Latifi, Schumacher, Zhou, Ricciardo. Alonso mit Schaden am Seitenkasten in der Box.

Start: Beide Red Bull kochen Leclerc ab, der auch von Norris geschluckt wird und nur Vierter ist. Verstappen füher vor Perez. Ricciardo und Sainz berühren sich. Der Ferrari-Pilot strandet im Kiesbett. Magnussen Fünfter. Vettel Neunter. Schumacher nach einem Beinahe-Dreher und Berührung mit Alonso nur noch 17. Safetycar.

Grand Prix der Emilia-Romagna Sprint: Verstappen gewinnt Sprint vor Leclerc

Hochspannung beim Sprint zum GP der Emilia Romagna in Imola: Max Verstappen (Red Bull) gewinnt die Hatz um den besten Startplatz vor Ferrari-Star Charles Leclerc und seinem Teamkollegen Sergio Perez. Dabei hat Lelcerc beim Auftaktrennen zum Ferrari-Heim-GP zu Beginn noch die besseren Karten. Der Monegasse beschleunigt Verstappen beim Start aus und kann sich zunächst sogar absetzen.

Dann allerdings bauen die weichen Pirelli-Reifen seines roten Renners immer stärker ab. Verstappen robbt sich erst ran an den WM-Leader, zieht zwei Runden vor Schluss am Ende der Start-Ziel-Geraden an ihm vorbei. „Wir sind besser mit den Reifen umgegangen. So konnte ich Charles erst ein- und dann überholen“, rekapituliert er.

Max Verstappen und Charles Leclerc. Credit: Red Bull Content Pool

Leclerc: „Wir müssen jetzt analysieren, warum wir so mit den Reifen zu kämpfen hatten. Ich hatte vorne links starkes Graining.“

Auch hinter der Spitzengruppe gibt es einige sehenswerte Überholmanöver. Carlos Sainz rast von Startplatz zehn vor auf Platz vier und unterstreicht die starke Performance des Ferrari. Auch McLaren kann an die gute Leistung aus Australien anknüpfen. Lando Norris und Daniel Ricciardo landen auf den Rängen fünf und sechs.

Haas-Pilot Kevin Magnussen fällt hinter Valtteri Bottas (Alfa Romeo) auf Platz acht zurück, holt aber immerhin noch einen Punkt.

Mick Schumacher landet nach einem sehenswerten Überholmanöver an Sebastian Vettel auf Platz zehn. Im Sprint gibt es dafür aber keine Punkte. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher muss deshalb weiter auf seinen ersten Zähler warten. Schumi junior ist trotzdem zufrieden: „Sebastian hat den ein oder anderen Trick rausgeholt und mich so zunächst noch hinter sich halten können. Ich habe aber wieder viel gelernt dabei.“

Sebastian Vettel. Credit: Aston Martin

Vettel fällt am Ende mit seinem Aston Martin noch hinter George Russell und Yuki Tsunoda zurück auf Platz 13. Immerhin aber landet er vor Lewis Hamilton im zweiten Mercedes. Vettel: „Mehr war nicht drin. Es ist bitter, wenn man so viele Plätze verliert und aufgefressen wird. Wir hatten aber vorne links Graining und konnten uns nur schwer verteidigen. Wir haben eh nicht den Speed für die Top Ten.“ Über sein Duell mit dem deutschen Kollegen sagt der Hesse: „Mick war zu dem Zeitpunkt schneller. Ich habe versucht dagegen zu halten, aber es war nur eine Frage der Zeit.“

Bei Mercedes dürfte indes weiter der Haussegen schief hängen. Mit Platz 14 und drei Plätzen hinter seinem neuen Teamkollegen George Russell kann der siebenmalige Weltmeister nicht zufrieden sein. Russell: „Wir haben einfach nicht den Speed auf der Geraden und müssen mehr Performance finden.“

Grand Prix der Emilia-Romagna
Sprint, Ergebnis:

  1. Max Verstappen, Red Bull 30:39.567s
  2. Charles Leclerc, Ferrari + 2.975s
  3. Sergio Pérez, Red Bull + 4.721s
  4. Carlos Sainz, Ferrari + 17.578s
  5. Lando Norris, McLaren + 24.561s
  6. Daniel Ricciardo, McLaren + 27.740s
  7. Valtteri Bottas, Alfa Romeo + 28.133s
  8. Kevin Magnussen, Haas + 30.712s
  9. Fernando Alonso, Alpine + 32.278s
  10. Mick Schumacher, Haas + 33.773s
  11. George Russell, Mercedes + 36.284s
  12. Yuki Tsunoda, AlphaTauri + 38.298s
  13. Sebastian Vettel, Aston Martin + 40.177s
  14. Lewis Hamilton, Mercedes + 41.459s
  15. Lance Stroll, Aston Martin + 42.910s
  16. Esteban Ocon, Alpine + 43.517s
  17. Pierre Gasly, AlphaTauri + 43.794s
  18. Alexander Albon, Williams + 48.871s
  19. Nicholas Latifi, Williams + 52.017s

Ausgeschieden:
Guanyu Zhou, Alfa Romeo

Sprintrennen live

Ziel: Verstappen gewinnt vor Leclerc, Perez, Sainz, Norris, Ricciardo, Bottas, Magnussen, Alonso, Schumacher, Russell, Tsunoda, Vettel, Hamilton, Stroll, Ocon, Gasly, Albon, Latifi.

Runde 20: Verstappen übernimmt die Führung.

Runde 16: Schumacher überholt Vettel, ist jetzt Zehnter. Verstappen holt auf Leclerc auf, der mit abbauenden Reifen kämpft.

Runde 12: Sainz schnappt sich Ricciardo (P5).

Runde 11: Ricciardo geht vorbei an Magnussen (P5), einen Umlauf später auch Sainz.

Runde 9: Perez kassiert Magnussen auf Platz vier, Vettel wird von Bottas aufgeschnupft und jetzt von Mick Schumacher (P11) gejagt.

Runde 8: Sainz überholt Alonso auf Rang sieben

Restart: Leclerc bleibt vorn

Start: Leclerc gewinnt den Start vor Verstappen. Es folgen Norris und Magnussen. Vettel auf Platz neun, Schumacher Elfter. Zhou dreht ich nach Kontakt mit Gasly. Safetycar.

Guanyu Zhou. Credit: Formel 1 Twitter

Grand Prix der Emilia-Romagna
2. Freies Training, Ergebnis:

1. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 1:19,457 Min.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,081 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,283
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,535
5. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +0,717
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,801
7. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,914
8. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +0,924
9. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +0,982
10. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1,041
11. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1,134
12. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,283
13. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +1,520
14. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,692
15. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1,698
16. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,722
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +1,806
18. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +4,364
19. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren – (1. Rd.)
20. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo – (1. Rd.)

Qualifying: Verstappen macht Leclerc nass

Max Verstappen meldet sich ausgerechnet im Feindesland eindrucksvoll zurück: Zwei Wochen nach seinem bitteren Ausfall in Australien schlägt der Weltmeister am Freitag beim Qualifying zum Sprintrennen in Imola zurück und sichert sich mit acht Zehntelsekunden Vorsprung vor WM-Leader Charles Leclerc seine erste Pole der Saison 2022.

„Es war tricky da draußen mit dem Regen, sehr rutschig und schwer die Reifen zum Funktionieren zu bringen. Ein langes Qualifying, aber ich bin natürlich sehr happy mit dem Ergebnis“, freut sich der Weltmeister. „Es ist eine tolle Strecke, sie bestraft Fehler. Genauso mögen wir es.“ Der Niederländer weiß aber auch: „Morgen und Sonntag wird anders vom Wetter, aber es ist ein guter Start ins Wochenende.“

Entsprechend gut ist die Laune auch bei Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko: „Wir haben uns entschlossen ein Update trotz nur eines Freien Trainings einzuführen. Aber das hat sich ausgezahlt“, strahlt der Grazer.

Charles Leclerc. Credit: Ferrari

WM-Rivale Leclerc muss sich nach seiner Bestzeit im Training hingegen im Qualifying klar geschlagen geben, findet aber trotzdem: „Platz zwei ist kein Disaster. Morgen und am Tag danach ist noch alles drin.“ Der Monegasse freut sich trotz des schlechten Wetters über die enorme Unterstützung durch die vielen Ferrari-Fans. „Es ist schön, so viel Rot auf den Tribünen zu sehen.“

Rot ist überhaupt die Farbe des Tages in Imola, denn mehrfach wird die verregnete Session unterbrochen, allein in Q3 dreimal: Für die erste rote Flagge sorgt Kevin Magnussen. Der Haas-Däne fliegt in der Aqua Minerale auf der nassen Fahrbahn ab und kreiselt um die eigene Achse, schlägt aber nirgendwo an und schafft es aus eigener Kraft wieder aus dem Kiesbett zurück an die Box. Der Lohn: Am Ende wird der Teamkollege von Mick Schumacher starker Vierter.

Ähnlich läuft es für Lando Norris: Der McLaren-Star versenkt sein Auto an der gleichen Stelle im Kies und bleibt stecken, hat aber Glück, weil die von ihm verursachte rote Flagge kurz vor Ablauf der Uhr die Session vorzeitig beendet. Zum Lohn gibt es morgen sogar Starplatz drei für Norris. Weniger gut läuft es für Valtteri Bottas: Der Finne muss seinen Alfa Romeo mit technischen Problemen nach der Schikane am Streckenrand abstellen und kommt nicht über Rang acht hinaus.

Trotzdem landet Bottas damit noch vor Sebastian Vettel. Auch der Heppenheimer schafft es überraschend ins Top-10-Shootout, kann da mit seinem Aston Martin aber nicht mehr nachlegen. „Gegen Ende konnte ich kein Highlight mehr setzen“, gibt Vettel zu, freut sich aber trotzdem übers Ergebnis: „Es war super, denn eigentlich gehören wir nicht da vorne hin. Ich habe etwas gebraucht, um in den Rhythmus zu kommen, aber mit mehr Zeit habe ich mich immer wohler gefühlt. Die Runde (in Q2; d. Red.) hat gut gepasst und das hat uns letzten Endes ins Q3 gebracht.“

Das Wetter in Imola kommt dem vierfachen Weltmeister dabei entgegen: „Regen ist für uns gut, weil es alles durcheinander würfelt. Ich bin immer noch nicht da, wo ich sein will, spüre das Auto noch nicht richtig. Wenn du kein Gefühl aufbauen kannst, fährst du mehr nach Gedächtnis – mit Gefühl knallst du die Runde hin. Das klappt noch nicht ganz“, räumt Vettel ein. „Im Auto steckt aber mehr. Jetzt stehen wir halbwegs vorne drin und wollen morgen da auch bleiben.“

Carlos Sainz jr. Credit: F1 TV

Das wird aber schwer, denn direkt hinter Vettel startet mit Carlos Sainz der zweite Ferrari. Der Spanier sorgt in Q2 für ein Raunen auf den mit Tifosi gefüllten Tribünen, denn die Pechsträhne von Ferraris Nummer zwei geht weiter: In der zweiten Rivazza dreht Sainz sich weg und schlägt nach einer Pirouette seitlich in die Begrenzung ein: Aufhängung ab, Tag beendet. „Das ist ein großer Rückschlag für ihn heute“, kommentiert Ex-Weltmeister Nico Rosberg bei Sky. „In einem Ferrari um die WM zu fighten, mit einem Teamkollegen der so in Form ist, ist eine extrem schwierige Situation. Da spürt man den Druck.“

Bitter ist der Abflug des Scuderia-Stars aber auch für einige Konkurrenten, allen voran Mercedes. Denn mit Sainz‘ Crash kommt die rote Flagge raus, anschließend setzt Regen ein. Für George Russell (Mercedes), Mick Schumacher (Haas), Lewis Hamilton (Mercedes), Guanyu Zhou (Alfa Romeo) und Lance Stroll (Aston Martin) sind damit keine Zeitverbesserungen mehr möglich, alle scheiden aus.

Hamilton (Rang 15) ist entsprechend geknickt: „Es war keine gute Session. Wir sind mit viel Optimismus hier hergekommen, alle im Team arbeiten hart. Aber dann passt einfach nicht alles zusammen, das ist natürlich enttäuschend. Insgesamt haben wir als Team zu wenig Performance gezeigt.“ Der Brite kann sich nach dem holprigen Start in Imola keine Luftsprünge mehr vorstellen: „Wir arbeiten so hart wir können, um weiter vor zu kommen. Im Sprint ist das hier aber schwierig. Hoffentlich ist morgen wenigstens anderes Wetter.“

Mick Schumacher. Credit: LAT/Haas

Auch Schumacher Junior ärgert sich nach dem vorzeitigen Aus in Q2: „Ich hatte einen Fehler in meiner Runde drin. Jetzt bin ich Zwölfter, was bedeutet, dass wir hätten weiter vorne sein können, denn das Auto fühlt sich mega an.“ Dass er Samstag im Sandwich zwischen den beiden Mercedes startet, bereitet Schumacher hingegen keine Sorgen: „Von der Pace her sind wir da. Hoffentlich gucken wir morgen nur noch vorne und nicht nach hinten“, sagt der Deutsche, der sich erneut klar seinem Teamkollegen geschlagen geben muss.

Richtig schlecht läuft das Heimrennen unweit der Fabrik in Faenza für die beiden AlphaTauri von Pierre Gasly und Yuki Tsunoda, die schon in Q1 rausfliegen. Auch Nicholas Latifi (Williams), der sich einen Dreher leistet, und Esteban Ocon (Alpine), der Getriebeprobleme beklagt, müssen in der ersten Session die Segel streichen. Noch früher Feierabend hat nur Alex Albon: Beim zweiten Williams-Piloten explodiert gleich zu Beginn des Qualifyings die Bremse hinten rechts, der Brite startet damit als Letzter in den Sprint am Samstag.

Formel 1 Grand Prix der Emilia-Romagna
Qualifying, Ergebnis

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:27,999 Min.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,779 Sek.
3. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,132
4. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,165
5. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,203
6. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,743
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,809
8. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +2,440
9. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +3,063
10. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:19,305
11. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 1:20,757
12. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 1:20,916
13. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:21,138
14. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:21,434
15. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:28,119
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:20,474
17. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 1:20,732
18. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 1:21,971
19. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 1:22,338
20. Alexander Albon (Thailand) – Williams ausgeschieden

Formel 1 in Imola
Freies Training: Ferrari übt schon für Mega-Party

Für die roten Festspiele ist alles angerichtet: Nur das Wetter in Imola spielt am Freitag noch nicht mit, das Training zum Emilia Romagna GP ist verregnet – Ferrari stimmt die Tifosi mit den Plätzen eins und zwei aber trotzdem bestmöglich auf die geplante Mega-Party der Scuderia am Wochenende ein: WM-Spitzenreiter Charles Lelerc dreht die schnellste Runde vor Teamkollege Carlos Sainz.

MEHR LESEN – Comeback der Sprintrennen: Das ist neu

Mit seiner Zeit von 1:29.402 Minuten brummt Leclerc dem Spanier aber fast neun Zehntel auf. Weltmeister Max Verstappen wird Dritter, hat aber schon anderthalb Sekunden Rückstand. Ohne Probleme, Ausritte oder Dreher kommt am Freitag fast kein Pilot durch, die riesigen Abstände sprechen Bände: Wirklich repräsentativ sind die Trainingszeiten noch nicht, denn nur zwei Stunden vor dem Qualifying will bei den nassen Streckenbedingungen niemand einen Schaden am Auto riskieren.

Das Zeittraining findet in Imola bereits am Freitag (17 Uhr) statt, weil am Wochenende eines von drei Sprintrennen der Formel 1 stattfindet. Bereits am Samstag gibt es auf der italienischen Traditionsttrecke deshalb Rennaction, bei der die Piloten um die Startplätze für den Grand Prix und Extra-Punkte kämpfen.

Mick Schumacher. Credit: LAT/Haas

Gut läuft das Warmfahren zum Emilia Romagna GP für Mick Schumacher. Der Deutsche wird direkt hinter Teamkollege Kevin Magnussen starker Fünfter. Landsmann Sebastian Vettel findet sich im Aston Martin auf Platz acht wieder. Noch ruhig angehen lässt es zu Beginn Rekordweltmeister Lewis Hamilton: Der Mercedes-Star startet nur mit Rang 18 ins Imola-Wochenende.

Formel 1 Grand Prix der Emilia-Romagna

1. Freies Training, Ergebnis:

1. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 1:29,402 Min.
2. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,877 Sek.
3. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +1,465
4. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +3,037
5. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +3,586
6. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +3,610
7. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +3,758
8. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +3,963
9. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +4,209
10. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +4,860
11. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +5,213
12. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +5,702
13. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +6,018
14. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +6,100
15. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +6,223
16. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +6,631
17. Alexander Albon (Thailand) – Williams +7,059
18. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +7,062
19. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +8,048
20. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +10,296

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