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McLaren-Desaster: Norris stellt sich auf Schmerzen ein

Formel 1 McLaren Lando Norris Bahrain GP 2022

Lando Norris. Credit: McLaren

Für McLaren wurde der Formel-1-Saisonstart in Bahrain zum Desaster. Erklärungsversuche

Es ist wie verhext. Nach Platz vier im Vorjahr wollte McLaren eigentlich den nächsten Schritt machen. Doch während der Dauergegner von 2021, Ferrari, in Bahrain gleich einen Doppelsieg abstaubte, stürzte McLaren regelrecht ab: Lando Norris und Daniel Ricciardo belegten die Plätze 13 und 18 im Qualifying (Rückstand: 1,5 Sekunden!) und kamen auf den Rängen 14 und 15 ins Ziel.

Von Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve hagelt es deshalb Kritik fürs Traditionsteam. „All diese Erfahrung, dieses Wissen und Können im Autodesign; es ist unglaublich, dass sie so Mist gebaut haben“, sagt er in der der niederländischen Zeitschrift Formule 1.

„Ich hatte weniger Erwartungen an Aston Martin, die Mercedes so viele Jahre kopiert haben, dass sie vielleicht vergessen haben, wie man ihr eigenes Auto entwirft“, so der Kanadier, der den Finger verbal ganz tief in die Wunde bohrt. „Um an der Spitze zu konkurrieren, braucht es mehr als Ehrgeiz und Geld. Die Formel 1 ist ein besonderer Sport. Es geht nicht nur um Marketing und Branding.“ Hintergrund: Gerade erst vor Saisonbeginn hatte McLaren einen Sponsordeal mit Google abgeschlossen.

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Abgezeichnet hat sich das Drama schon bei den Testfahrten. Da kämpfte das britische Traditionsteam mit überhitzenden Vorderbremsen. Folge: Mit nur rund 200 Runden legte McLaren die wenigsten Testkilometer aller Teams zurück. Eine eilig zusammengezimmerte Zwischenlösung versprach Besserung. Doch das Desaster setzte sich am GP-Wochenende fort.

Der deutsche Teamchef Andreas Seidl muss jetzt den Erklärbär spielen, warum es plötzlich nicht mehr läuft. Ob er es selbst weiß? Der Bayer zuckt mit den Schultern: „Zusätzlich zu den Problemen, die sowieso schon hatten, mussten wir im Rennen auch noch verschiedene Parameter managen, um die Temperaturen zu kühlen. Das hat uns noch mehr Performance gekostet.“

Allein: Es ist nicht die Hitze, die den MCL 36 einbremst. Offenbar mangelt es dem Auto auch an der richtigen Balance.

Daniel Ricciardo. Credit: McLaren

„Uns fehlt einfach eine Menge Abtrieb“, verrät Youngster Lando Norris, „und darum ist das Handling ziemlich schlecht. Und wenn du keinen Abtrieb hast, dann funktionieren auch die Reifen nicht gut. Du hast Untersteuern, du hast Übersteuern, und es passieren noch viele andere Dinge.“ Klingt fast nach dem Dilemma, in dem auch Aston Martin steckt.

Norris ernüchtert: „Wir sind weit, weit weg. Nicht nur ein bisschen, sondern weit weg. Daran müssen wir uns gewöhnen.“

Teamkollege Daniel Ricciardo, der den Bahrain-Test auch noch wegen einer Corona-Infektion verpasste, erklärt den Teufelskreis, in dem er und Norris nun gefangen sind: „Die Autos sind langsamer als im vergangenen Jahr. Sie entwickeln weniger Grip. Das macht es einfacher, Fehler zu begehen, denn die Autos sind schwieriger zu fahren.“

Und nun? Eine schnelle Lösung des Gesamtproblems scheint nicht in Sicht, auch wenn Teamchef Seidl hofft, dass der Stop-and-Go-Kurs in Bahrain dem McLaren einfach nicht entgegenkam.

„Wir müssen jetzt sehen, wie das Auto auf verschiedenen Streckenlayouts funktioniert“, sagt der Deutsche. „Es sieht so aus, als hätte die Strecke in Bahrain uns den Schwächen unseres Autos besonders ausgesetzt.“

Norris warnt indes schon mal vor einer harten Zeit: „Jeder muss wissen, dass es vermutlich ein paar Schmerzen geben wird. McLaren und ich erwarten deutlich mehr, aber das ist im Moment nicht drin“, betont er und spannt den Zeitschirm weit auf: „In den kommenden Monaten müssen wir verstehen, was los ist und wie es besser werden kann.“

Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Technikchef James Key. Der hochgelobte Brite muss jetzt zeigen, was er kann.

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