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Wolff verrät: So hat das Team improvisiert

Formel 1 Lewis Hamilton Mercedes Silverstone Großbritannien GP 2022

Lewis Hamilton. Credit: Steve Etherington/Mercedes

Mercedes kämpft 2022 erstmals seit acht Jahren nicht um die WM. Aber es geht bergauf.

Die Saison 2022 war für Mercedes bisher ein einziges Auf und Ab – und das liegt vor allem daran, dass auch der Silberpfeil sich auf der Rennstrecke zu sehr auf und ab bewegte…

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Das sogenannte Porpoising hat dem Konstrukteursweltmeister der letzten acht Jahre den Saisonstart verhagelt. Trotz innovativer weil extrem schlanker Taille kämpft der einstige Dauersieger 2022 nicht um Siege, stattdessen aber mit dem Auto.

„Der Start in die Saison war nicht gut, anders lässt sich das nicht beschreiben“, gibt Teamchef Toto Wolff zu. „Wenn du im Dezember davor Weltmeister wirst und dann nicht um die Spitze mitfahren kannst, dann ist das frustrierend.“

Das Problem: Mal hat der Silberpfeil zu viel Abtrieb und verursacht mit dem unangenehmen Hoppeln bei Starpilot Lewis Hamilton Rückenschmerzen. Mal wiederum fehlt der Anpressdruck, um in den Kurven genug Bodenhaftung aufzubauen. Und als sei das beides noch nicht genug, klagen die Techniker auch über einen zu hohen Luftwiderstand. Eine unheilvolle Kombination.

Toto Wolff. Credit: Sebastian Kawka / Mercedes

„Unsere größte Schwäche war von Anfang an diese Hüpfbewegung des Autos“, bestätigt Wolff. „Das überschattete alles und behinderte die aerodynamische Entwicklung. Je mehr Abtrieb wir mit dem Wagen erzeugten, desto schlimmer hüpfte er. Ab Spanien haben wir das Fahrzeug immer besser verstanden, und vor der Sommerpause haben wir das Porpoising ausgemerzt. Aber wir haben auf unsere Gegner einige Monate Entwicklungsrückstand.“

Trotzdem sieht der Wiener sogar das positiv: „Jene Tage, an welchen wir verlieren, sind die lehrreichsten. Die harten Lektionen, die wir in den vergangenen Monaten machen mussten, werden uns auf Jahre hinaus nützlich sein.“

Dazu zähle auch die Erkenntnis, manchmal besser zu improvisieren als sich im Datenwust zu verzetteln. „In dieser Saison haben wir unkonventionelle Dinge getan“, verrät der Österreicher. „Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer sehr klugen Dame aus dem Aerodynamik-Team. Und sie sagte: ‚Wenn Sie mir vergangenes Jahr gesagt hätten, dass wir einen Unterboden an das Auto bringen, den wir nicht im Windkanal getestet haben, hätte ich gesagt, dass wir das niemals tun würden.‘ Aber wir haben es getan, und jeder war stolz auf die Ergebnisse.“

George Russell. Credit: Wolfgang Wilhelm / Mercedes

In neun von 13 Rennen stand so mindestens ein Mercedes-Fahrer auf dem Podium. In Ungarn raste George Russell zuletzt auf die Pole-Position. In der WM liegt das Team mit Sitz in Brackley derzeit auf Rang drei. Auf Red Bull fehlen bereits 127 Zähler. Ferrari ist mit nur 30 Punkten Vorsprung auf Mercedes aber noch in Schlagdistanz.

Das Ziel für die zweite Saisonhälfte: „Unser Quali-Tempo erhöhen und so in die Lage kommen, wieder Siege einzufahren“, sagt Wolff. „Ich glaube zwar nicht, dass wir schon nah genug an Ferrari und Red Bull dran sind, um sie wirklich herauszufordern. Wir lernen aber viel und es ist wichtig, auch mal etwas falsch zu machen.“

Spannend dürfte für Mercedes dabei das Rennen in Spa (Belgien) werden. Denn dort greift die technische Direktive der FIA, die das Bouncing verhindern soll. Mercedes rechnet damit, dass die neue Regel auch die potentielle Nutzung von flexiblen Unterböden verhindert, wie Red Bull und Ferrari sie an ihre Autos geschraubt haben sollen.

„Das wird hochinteressant“, blickt der Teamchef voraus. „Mal sehen, ob der Unterschied in der Fahrzeughöhe dann für die Teams, die so tief gefahren sind, einen Unterschied macht. Ich glaube zwar nicht mehr an die Silverbullets, dass wir dann plötzlich drei Zehntel schneller als alle anderen sind, aber es wird interessant sein.“

Fest steht: Das Auf und Ab bei Mercedes dürfte die neue Direktive so oder so beenden…

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Formel 1 im TV

2022 läuft die Formel 1 bei Sky. Der Sender hat bereits letztes Jahr eigens für die Königsklasse einen neuen TV-Sender eingeführt: Sky Formel 1. Hier gibt es 24 Stunden am Tag Motorsport. Alle Trainingssitzungen, alle Qualifyings, alle Rennen immer live und ohne Werbeunterbrechung. Auf dem Programm stehen zudem historische Rennen und Sondersendungen.

Formel 1 Grand Prix von Ungarn
Ergebnis

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:39:35,912 Std.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +7,834 Sek.
3. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +12,337
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +14,579
5. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +15,688
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +16,047
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1:18,300 Min.
8. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine + 1 Rd.
9. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine + 1 Rd.
10. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin + 1 Rd.
11. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin + 1 Rd.
12. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri + 1 Rd.
13. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo + 1 Rd.
14. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas + 1 Rd.
15. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren + 1 Rd.
16. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas + 1 Rd.
17. Alexander Albon (Thailand) – Williams + 1 Rd.
18. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams + 1 Rd.
19. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri + 2 Rd.
20. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo + 5 Rd.

Fahrer-Wertung
Stand nach 13 von 22 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 258 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 178
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 173
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 158
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 156
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 146
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 76
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 58
9. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
10. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 41
11. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 22
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 19
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 16
14. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 16
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 11
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 5
18. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 4
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 3

Konstrukteurs-Wertung

1. Red Bull 431 Pkt.
2. Ferrari 334
3. Mercedes 304
4. Alpine 99
5. McLaren 95
6. Alfa Romeo 51
7. Haas 34
8. Alpha Tauri 27
9. Aston Martin 20
10. Williams 3

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